Amira Mohamed Ali privat: Das ist die große Leidenschaft der BSW-Politikerin
Erstellt von Sabrina Böhme
22.03.2024 19.04
Amira Mohamed Ali machte bei den Linken Karriere, war sogar Fraktionschefin. Doch sie gab den Posten und die Partei auf. Seit Februar 2024 ist sie Mitglied im Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Wie gelangte sie in die Politik?
Kindheit, Eltern und Beruf: Amira Mohamed Alis Lebenslauf
Amira Mohamed Ali wurde am 16. Januar 1980, als Tochter deutsch-ägyptischer Eltern, in Hamburg geboren. Der Vater stammt aus Port Said und die Mutter aus Heide in Schleswig-Holstein. Sie wuchs im Stadtteil Fuhlsbüttel auf und hat noch drei Schwestern und zwei Halbbrüder. Ihr Abitur absolvierte sie 1998 an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg-Winterhude, wo es laut Wochenzeitung "der Freitag" nur zwei andere Familien mit migrantischer Herkunft gab. Danach studierte sie Jura in Heidelberg und Hamburg. 2005 und 2007 leistete sie ihr Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Oldenburg ab, seit 2008 ist sie zugelassene Rechtsanwältin. Bis 2017 war sie Syndikusanwältin und Vertragsmanagerin bei einem Automobilzulieferer.
Amira Mohamed Ali privat mit Mann verheiratet, keine Kinder
Privat ist Amira Mohamed Ali verheiratet und lebt seit 2005 in Oldenburg. Ihr Ehemann soll laut "der Freitag" bereits vor ihr in der Partei der Linken aktiv gewesen sein. Ihr Mann und sie haben keine Kinder.
In den Ring der Politik als Linken-Politikerin
Von 2015 an war sie Vorstandsmitglied im Kreisverband Oldenburg/Ammerland der Partei "Die Linke" Niedersachsen. 2016 kandidierte sie erstmals für die Kommunalwahl in Oldenburg auf Listenplatz 2, die Partei erreichte in der Stadt ihr bisher bestes Kommunalwahlergebnis (8%). 2017 kandidierte sie als Direktkandidatin für den Wahlkreis Oldenburg-Ammerland bei der Bundestagswahl und ist seitdem Bundestagsmitglied. Im 19. Bundestag ist Amira Mohamed Ali Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und stellvertretendes Mitglied des Wahlausschusses und des Vermittlungsausschusses. Außerdem war sie Sprecherin für Verbraucherschutz und Tierschutz der Linksfraktion. Am 12. November 2019 wurde sie, als Nachfolgerin von Sahra Wagenknecht, zur Co-Vorsitzenden der Fraktion, an der Seite von Dietmar Bartsch, gewählt . Laut "Frankfurter Allgemeine" sei sie der Konkurrentin Caren Lay bevorzugt worden, weil diese ein enges Verhältnis mit der damaligen Parteichefin Katja Kipping hatte und weil der wiedergewählte Fraktionschef Bartsch aus persönlichen Gründen nicht mit ihr zusammenarbeiten wollte.Bei der Bundestagswahl 2021 war sie Spitzenkandidatin der niedersächsischen Linken.
Amira Mohamed Ali gibt Amt als Linkenfranktionschefin ab
Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali zog sich wegen des Umgangs ihrer Partei mit Sahra Wagenknecht von ihrem Amt zurück. "Ich habe mich entschieden, bei der kommenden Vorstandswahl nicht mehr für den Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag zu kandidieren", hieß es in einer Erklärung Mohamed Alis, aus der die Deutschen Presse-Agentur zitierte. "Diese Entscheidung hat politische Gründe." Den letzten Ausschlag habe die Distanzierung der Parteispitze von Wagenknecht Anfang Juni gegeben. In der Erklärung nannte Mohamed Ali mehrere Gründe. So schrieb sie, es falle ihr zunehmend schwer, den Kurs der Parteiführung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Dieser widerspreche an vielen Stellen ihren politischen Überzeugungen. Sie kritisierte unter anderem, dass kein "grundsätzliches Nein zum falschen Kurs der Ampelregierung" formuliert werde, so etwa zur Klimapolitik, die "vor allem das Alltagsleben vieler Menschen noch schwieriger und teurer macht, die soziale Ungleichheit fördert". Auch fehle es "an einem klaren Ja zu konsequenter Friedenspolitik".
Die Parteiführung wolle enttäuschte Grünen-Wähler gewinnen, doch das gelinge nicht. Hingegen könne man nicht die erreichen, für die linke Politik gemacht werden solle, auch nicht AfD-Wähler, "die noch zurückgewinnbar sind".
"Den letzten Ausschlag für meine Entscheidung hat der einstimmige Beschluss des Parteivorstandes vom 10. Juni 2023 gegeben und der Umstand, dass sich die große Mehrheit der Landesvorstände diesen Beschluss zu eigen gemacht hat", hieß es in der Erklärung. "Darin wird gesagt, Sahra Wagenknecht habe in der Linken keine Zukunft mehr und solle zusammen mit anderen Abgeordneten ihr Mandat niederlegen. Dies zeigt in bis dahin noch nicht gekannter Deutlichkeit den Wunsch und das Ziel, einen Teil der Mitgliedschaft aus der Partei zu drängen."
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Amira Mohamed Ali an der Spitze vom Bündnis Sahra Wagenknecht
Nach Sahra Wagenknechts Ausstieg bei den Linken und der Gründung ihrer eigenen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht im Jahr 2024 ist auch Amira Mohamed Ali zu BSW gewechselt. Seit dem 2. Februar 2024 ist sie Mitglied und steht neben Sahra Wagenknecht an der Spitze der Partei.
Wissenswertes außerhalb vom Steckbrief
Mohamed Ali ist Mitglied der IG Metall und des Deutschen Tierschutzverbandes. 2019 demonstrierte sie laut "der Freitag" in Rheda-Wiedenbrück gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in Schlachtkonzernen und der Fleischindustrie. Sie sprach auch über zu lange Tiertransporte, Kastrationen ohne Betäubung und generell über die Lobbyisten der Agrarindustrie.
Amira Mohamed Ali ist erste Vorsitzende einer Bundestagsfraktion mit muslimischer Religion
Sie ist die erste Vorsitzende einer Bundestagsfraktion mit muslimischer Religion. Laut "FAZ.net" besuche sie allerdings nicht aktiv die Moschee, obwohl ihr ihr Glaube sehr wichtig sei. Als Jugendliche hat sie laut "abgeordnetenwatch.de" als Verkäuferin und Kellnerin auf Volksfesten gearbeitet. Auf Instagram zählt Amira Mohammed Ali weit über 5.000 Abonnenten.
Das ist Amira Mohamed Alis große Leidenschaft
Eine große Leidenschaft von Amira Mohamed Ali ist die Musik, schreibt sie auf "abgeordnetenwatch.de". Sie sang in verschiedenen Bands und spielte Gitarre. Momentan gehört sie dem Akustikduo "Brooklyn Baby" an.
Amira Mohamed Ali privat im Steckbrief
Name: Amira Mohamed Ali
Beruf: Anwältin, Politikerin (BSW, ehemals Die Linke)
Geburtstag: 16.01.1980
Geburtsort: Hamburg
Staatsangehörigkeit: Bundesrepublik Deutschland
Familienstand: verheiratet
Sternzeichen: Steinbock
Haarfarbe: braun
Augenfarbe: blau
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