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Ralf Dümmel im Interview: Peinlich? DAS ist ihm bei "Die Höhle der Löwen" unangenehm

Im news.de-Interview sprach Ralf Dümmel über DHDL, seine Gründer und seine Deals. Bild: picture alliance/dpa | Christian Charisius

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1. Was erwartet die Zuschauer in der neuen "Die Höhle der Löwen"-Staffel im Herbst 2021?

Ralf Dümmel: "Auch wenn ich mich jedes Jahr wiederhole: Es wird einfach eine geniale Staffel. Die Zuschauer:innen können sich auf sensationelle Start-ups, beeindruckende Gründer:innen und mega Löwenfights freuen. Wir feiern 10. Staffel "Die Höhle der Löwen" und das finde ich einfach mega!"

2. Was war Ihr emotionalster Deal oder Moment bei DHDL bisher?

Ralf Dümmel: "Es gab schon sehr viele emotionale und bewegende Momente bei "Die Höhle der Löwen". Ein Pitch, den ich niemals vergessen werde, war tatsächlich der Pitch MoveAid – da bekomme ich heute noch Gänsehaut. Anna hat einfach, wie eine Löwenmutter für ihre Tochter Diana gekämpft und ein Gerät erfunden, womit die Tochter laufen kann –RESPEKT. Ich bin sehr froh, dass das starke Duo einen Deal mit nach Hause nehmen konnte und sich diesem wichtigen Thema gewidmet wird."

3. Welcher Moment im TV war/ist Ihnen bis heute peinlich?

Ralf Dümmel: "Peinlich? Tatsächlich gibt es nichts, was mir so richtig peinlich ist. Was mir manchmal ein bisschen unangenehm ist, wenn ich selbst "Die Höhle der Löwen" schaue und sehe, wie sehr ich an meinen Fingernägeln kaue oder mir selbst die Daumen drücke, wenn die Gründer sich zwischen uns Löwen entscheiden können, dann denke ich mir, dass das nicht sein muss."

4. Welcher Deal war Ihr größter Erfolg?

Ralf Dümmel: "Für mich ist es schwer, nur ein Investment zu nennen, weil ich keines meiner Start-ups schlecht machen möchte. Und dann muss man sich auch die Frage stellen: Was ist erfolgreich? Das meiste Geld auf dem Konto, die meistverkaufte Stückzahl, oder der größte Unternehmenswert? Ich kann sagen, dass wir dabei unterstützen konnten, mehrere Gründer:innen zu Millionären zu machen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es Produkte gibt, die nicht funktionieren. Ich sage immer: 'Ralf Dümmel und 'Die Höhle der Löwen' ist die Chance auf einen 6 er im Lotto, aber es ist keine Garantie.' Ob das Produkt am Ende erfolgreich wird, entscheide nicht ich und auch nicht die Gründer:innen, sondern ca. 83 Millionen Menschen."

5. Welchen Deal bereuen Sie?

Ralf Dümmel: "Darüber denke ich überhaupt nicht nach. Natürlich gibt es da Investments, aber hätte ich die nicht gemacht, hätte ich manche, die gut waren, vielleicht verpasst. Insgesamt bin ich glücklich, dass ich mehr richtige als falsche Investment gemacht habe. Viele Dinge falsch zu machen, gehört gerade für einen Investor dazu, denn nur so kann man dazu lernen."

6. Wie empfinden Sie heute den Deal mit "Pinky Gloves"? Wie gehen Sie mit der Kritik um? Trifft es Sie?

Ralf Dümmel: "Einfach ein sehr emotionales Thema. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Start-up bei "Die Höhle die Löwen" sich in so viel Hass umwandeln kann. Weg von meiner Person – am meisten damit zu kämpfen hatte ich mit dem Hass, der im Netz verbreitet worden ist und sich an die beiden Gründer richtete. Denn beiden mussten viel einstecken und haben Beleidigungen und Morddrohungen bekommen – das Thema ging natürlich nicht an mir vorbei und hat mich sehr beschäftigt."

7. Was treibt Sie bei der so großen Produktvielfalt im Handel an, immer wieder bei DHDL neue Deals einzugehen?

Ralf Dümmel: "Ich liebe es, Produkte zu finden, die das Leben vereinfachen. Bei mir funkeln jedes Mal die Augen, wenn mir jemand einen Problemlöser vorstellt. Und dann denke ich mir: 'Ja – genau dieses Produkt muss in den Handel und anderen Menschen das Leben vereinfachen!'"

8. Sie investieren ja mit DS Produkte vermehrt in nachhaltige Produkte. Was hat Sie dazu bewegt?

Ralf Dümmel: "Schon vom ersten Tag an habe ich die Sendung verfolgt und war total begeistert. Ich finde, dass die Sendung einen Riesenerfolg für den Unternehmergeist in Deutschland darstellt. Unser Ziel war und ist es, den Produkten der Start-ups im Nachhinein eine größere und vor allem nachhaltigere Aufmerksamkeit und Präsenz im Markt zu bieten."

9. Was planen Sie zukünftig, um noch nachhaltiger zu werden?

Ralf Dümmel: "Wir leben im Jahr 2021 und das Thema Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an. Wir produzieren teilweise in Europa und schauen uns nach weiteren Alternativen hier um und überlegen: Für welche Produkte gibt man mehr Geld aus in der Produktion, weil die Endkunden auch bereit sind, mehr zu bezahlen? Gerne würde ich alles "Made in Germany" machen. Dann würde mir aber kaum jemand etwas abkaufen, weil es zu teuer ist. Die Konsument:innen müssen auch bereit sein, für Ware aus Deutschland und nachhaltige Produkte mehr Geld auszugeben. Man kann eine leichte Tendenz und höhere Bereitschaft erkennen. Allerdings gibt es noch Grenzen."

10. Wie eng ist der Kontakt zu den Gründern wirklich?

Ralf Dümmel: "Ich bin auch ohne Kameras ein richtiger Löwenpapa. Jede/r Gründer:innen hat meine Handynummer. Natürlich kann ich nicht alles alleine machen und bin happy, dass ich ein riesen Team an meiner Seite habe, die natürlich alle Gründer:innen betreuen. Nichtsdestotrotz habe ich zu all meinen Löwenkindern Kontakt, sitze bei jedem Meeting mit am Tisch und unterstütze, wo ich kann."

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11. Wie läuft es hinter den Kulissen von DHDL wirklich ab?

Ralf Dümmel:"Als ich damals den Vertrag für DHDL unterschrieben habe, habe ich wirklich vier Wochen vorher angerufen und gefragt, wann die Unterlagen kommen. Ich dachte wirklich, dass im Fernsehen alles gescriptet ist. Dann habe ich mit der Produktionschefin gesprochen, die mich ganz verdutzt fragte, was ich denn wolle? Ich sagte dann, es müssten doch jetzt mal Unterlagen kommen. Bilanzen, Geschäftsberichte, mindestens ja Produktnamen oder Themenbereiche, damit ich das vorher googlen könnte. Da haben sie mich erst mal ein wenig ausgelacht. Wir Löwen wissen wirklich nichts, wenn wir da auf dem Stuhl sitzen und Gründer:innen reinkommen."

12. Verstehen Sie sich mit einem Investor gar nicht?

Ralf Dümmel: "Auch wenn wir während eines Pitches mal die Krallen ausfahren, verstehen wir uns alle sehr gut und haben eine Menge Spaß zusammen."

13. Mit welchem Investor hatten Sie am häufigsten über die Deals gestritten?

Ralf Dümmel: "Ich glaube jede/r, der schon einmal die Sendung geschaut hat, weiß, dass ich hart kämpfe, wenn es um ein Startup geht und da kann es dann mal sein, dass man sich streitet... Wir sind dann Konkurrenten und das gehört zum Business dazu."

14. Mit welchem Investor verstehen Sie sich besonders gut?

"Auch wenn sich das jetzt total langweilig anhört, aber mit allen. Ich mag alle und habe mit niemanden ein Problem. Nur kurzzeitig, wenn mir anderer Löwe, den Deal wegschnappt. (lacht)"

15. Wieso haben Sie damals eigentlich entschieden, mitzumachen?

Ralf Dümmel: "Mich hat diese Sendung sehr gereizt. Man muss dazusagen, mein Leben ist seit über 33 Jahren, mich mit Produkten auseinandersetzen, zu gucken, hat das eine Marktreife oder ist das für den Markt geeignet? Dafür bin ich um die ganze Welt gereist, nach Amerika, nach Asien und war viel unterwegs in meinem Leben. Jetzt fahre ich nach Köln, bekomme einen Sitzplatz, dann bieten die mir noch ein Wasser an, und dann sitze ich da gemütlich. Dann kommen tolle Gründer:innen, stellen mir spannende Produkte vor und ich investiere oder eben nicht."

16. Wie lange wollen Sie noch in der "Höhle der Löwen" um die besten Deals kämpfen?

Ralf Dümmel: "Ich habe noch sehr viel Lust und ich hoffe, dass die Produktionsfirma und Zuschauer:innen mich noch ganz lange bei "Die Höhle der Löwen" sehen wollen.

17. Ihre Anzüge sind legendär. Werden Sie eingekleidet oder dürfen Sie sich selbst Ihre Outfits aussuchen?

Ralf Dümmel:"Ich suche mir meine Outfits selbst aus – das schaffe ich ganz gut. (lacht)"

18. Sie kämpfen ja wie ein Löwe um Gründer:innen. Man sieht Ihnen an, wie emotional Sie die Entscheidung abwarten. Wie fühlt es sich an, den Deal zu bekommen/ oder auch nicht?

Ralf Dümmel: "Wenn ich einen Deal gewinne, dann geht ein echtes Feuerwerk bei mir los. Ich freue mich so sehr und springe nicht nur 1,50m aus dem Stuhl nach vorne, sondern mache auch richtige Luftsprünge. Es ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Wenn ich einen Deal verliere, dann bricht für mich eine Welt zusammen und ich hinterfrage mich dann die ganze Zeit, wieso das Start-up sich nicht für mich entschieden hat. Es schmerzt einfach sehr und ich bin ein sehr schlechter Verlierer. (lacht)"

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