Kronjuwelen der Königshäuser: Krasse Klunker oder kahler Kopf? Die größten Geheimnisse des Royals-Schmucks
Von news.de-Redakteurin Claudia Löwe
14.03.2024 14.55
Funkelnde Diamanten, Gold im Überfluss und Edelsteine, so weit das Auge reicht - seit jeher werden Könige und Königinnen mit prächtigen Kronjuwelen in Verbindung gebracht. Die opulente Krone als Zeichen der Monarchie gehört beim Adel einfach dazu. Doch wieso schmücken sich Angehörige einiger Königshäuser heute noch bei jedem sich bietenden Anlass mit Diademen und Brillanten, während andere dem funkelnden Kopfputz längst entsagt haben?
Wann trägt König Charles III. die britischen Kronjuwelen?
Gäbe es eine Hitliste, welches Königshaus die prächtigsten Kronjuwelen vorzuweisen hat, würde die im Herbst 2022 verstorbene Queen Elizabeth II. auch posthum als lachende Siegerin hervorgehen. Die britische Königin durfte die wohl kostbarste Juwelensammlung aller Adelshäuser ihr Eigen nennen, heute ist König Charles III. derjenige, dem der kostbare Schatz anvertraut ist. Allerdings spazierte die Queen nicht jeden Tag mit Krone, Zepter und Geschmeide behängt durch den Palast: Die Kronjuwelen werden traditionell nur zu besonderen Anlässen wie einer Krönung oder der Parlamentseröffnung angelegt, andernfalls werden die Schmuckstücke strengstens bewacht im Tower von London aufbewahrt und zahlenden Besuchern zum Bewundern zugänglich gemacht. Im Alltag beschränkte sich die britische Königin lieber auf funkelnde Broschen oder ihre geliebten Perlencolliers - denn die prächtige Krone hätte die Queen im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf kosten können!
Übrigens beschränkt sich die Juwelensammlung der Briten-Royals nicht allein auf die Imperial State Crown, wie die Krone des Monarchen genannt wird. Auch der Kopfputz früherer Könige und Königinnen gehören dazu, so beispielsweise die mit dem weltberühmten Koh-i-Noor-Diamanten besetzte Krone von Queen Mum oder die Krone des Prinzen von Wales.
Keine Lust auf Krone? Dänen-Königin Margrethe II. mochte es lieber bunt als funkelnd
Deutlich überschaubarer als in der britischen Königsfamilie geht es juwelentechnisch im dänischen Königshaus zu. Die üppig verzierten Kronen und Insignien, die für die Öffentlichkeit auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen ausgestellt sind, sind heute nicht mehr auf den Häuptern von König Frederik X., dessen Vorgängerin Königin Margrethe II. und ihrer royalen Verwandten zu sehen. Die dänische Königin lebte viel lieber ihr Faible für ausgefallene Hüte aus oder setzte sich zu besonders feierlichen Anlässen eine Tiara auf den Kopf.
Krönung verweigert! Deswegen trägt König Carl XVI. Gustaf von Schweden weder Krone noch Insignien
Ähnlich zurückhaltend handhabt es auch das schwedische Königshaus. König Carl XVI. Gustaf, seit September 1973 auf dem Thron, verzichtete nach dem Tod seines Vaters Gustaf VI. Adolf von Schweden auf eine formelle Krönung - damit sind für den Schweden-König auch Kronjuwelen tabu. Carl XVI. Gustaf von Schweden trug aus diesem Grund noch nie eine Krone oder ließ sich mit Insignien blicken. Die schwedischen Kronjuwelen fristen daher seit 1905 ein trauriges Dasein und werden nicht mehr in der Öffentlichkeit getragen - wer die Schätze der Schweden-Royals dennoch bestaunen möchte, hat dazu im Schloss von Stockholm Gelegenheit.
Im Königreich Norwegen gibt es seit über hundert Jahren keine Krönungen mehr
Schwedens royales Nachbarland Norwegen hält es ganz ähnlich: Hier wurde das Krönungszeremoniell im Jahr 1908 abgeschafft, seitdem verstauben die 1818 für den norwegischen König Karl XIV. Johann angefertigten Insignien in der royalen Schatzkammer. Zu den Schätzen des Königshauses zählen neben Königskrone, Reichsschwert, Reichsapfel, zwei Zeptern sowie den Kronen der Königin und des Kronprinzen auch verschiedene Roben, Banner und ein Thronstuhl. Übernimmt ein neuer Monarch das Königsamt - zuletzt war das 1991 bei der Inthronisierung von König Harald V. von Norwegen der Fall - werden die Kronen des Königspaar als Thronschmuck drapiert.
König Willem Alexander der Niederlande: Königsmantel statt Krone zur Thronbesteigung
Als König Willem-Alexander der Niederlande im April 2013 den Thron von seiner Mutter Beatrix übernahm, überstrahlte seine Ehefrau Maxima alle: Die heutige Königin der Niederlande trug eine atemberaubende Tiara mit Hunderten Saphiren und Diamanten. Das war's dann allerdings auch mit funkelndem Glanz, denn König Willem-Alexander ging lieber oben ohne: Der niederländische König trug als Zeichen seines royalen Amtes das purpurrote Ornat, das im Niederländischen als "Troonmantel" bekannt ist und aus rotem Samt mit goldenen Stickereien und Hermelinpelz besteht.
Der frischgebackene König Willem-Alexander durfte die Kronjuwelen bei seiner Krönung nur aus der Ferne bestaunen: Die funkelnden Schätze, die erst 1840 angefertigt wurden, werden traditionell auf einem Tisch in der Krönungskirche Nieuwe Kerk in Amsterdam drapiert, ohne dass der Monarch damit in Berührung kommt. Strenggenommen sind Thronbesteigungen im niederländischen Königshaus auch keine Krönungen, sondern vielmehr Amtseinführungen, bei denen ein Amtseid abgelegt wird.
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loc/news.de