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Prinzessin Diana: 5 ungeklärte Fragen zu ihrem Tod

Der news.de-Nachrichtenüberblick Bild: Istockphoto

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Es ist Samstag, der 30. August 1997: Prinzessin Diana und ihr Liebhaber Dodi Fayed sind heute mit dem Privatjet in Paris angekommen. Die vergangenen neun Tage haben sie auf einer Luxusyacht an der französischen und italienischen Küste verbracht. Sehr zur Freude der Paparazzi. Jeder Schnappschuss des Paares lässt die Kasse ordentlich klingeln. Nachts gegen 00:20 Uhr verlässt das Paar das Hotel Ritz, was den al-Fayeds gehört. Sie wollen zu Dodis nahegelegener Privatwohnung in der Rue Arsène Houssaye. Der junge Leibwächter Trevor Rees-Jones (29) begleitet sie und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Er gehört zu al-Fayeds Sicherheitsteam. Nach der Scheidung von Prinz Charles hat Diana keinen Anspruch mehr auf Personenschutz durch das Königshaus.

Als Fahrer wird ihnen Henri Paul (41) zur Verfügung gestellt. Eigentlich hatte der Vize-Sicherheitschef des Hotels an diesem Abend frei, wurde jedoch zurückgerufen, um das prominente Paar zu chauffieren. Der schwarze Mercedes-Benz S280 wird von Fotografen auf Motorrädern verfolgt. Der Fahrer versucht die aufdringliche Meute abzuschütteln, was ihm vorerst offenbar gelingt. Um zum Apartment zu gelangen, durchfahren sie den Tunnel Pont de l'Alma. Dort verliert Henri Paul gegen 00:23 Uhr die Kontrolle über das Fahrzeug. Es prallt mit einer Geschwindigkeit von etwa 110 km/h gegen den 13. Brückenpfeiler des Tunnels.

Etwa 30 Sekunden später treffen die Fotografen bei dem Wrack ein. Manche von ihnen versuchen den Unfallopfern zu helfen, andere nutzen die Gunst der Stunde, um Fotos zu schießen. Als erster Arzt kommt Notfallmediziner Dr. Frédéric Mailliez am Unfallort an. Henri Paul und Dodi Fayed sind sofort tot. Der Leibwächter Trevor Rees-Jones ist schwer verletzt.

Prinzessin Diana ist bei Bewusstsein, erleidet jedoch noch am Unfallort einen Herzstillstand. Per Herzmassage wird sie zurück ins Leben geholt. Die Mutter von Prinz William und Prinz Harry hat schwere Kopfverletzungen und innere Blutungen. Sie wird ins Hôpital de la Pitié-Salpêtrière gebracht. Doch jeder Versuch sie zu retten, scheitert. Die Königin der Herzen stirbt mit nur 36 Jahren. Bis heute lässt ihr Tod viele Menschen nicht los. Es gibt einfach noch zu viele Ungereimtheiten.

1. War Henri Paul wirklich betrunken?

Im Obduktionsbericht von Henri Paul wird ein Alkoholspiegel von 1,75 bis 1,8 Promille festgehalten – dreimal so viel wie erlaubt. War der Vize-Sicherheitschef also wirklich betrunken? Führte sein Alkoholkonsum zum Tod von Diana und Dodi? Eine solche Menge kann durchaus zu schlechteren Reaktionszeiten führen. Und schließlich ahnte der Franzose ja nicht, dass seine Fahrdienste an diesem Abend noch benötigt werden würden. Hatte er also getrunken?

Es gibt jedoch Indizien, die gegen seinen Alkoholkonsum sprechen. Würde der Vize-Sicherheitschef wirklich betrunken fahren und so das Leben seiner Schützlinge in Gefahr bringen? Auf den Aufnahmen der Überwachungskameras macht Henri Paul keinen betrunkenen Eindruck. Ohne Koordinationsschwierigkeiten bindet er sich selbst die Schuhe zu. Und wären Dodi, Diana und ihr Bodyguard zu einem alkoholisierten Fahrer in den Wagen gestiegen? Die Eltern von Henri Paul und auch Mohammed Al-Fayed bestreiten die Echtheit der Testergebnisse. Warum sollte Dodis Vater das tun? Es wäre doch eine einfache Erklärung für den Unfall.

Aber der Harrods-Besitzer traut seinem Angestellten so eine Verantwortungslosigkeit offenbar nicht zu. Elf Jahre war der Franzose für seine Familie tätig und nie negativ aufgefallen. Al-Fayed beantragte sogar eine neue Untersuchung von Henris Blut. Doch dies wurde ihm untersagt. Und noch ein Indiz spricht dagegen: Nur drei Tage vor dem Unfall musste sich der Franzose einer jährlichen Pilotenuntersuchung unterziehen. Dort wurden ebenfalls keine Alkoholprobleme festgestellt. Freunde und Familie hatten ausgesagt, dass der 41-Jährige nie viel trank.

2. Wer fuhr den weißen Fiat Uno?

Kurz nach dem Unfall berichten Zeugen, dass ein weißer Fiat Uno in den Vorfall verwickelt sei. Sichergestellte Glas- und Farbsplitter bestätigen die Aussage. Der Fiat mit Pariser Kennzeichen soll den Wagen von Prinzessin Diana gestreift und den Tunnel anschließend in einem hohen Tempo verlassen haben.

„Der Wagen fuhr vor uns einen wilden Zickzackkurs, wobei der Fahrer sich andauernd umdrehte", erklärte ein Beobachter. „Am Steuer saß ein Mann europäischen Typs, ungefähr 40 und dunkelhaarig. Er fuhr völlig anormal, schnitt uns und bremste auf der rechten Spur ab", heißt es in ihrer Zeugenaussage. Außerdem soll der Auspuff des Fahrzeugs nicht in Ordnung gewesen sein.

Die Polizei überprüft 3000 Fiat-Uno-Fahrer. Darunter ist auch der französische Fotograf Jean-Paul James Andanson. Eine Untersuchung ergibt, dass sein Wagen tatsächlich am Unfall beteiligt gewesen sein könnte. Außerdem wurde er als Informant des MI6 entlarvt. Seinen weißen Fiat hatte er im Oktober 1997 verkauft. Etwa, um das verdächtige Fahrzeug loszuwerden? Man kam jedoch zu dem Schluss, dass der Wagen von Andanson zu alt gewesen sei, um noch fahren zu können.

2000 wurde die verkohlte Leiche des Fotografen gefunden – in einem weißen Fiat. Die Polizei erklärte, es sei Selbstmord gewesen. Ein Feuerwehrmann sagte jedoch aus, dass er Einschusslöcher im Kopf des Toten gesehen hatte. Außerdem waren die Türen des Wagens abgeschlossen ...

3. Was weiß die Queen über Dianas Tod?

Als Queen Elizabeth vom Tod Dianas hörte, soll sie sofort einen Verdacht geäußert haben: „Jemand muss die Bremsen manipuliert haben." Doch wie kam sie darauf? Die Prinzessin selbst fürchtete Opfer eines Mordkomplotts zu werden. Das belegt ein Brief, den Diana zehn Monate zuvor ihrem Butler Paul Burrell schrieb. Darin behauptet Diana, jemand „plant einen ,Unfall'' mit meinem Wagen, ein Bremsversagen und schwere Kopfverletzungen, um den Weg freizumachen, damit Charles heiraten kann."

Wusste die Queen etwa von diesem Brief? Oder war sie es sogar, die Diana gewarnt hatte? Aber würde Charles wirklich so weit gehen, und seinen Söhnen die Mutter nehmen? Oder wollte Diana ihrem Ex-Mann nur eins auswischen? Es wäre nicht das erste Mal gewesen... Und wenn sie wirklich um ihr Leben fürchtete, warum hatte sie sich dann im Wagen nicht angeschnallt? Andere wiederum behaupten Diana, Dodi und Henri Paul seien Opfer eines Racheanschlags geworden. Feinde von Mohammed al-Fayed hätten ihren Tod gezielt geplant. Hatte Queen Elizabeth das etwa geahnt? Was auch immer die Königin weiß, sie schweigt seit über 20 Jahren beharrlich.

4. Hat der Geheimdienst Diana auf dem Gewissen?

Dianas Beziehung zu einem Moslem soll vielen ein Dorn im Auge gewesen sein. Noch dazu handelte es sich um den Sohn des umstrittenen Unternehmers Mohammed al-Fayed. Dieser ist davon überzeugt, dass der Auslandsgeheimdienst MI6 für den tödlichen Unfall verantwortlich ist. Der Autor Alan Power hat den Fall in seinem Buch „The Princess Diana Conspiracy" untersucht. Er ist überzeugt, dass die Prinzessin schon lange vom MI6 abgehört wurde. Ebenfalls merkwürdig: Einige Beobachter gaben zu Protokoll im Tunnel ein grelles Licht gesehen zu haben, dass benutzt worden sein könnte, um den Fahrer zu blenden. Waren das etwa Mitglieder des Geheimdienstes? Bis heute gibt es Spekulationen, ob Diana schwanger war. Bewiesen wurde das allerdings nie. Sicher ist jedoch, dass Dodi wenige Stunden vor dem Unfall einen Verlobungsring kaufte. Dokumentiert wurde das von Überwachungskameras des Juweliers Alberto Repossi.

5. Erinnert sich der Bodyguard wirklich nicht?

Ein weiteres Rätsel gibt bis heute Trevor Rees-Jones auf. Der Leibwächter ist der einzige Überlebende des Unfalls. Warum sorgte er nicht dafür, dass alle Insassen im Auto angeschnallt waren? Schließlich war er für die Sicherheit zuständig. Trevor Rees-Jones könnte offenbaren, was in den letzten Minuten vor dem Unfall wirklich passierte. Der heute 51-Jährige gibt jedoch vor unter Gedächtnisverlust zu leiden. Aber ist das wirklich die Wahrheit? Oder hat er einfach nur Angst? Die Antwort werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Im vergangenen Sommer jährte sich der Todestag von Prinzessin Diana, Dodi Al-Fayed und Henri Paul zum 20. Mal. Die Unfallakte ist offiziell geschlossen. Doch ihre Angehörigen werden wohl nie damit abschließen können. Mohammed Al-Fayed jedenfalls kämpft bis heute darum, endlich die Wahrheit zu erfahren.

ADELSWELT/lic/news.de

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