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Jan Josef Liefers ganz privat: Drogen, Leichen, Musik! So verrückt ist das Leben des "Tatort"-Stars

Jan Josef Liefers ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Musiker.  Bild: dpa

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Wer kennt ihn nicht, den versnobten Professor Börne aus dem "Tatort: Münster". Neben Schauspielkollege Axel Prahl, der die Rolle des Hauptkommissar Frank Thiel mimt, hat Jan Josef Liefers seine Paraderolle gefunden. Ihn darauf zu reduzieren, würde dem Schauspieler allerdings nicht gerecht werden.

Jan Josef Liefers stammt aus einer Schauspieler- und Theater-Familie

Liefers hat das Zeug zum Schauspieler bereits in die Wiege gelegt bekommen. Seine Mutter ist die Schauspielerin Brigitte Liefers-Wähner, sein Vater der Regisseur Karlheinz Liefers. Dass sein Großvater ebenfalls Schauspieler war und sein Stiefbruder Martin Brambach ebenfalls, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Liefers, der 1964 in Dresden geboren wurde, lernte sein Handwerk nach einer Tischlerlehre an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Direkt im Anschluss hat er 1987 ein Theaterengagement am Deutschen Theater Berlin angenommen. 1990 ging er ans Thalia Theater in Hamburg bevor er gänzlich zum Film und Fernsehen wechselte.

Filme und Serien: Im Münster-"Tatort" hat er seine Paraderolle gefunden

Seine Kinodebüt hatte er mit dem Film "Die Besteigung des Chimborazo" (1989), sein Durchbruch gelang ihm jedoch mit "Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" an der Seite von Götz George, Mario Adorf, Heiner Lauterbach oder Veronica Ferres. Darüber hinaus war er in unter anderen in den Filmen "Knockin' on Heaven's Door" (1997), "Der Baader Meinhof Komplex" (2008), "Der Turm" (2012), "Honig im Kopf" (2014) oder zuletzt in "Gefangen - Der Fall K." (2018) zu sehen. Seit 31. August 2018 spielt er zudem in der Miniserie "Arthurs Gesetz" (TNT) einen unschuldigen "Serienkiller" - eine ganze andere Rolle als die des Pathologen-Schnösels Prof. Boerne im Münster-"Tatort" (seit 2002).

Jan Josef Liefers hat keine Berührungsängste mit dem Tod

Dass er den Gerichtsmediziner derart authentisch mimt, hat sicherlich auch damit zu tun, dass er sich auf seine Erfolgsrolle bestens vorbereitet hat. "Ich habe mir 14 Obduktionen in der Gerichtsmedizin angeschaut", sagte Liefers einmal der in Erfurt erscheinenden Tageszeitung "Thüringer Allgemeine". "Es war sehr faszinierend, echt krass - und es hat meinen Blick auf den menschlichen Körper, auf Leben und Tod, verändert." Vor dem ersten Mal hätten ihm die Pathologen noch geraten, nichts zu essen. Doch die genauen Erklärungen während der Sektion hätten ihn dann abgelenkt. Im "Tatort" kämen allerdings nur Puppen, Schauspieler oder Komparsen auf den Tisch.

Der Schauspieler macht ein Drogen-Geständnis

Berührungsängste hat der Schauspieler auch in anderen Bereichen nicht. So plauderte er einmal im Interview mit der "Bild"-Zeitung über seine Drogen-Erfahrungen. Bei seinem ersten Cannabis-Konsum habe er die Droge nach eigenen Angaben überdosiert. "Es ging mir drei Tage lang ziemlich mies", sagte Liefers. Er sei damals Anfang 20 gewesen. "Damals stand die Mauer noch, und ich durfte ausnahmsweise mit dem Deutschen Theater zu einem Gastspiel nach Amsterdam", erinnerte sich Liefers. "Und die Kekse waren einfach einer zu viel". Er habe jedoch auch positive Erfahrungen mit Marihuana gemacht. Geschätzt habe er vor allem "das Entspannende an der Wirkung". Liefers sprach sich in dem Interview für die Legalisierung und Qualitätskontrollen der Droge aus.

Mit seiner Band Radio Doria hat sich Liefers eine Musik-Karriere aufgebaut

Von Obduktionen und Drogen abgesehen, sind es noch andere Erfahrungswerte und vor allem Talente, die den Schauspieler Jan Josef Liefers ausmachen. So ist er, wie auch sein Kollege Axel Prahl oder Ehefrau Anna Loos, außerdem Musiker. Nachdem er 1975 seine erste Gitarre und Gitarrenunterricht bekam, wie er in seiner Autobiografie "Soundtrack meiner Kindheit" (2009) schreibt, geht er seit 2006 regelmäßig mit seiner Band "Radio Doria", zunächst "Jan Josef Liefers & Oblivion", auf Tour. So begleitete er 2012 die "Puhdys" auf ihrer Jubiläumstour und trat 2015 beim Bundesvision Song Contest für Sachsen an. Darüber hinaus ist Jan Josef Liefers politisch und sozial engagiert, etwa als Wahlmann für die Wahl von Bundespräsident Gauck 2012 oder für das Kinderhospiz Sonnenhof Berlin, die NCL-Stiftung oder "Deine Stimme gegen Armut".

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Aktion #allesdichtmachen: Jan Josef Liefers in der Kritik

Die Videos waren nur wenige Minuten kurz und ließen viele doch ratlos zurück. Mehrere Schauspielerinnen und Schauspieler haben im April 2021 satirisch gemeinte Clips veröffentlicht - als Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung. Darunter sind Namen, die Millionen aus dem Fernsehen kennen. Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur, Volker Bruch, Ulrike Folkerts etwa. Nach einigen Stunden nehmen die ersten Beteiligten ihre Videos wieder runter - die Aktion stößt auf viel Kritik. Unter dem Motto #allesdichtmachen waren rund 50 Beiträge veröffentlicht worden, etwa auf der Plattform YouTube. Liefers bedankte sich in seinem Video - mit ironischem Unterton - "bei allen Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben".

Etliche Kollegen reagierten empört. "Die Schauspieler*innen von #allesdichtmachen können sich ihre Ironie gerne mal tief ins Beatmungsgerät schieben", twitterte Moderator Tobias Schlegl, der auch Notfallsanitäter ist. "Heute bisschen für Kollegen schämen", schrieb Christian Ulmen bei Instagram. Elyas M'Barek kritisierte: "Mit Zynismus ist doch keinem geholfen." Jeder wolle zur Normalität zurückkehren, und das werde auch passieren.

Satiriker Jan Böhmermann hielt der Aktion bei Twitter entgegen, das einzige Video, das man sich ansehen solle, "wenn man Probleme mit Corona-Eindämmungsmaßnahmen hat", sei die ARD-Doku aus der Berliner Charité mit den Titel "Station 43 - Sterben". Dazu stellte er den Hashtag #allenichtganzdicht und einen weinenden Smiley.

Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung distanzieren sich erste Teilnehmer von der Aktion. So verschwinden etwa Videos von Heike Makatsch, Trystan Pütter und Meret Becker von der YouTube-Seite. Kunst müsse Fragen stellen können, sagte "Tatort"-Star Becker später bei Instagram. "Aber diese Aktion ist nach hinten losgegangen." Sie werde das Video runternehmen lassen. "Und ich entschuldige mich dafür, dass das falsch verstanden werden konnte."

Jan Josef Liefers privat: Ehefrau Anna Loos, zwei Kinder, eine Tochter und ein Sohn aus früheren Beziehungen

Privat ist Jan Josef Liefers seit 2004 mit der Schauspielerin Anna Loos verheiratet, die auch Sängerin der Band "Silly" ist. Gemeinsam haben sie zwei Töchter, Lilly Anna Sophia und Lola Marie Josefine. Aus seiner ersten Ehe mit Alexandra Tabakowa stammt seine Tochter Paulina. Darüber hinaus hat er einen Sohn, Leonhard, aus der Beziehung mit der Schauspielerin und Autorin Ann-Kathrin Kramer. Mit Anna Loos und seinen zwei Töchtern lebt er aktuell in Berlin-Steglitz.

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