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Marcel Reif privat: Das macht der Sport-Kommentator heute

So tickt Sport-Kommentator Marcel Reil privat. Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa

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Der frühere Sportjournalist und Kommentator Marcel Reif wurde in Polen geboren. Durch den dort grassierenden Antisemitismus wanderte die Familie 1956 nach Tel Aviv aus. Im Alter von acht Jahren zog es die Familie jedoch nach Deutschland, wo Reifs Vater Arbeit bei den US-Streitkräften in Kaiserslautern fand.

Marcel Reif macht Karriere als Sportjournalist - vom ZDF über RTL zu Sky

1972 fing Marcel Reif als freier Mitarbeiter an, für das ZDF zu arbeiten. Er wurde schließlich Reporter und war ab 1984 fester Mitarbeiter im Sport-Ressort. Nach einer dreijährigen Station beim "Sport-Spiegel" von 1991 bis 1994 verschlug es ihn 1994 zu RTL, wo er Chefkommentator für Fußballspiele in der Sendung "Anpfiff" wurde.

Marcel Reif war lange Star-Kommentator des Pay-TV-Senders Sky, im Anschluss war er für zehn Sendungen Teil der Bundesliga-Expertentalkrunde "Doppelpass" bei Sport1. Reif war 1999 von RTL zu Sky (damals noch Premiere) gewechselt und hatte dort für Freunde von Fußball-Kneipenübertragungen akustisch die Champions-League-Abende geprägt. Seit Sommer 2016 ist Reif einer der Experten in der Sport1-Fußball-Talkshow Doppelpass. Im Sommer 2017 wurde zudem bekannt, dass Reif ab der Saison 2018/19 beim Schweizer Pay-TV-Sender Teleclub die Spiele der Champions League kommentieren wird.

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Reif interpretierte die Rolle eines Fußballkommentators neu

Schnell nimmt Reif in der Fußballberichterstattung eine andere Rolle ein als die, die seine Reporterkollegen bis dato anboten. Während Fußballspiele vor seiner Zeit eher sachlich - fast teilnahmslos - kommentiert wurden, verbindet Reif Emotionen, Kompetenz und Witz: "Wenn Zwayer hier Elfmeter pfeift, haben wir ein durchgängiges Elfmeterschießen bis zur 90. Minute", kommentierte er eine bevorstehende Entscheidung des Schiedsrichters 2016 im Spiel Schalke gegen Dortmund spitzzüngig. Reif sagt klipp und klar, was er denkt. Wenn ihm ein Spielzug gut gefällt, lässt er das den Zuschauer ebenso wissen, wie wenn er sich langweilt: "Wenn Sie dieses Spiel atemberaubend finden, haben Sie es an den Bronchien."

Marcel Reifs Stil polarisiert

Die Fans sind ob der offenen Kommentare von Reif gespalten. Die einen freuen sich über den - zeitweise - trockenen Humor und die klug gesetzten Pointen: "Robben ist keiner, der das unter der Decke hält, wenn er berührt wird. Naja... auf dem Fußballplatz", kam es ihm 2015 im Spiel Schalke gegen Gladbach über die Lippen.

Andere schüttelten in der Vergangenheit nur mit dem Kopf, wenn er ein ums andere Mal Spielernamen gänzlich falsch ausgesprochen hat oder sogar Akteure auf dem Rasen verwechselte - letzteres passierte ihm beispielsweise oft bei den ehemaligen Bayern-Spielern Robben und Ribéry. In jedem Fall weiß Reif zu polarisieren.

Reif mit Ausflügen ins Showgeschäft

Seine berufliche Laufbahn ging oft mit den Übertragungsrechten für Fußballspiele einher. Nach der Weltmeisterschaft 1994 verließ er das ZDF, um sich für fünf Jahre RTL anzuschließen. Anschließend folgte ein Engagement beim Pay-TV-Sender Premiere, dem heutigen Sky. Reif versuchte sich aber auch immer mal wieder abseits der Fußballberichterstattung in anderen Feldern. Von 2001 bis 2008 war er Promi-Rate-Pate in "Die 5-Millionen-SKL-Show" mit Günther Jauch bei RTL. Außerdem schrieb er jahrelang eine wöchentliche Kolumne für den "Berliner Tagesspiegel".

Reifs kurzzeitiger Rückzug aus dem Fußballgeschäft

2016 hatte Reif, mit damals 66 Jahren, offenbar genug vom Fußballgeschäft - zumindest auf der Kommandobrücke im Stadion. Er hing sein Mikrofon an den Nagel und beendete seine Karriere als Kommentator mit dem Champions-League-Finale im selben Jahr. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte er zu seinen Zukunftsplänen damals: "Für die Zeit danach prüfe ich in Ruhe einige Angebote. Die Rolle als Patriarch, ich habe drei Söhne und zwei Enkel, wird mich jedenfalls so schnell noch nicht ausfüllen."

Seit 2013 ist Marcel Reif offiziell Schweizer. Bild: Arne Dedert/dpa

Marcel Reifs Rücktritt vom Rücktritt innerhalb eines Jahres

Und so kam es auch. Noch im selben Jahr wechselte er zu Sport1, wo er bis 2021 als Experte in der sonntäglichen Fußball-Talkshow "Doppelpass" das Fußballgeschehen analysierte. Nur ein Jahr nach seinem ersten Rükcktritt gab Reif bekannt, dass er wieder Fußballspiele kommentieren wird. Allerdings nicht mehr in Deutschland, sondern für den Schweizer Pay-TV-Sender Teleclub.

Reifs Urteile sind weiterhin gefragt

Marcel Reif hat noch lange nicht genug vom Fernsehen. Nachdem er sich 2019 für eine Folge in der Comedy-Serie "jerks." selbst spielte, nahm er im Dezember in der neuen Kochshow von Johann Lafer namens "Tellertausch" im NDR teil. Reif nahm dort als Juror Platz und bewertet die Leistungen der prominenten Kochkandidaten.

Reifs großes Comeback während der Corona-Krise

Während der Corona-Krise diskutierte Reif die umstrittene Rolle des Fußballs im öffentlichen Diskurs in seiner SPORT1-Kolumne. Hier macht er sich Gedanken um die Zukunft des beliebten Ballsports in Deutschland.

Spannend dürfte für Fußballfans aber vor allem Reifs Podcast "Reif ist live"sein, der das Geschehen im deutschen Fußball diskutiert. Zu "Bild" sagte der Sportexperte: "Mich hat es immer gereizt, neue Formate und ungewöhnliche Blickwinkel in die Moderation und Berichterstattung zu bringen. Ich freue mich daher, zusammen mit Deutschlands größter Sportredaktion sowie den Lesern und Zuschauern bei Bild dieses innovative Live-Video-Format bei BILD zu starten."

Marcel Reif privat verheiratet mit Frau Marion Kiechle in seiner Wahlheimat Schweiz

Mehrfach wurde der Wahl-Schweizer für seine eloquenten Spielkommentare ausgezeichnet, etwa mit dem Deutschen und dem Bayerischen Fernsehpreis. Reif war 1997 in die Schweiz gezogen, 2013 hatte er die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt, um ein Eidgenosse zu werden: "Für mich war schnell klar: Wenn ich Schweizer werde, dann richtig. Hier ist mein Lebensmittelpunkt, von hier will ich nie mehr weg", sagte er der "Schweiz am Sonntag" noch im selben Jahr.

Die Medizinerin Marion Kiechle und der Moderator Marcel Reif. Bild: picture alliance/Felix Hörhager/dpa

Marcel Reif als Familienvater: Seine Söhne sind sein ganzer Stolz

Heute wohnt Marcel Reif in Rüschlikon in der Nähe von Zürich. Nachdem er von 1999 bis 2006 in zweiter Ehe mit der 21 Jahre jüngeren Schweizer Sportredakteurin Sandra Weder verheiratet war, ist er seit April 2010 mit der Münchner Medizinprofessorin Marion Kiechle verehelicht. Kiechle war zuvor bereits drei Mal verheiratet. Marcel Reif ist laut Vater dreier Söhne; der älteste Sohn entstammt laut "Bunte" Marcel Reifs erster Ehe mit Ria, das zweite Kind wurde geboren, als Marcel Reif 50 Jahre alt und mit Ehefrau Sandra Weder verheiratet war. Sohn Nick dritter Sohn stammt ebenfalls aus der zweiten Ehe von Marcel Reif.

Steckbrief Marcel Reif

  • Name: Marcel Reif (geb. Marc Nathan Reif)
  • Sternzeichen: Schütze
  • Geburtstag und -ort:27.11.1949 in Wałbrzych, Polen
  • Wohnort:Rüschlikon, Schweiz
  • Augenfarbe: blau
  • Haarfarbe: grau
  • Offizielle Website: Marcel Reif

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