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Jochen Busse privat:   Jochen Busse im Interview: "Ich war immer das Arschloch im Fernsehen"

Der Schauspieler Jochen Busse will's noch mal wissen - und kehrt ins deutsche TV zurück. Bild: Henning Kaiser/dpa

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Was seinen Job angeht, will er jedoch noch immer nicht kürzer treten: "Nein, vom Rentnerdasein bin ich meilenweit entfernt." Von Donnerstag an (RTL, 21.15 Uhr) ist der 76-Jährige nach langer Pause wieder in einer größeren Fernseh-Rolle zu sehen - in der RTL-Sitcom "Nicht tot zu kriegen". Da spielt er - na klar - einen ziemlich bösartigen alten Mann, der zwei jüngere Pärchen in seine Villa einziehen lässt, um sie anschließend zu gängeln. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Köln spricht er über seine Wirkung auf Zuschauer, die Unterschiede zum Fernsehen von früher und warum er nicht bei Twitter ist.

Herr Busse, nach langer Pause spielen Sie wieder die Hauptrolle in einer Serie: einen ziemlich bösartigen Rentner. Hätte es nicht auch mal eine nette Figur sein können?

Joachim Busse: Ich war immer das Arschloch im Fernsehen. Es gibt einen Schauspieler in Amerika, er heißt Jack Nicholson, der hat damit eine große Karriere gemacht. Ich habe damit eine kleine Karriere gemacht. Da bin ich sehr mit zufrieden. Man muss wissen, wie man wirkt. Wenn jemand adipös ist, kann er keinen Schlanken spielen. Und wenn einer aussieht wie ich, ist es leichter, er spielt einen Miesen.

Viele kennen Sie noch aus der Serie "Das Amt". Was hat sich seitdem verändert? Das waren sicherlich noch ganz andere Zeiten, oder? Analoge Zeiten.

In der Präsentation hat sich wahnsinnig viel geändert, das mag sein. In der Art, wie es gemacht wird, kann man aber gar nicht so viel ändern. Es geht vielleicht schneller. Es kostet heute kein Geld mehr, wenn etwas nicht funktioniert. Früher warst du erledigt, wenn du oft wiederholen musstest. Das Drehmaterial war teuer. Heute kostet es quasi nichts mehr. Auch wenn ich einer bin, der noch gerne durchspielt. Manchmal bestehe ich auch darauf.

Auch die Kommentar-Kultur ist eine andere, oder? Heute gibt es Twitter und Facebook.

Da irren Sie sich. Es gab auch damals schon Leute, die nichts zu tun hatten. Die haben dann Leserbriefe geschrieben. Da habe ich dann 14 Tage später in der Fernsehzeitschrift zu lesen bekommen, was ich für einen grässlichen Unsinn gesagt habe. Der Unterschied ist: Heute kriege ich es gleich, wenn ich es wissen will.

Sie sind vermutlich nicht bei Twitter und Facebook angemeldet, oder?

Nein. Deswegen kann mir das auch egal sein. Ich bin auch zu alt, um mir noch irgendwelche dämlichen Anwürfe durchzulesen. Ich will es einfach nicht wissen. Es ist gespielt, gedreht und dann will ich mir nicht - auch noch meist in schlechtem Deutsch - anhören müssen, was das für ein Mist ist.

Fremdeln Sie manchmal mit dem Verhalten von jüngeren Generationen? In der Serie geht es im Grunde ja um genau das. Um einen Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt.

Bei meiner Hochzeit habe ich Zwillinge geerbt, die zweieinhalb Jahre alt waren. Jetzt bin ich zehn Jahre verheiratet und sie werden 13. Ich habe also ständig anfangspubertäre Kinder um mich, was gut ist. Ich habe keinerlei Fremdheitsgefühl gegenüber jüngeren Generationen.

"Wo wir gerade von belegten Brötchen reden: Die Komödie meines Lebens" von Jochen Busse finden Sie hier.

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