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Jan Fedder:  Jan Fedder über sein Leben früher und die Krankheit

Jan Fedder und seine Marion. Bild: dpa

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"Das Boot" soll 2018 als neue Serie wieder in See stechen. Sie waren in Wolfgang Petersens Klassiker von 1981 als Bootsmaat Pilgrim an Bord - was halten Sie von den Plänen?

Fedder: Das ist wirklich eine Verunglimpfung eines Kunstwerks! Man kann an einen solchen Film genauso nicht mehr rangehen wie an "Dinner for One". Das ärgert mich wirklich! Ich bin mal sehr gespannt auf die Gesichter, die sie dafür vor die Kamera holen. Aber solche Typen wie Martin Semmelrogge, Claude-Oliver Rudolph, Ralf Richter, das pockennarbige Gesicht von Jürgen Prochnow und selbst Grönemeyer hatte damals noch eine geile Fresse - so etwas kriegt man nicht mehr heutzutage. Über ein Jahr lang hat Petersen damals nach der Besetzung gesucht.

Jan Fedder früher

Meinen Sie, der junge Jan Fedder hätte es heutzutage bei Castings schwerer?

Fedder: Ich war immer unverwechselbar, so ein Haudrauf, damals mit langen Haaren und Lederjacke. Castings habe ich fast nie gemacht, vielleicht zwei, drei Mal in meinem Leben. Ich werde engagiert, und dann geht das los. Entweder die wollen mich oder die wollen mich nicht. In Prüfungssituationen bin ich ohnehin sehr schlecht. Das war schon so bei meiner Abschlussprüfung zum Speditionskaufmann in der Handelskammer. Ich fing an zu zittern, durfte mich dann aber hinsetzen und erst einmal eine Zigarette rauchen.

Aus dem Speditionskaufmann ist dann ja aber doch der Schauspieler geworden.

Fedder: Die Lehre war der Wunsch meines Vaters, dass ich Schauspieler werden wollte, wusste ich schon sehr früh. Schon als ich noch zum Kinderballett auf einer Theaterschule gegangen bin. Irgendwann sah ich die Kollegen von der Schauspielabteilung immer besoffen und lustig in der Eckkneipe sitzen und dachte, Schauspielerei ist wirklich angenehmer. Die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Das ist das, was ich wirklich gut kann.

Polizist Matthies, Bauer Brakelmann oder Pastor Book - wo steckt am meisten von Ihnen drin?

Fedder: Überall ein bisschen. Austoben kann ich mich bei "Büttenwarder", wenn Peter (Heinrich Brix) und ich loslegen, ist das ein großer Spaß. Das "Großstadtrevier" ist Brot und Butter - meine Haupternährung. Und der Pastor oder Lenz - das sind die Sahnehäubchen. Fast wäre eine Rolle als "Tatort"-Kommissar dazugekommen, damals, als Manfred Krug aufhörte. Die Ansage aber war: Jan, den "Tatort" kannst du haben, nur dann musst du das "Großstadtrevier" abgeben - beides geht nicht. Da dachte ich mir nur, Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Jan Fedder krank nach Krebs-Diagnose: Er wünscht sich "Eine Tüte Gesundheit"

Trotz Ihrer schweren Erkrankungen in den vergangenen Jahren sind Sie immer wieder schnell zum Filmset zurückgekehrt. Sich zur Ruhe zu setzen, können Sie sich nicht vorstellen?

Fedder: Wenn man länger im Krankenhaus liegt, hat man viel Zeit zum Nachdenken. Und ich kann für mich sagen: Ich habe alles erreicht und gemacht und getan. Jetzt wünsche ich mir nur noch eine Tüte Gesundheit. Dass ich wieder ein bisschen besser laufen kann und die Stimme besser wird. Aber ich lebe noch - das ist das Wunderbarste von allem. Auch wenn mir jemand die Treppe hochhelfen muss, eines Tages wird es bestimmt wieder besser. Nur wenn ich nicht mehr drehen darf, dann falle ich tot um. Dann ist es vorbei.

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ZUR PERSON: Jan Fedder ist ein echter Hamburger Jung - dort geboren, aufgewachsen und nach wie vor in der Hansestadt lebend. Seit Anfang der 1990er Jahre sieht man ihn im Fernsehen als Polizist Dirk Matthies auf dem Hamburger Kiez ("Großstadtrevier"), seit bald 20 Jahren als Bauer Kurt Brakelmann im hohen Norden ("Neues aus Büttenwarder") und - jetzt zum dritten Mal - als "Hafenpastor" Stefan Book von St. Pauli.

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