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Hanka Rackwitz: "Ich tick nicht richtig":   So hinderlich sind die Zwangsneurosen der TV-Maklerin im Job und privat

Hanka Rackwitz, die liebenswerte Immobilienmaklerin aus Leipzig, wird jede Minute ihres Lebens von Zwängen und Ticks beherrscht. Bild: Fandango/VOX

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Wie erklären Sie neuen Bekannten Ihr Verhalten? Zum Beispiel, dass Sie Schuhsohlen nervös machen?

Rackwitz: Ich erkläre das einfach. Ich sag dann Dinge wie: "Entschuldigen Sie bitte, Sie werden an mir
Verhaltensweisen feststellen, die Ihnen komisch vorkommen, ich habe da einen Tick." Dann haben
die in dem Moment was zu lachen und abends was zu erzählen. In Läden, in die ich oft gehe, weiß man über meine Zwangsstörung Bescheid. Und das nimmt mir dann die Angst.

Sie sind beruflich Immobilienmaklerin in Leipzig. Wie reagieren Kunden darauf, dass Sie Ihnen nicht die Hand geben oder die Türklinke anfassen können?

Rackwitz: Früher habe ich mir immer was einfallen lassen. Dass ich mir die Hände gerade eingecremt habe oder so. Aber du kannst dich ja nicht jedes Mal herausreden. Heute sage ich einfach: "Bitte seien Sie nicht böse, ich habe seit 20 Jahren Ticks, ich kann Ihnen nicht die Hand geben." Und du wirst dich wundern: Die meisten sind ganz froh, dass sie einem nicht die Hand geben müssen. Was ist das eigentlich auch für eine komische Geste?! (lacht)

Hanka Rackwitz' neues Buch: "Ich tick nicht richtig". Erschienen im mvg-Verlag (Preis: 16,99 Euro). Bild: MVG Verlag

Schwierig müssen Ihre Ticks auch im privaten Umfeld sein. Wirken sie sich auf Beziehungen und Freundschaften aus?

Rackwitz: Irgendeine Zeitung hat mal geschrieben: "Hanka Rackwitz hat durch ihre Ticks all ihre Freunde verloren." Das stimmt so nicht ganz. Das klingt, als ob sich meine Freunde durch meine Zwänge von mir abgewendet hätten, aber eigentlich ist es eher umgedreht.

Wenn man solche Neurosen hat, muss man sich viel mit sich selbst beschäftigen. Du musst viel überlegen, was einem gut tut und wo man Kraft tanken kann. Und dadurch betrachtest du auch deinen Freundeskreis sehr analytisch. Jegliche Oberflächlichkeit fällt somit durchs Raster. Man überlegt bei jedem Menschen, den man an sich heran lässt, ob er das wert ist. Und bei mir ist leider kaum jemand geblieben. So betrachtet ist das aber auch in Ordnung. Ich bin außerdem gerne mit mir allein. Ich lerne gerne nette Menschen kennen und träume gern, bin viel in der Natur. Da überlegt man schon sehr, wen man in diese Welt lässt und wer diese eventuell kaputt macht. Ich bin außerdem sehr gerne Single!

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