Paparazzi-Angriffe: Wenn Prügel-Promis ausrasten
Von news.de-Redakteurin Ina Bongartz
28.06.2012 11.21
Sie sind wie Motten, die das Licht umkreisen: Paparazzi. Sie sind immer da, wo Stars sind. Meistens kommen sie in Scharen, sind unverschämt und maßlos. Sie jagen Promis wie Vieh, um ein spektakuläres Foto zu bekommen. Persönlichkeitsrechte treten sie oft mit Füßen.
Auch Teenie-Star Justin Bieber hatte jüngst Probleme mit aufdringlichen Fotografen. Als der 18-Jährige in Calabasas bei Los Angeles Golf spielte, wurde er ständig von Paparazzi bedrängt. «Liebe Paps», schrieb er per Twitter, «Golf sollte ein entspannender Sport sein. Ihr solltet nicht in den Büschen hocken und mich anschreien. Lasst mich mein Spiel beenden!»
Später schrieb er, es sei «lustig gewesen, Bälle auf Typen in Büschen zu schießen». Das war allerdings nicht ernst gemeint. Zum Glück ließ sich Bieber von den aufdringlichen Fotografen nicht provozieren. Da haben einige seiner Promi-Kollegen ganz andere Sachen auf Lager. Hier sechs legendäre Promi-Ausraster.
Seinen Beinamen «Prügelprinz» hat sich Prinz Ernst August von Hannover redlich verdient: Mit Medienvertretern ist der Prinz mehrfach gewalttätig und/oder beleidigend aneinander geraten. So prügelte er im Januar 1998 mit seinem Regenschirm auf einen Kameramann ein und wurde von diesem gefilmt, was bundesweit für Schlagzeilen sorgte und ihm seinen Spitznamen einbrachte.
Das Landgericht Hannover verurteilte den damaligen Lebensgefährten von Prinzessin Caroline von Monaco, zur Zahlung von 15.000 Mark Schmerzensgeld. Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wurde gegen Zahlung von 90.000 Mark eingestellt.
Doch schon ein Jahr später geht es weiter: 1999 gab Prinz Ernst August von Hannover am Rande der Salzburger Festspiele einer Fotografin einen Tritt, wodurch diese einen Bluterguss bekam. In erster Instanz wurde er deshalb im Dezember 2001 vom Amtsgericht Springe zu acht Monaten Bewährungsstrafe und 500.000 Mark Geldbuße verurteilt.
Die Frauen lieben Hugh Grant. Doch der britische Schauspieler ist nicht der smarte Gentleman, den er in seinen Filmen mimt.
2007 soll der Schauspieler ausgeflippt sein, weil ihn ein Fotograf in der Nähe seiner Wohnung in West London um einen Schnappschuss gebeten hatte. Grant soll ihn mit einer Dose Bohnen beworfen und ihm gewünscht haben, dass seine Kinder «an Krebs sterben». Grant war deshalb festgenommen, kurz darauf aber gegen Kaution wieder freigelassen worden.
So süß sie auch aussehen mag, in Lily Allen steckt ein Vulkan. Und der bricht aus, wenn man sie zu sehr reizt. Dass die britische Sängerin (Smile) Paparazzi hasst, ist kein Geheimnis.
2009 brachte sie ein Auffahrunfall zum Ausrasten. Allen schlug, trat und schmiss eine Wasserflasche auf den Paparazzo, nachdem der ihr vor dem Aufnahmestudio ins Auto gefahren war. Allens Sprecher erklärte danach: «Sie wurde von sieben Wagen verfolgt - vierzehn Fotografen - und die sind sogar über Rot gefahren.»
Lily Allen und die Paparazzi - eine lange Geschichte: 2007 wurde Allen sogar verhaftet, weil sie einen Fotografen vor einem Londoner Club geschlagen hatte.
Pop-Prinzessin Britney Spears ist ja für ihre Eskapaden bekannt. Im Juli 2007 soll die US-Sängerin in Las Vegas zwei Paparazzi bedroht und mit einem Babyfläschchen beworfen haben. Ein Fotograf erklärte hinterher, sie habe ihn beschimpft und damit gedroht, ihn umzubringen.
Grund für Spears Ausraster: Der Fotograf hatte zuvor Britneys Bodyguard angerempelt, der gerade den knapp zweijährigen Sean Preston auf dem Arm trug. Um den Kleinen zu verteidigen, hat der Bodyguard den Fotografen angegriffen, ihn geschlagen und getreten. Irgendwie verständlich, dass Britney ihren Sohn beschützen wollte.
Der US-Schauspieler Woody Harrelson (Larry Flint - Die nackte Wahrheit) attackierte 2009 am New Yorker Flughafen LaGuardia einen Kameramann von TMZ. Für seinen Ausrauster fand er allerdings eine höchst kreative Erklärung.
Das Magazin Rolling Stone zitierte ihn so: «Ich kam gerade zurück vom Dreh zum Film Zombieland, in dem ich ständig von Untoten attackiert werde und war noch völlig in meiner Rolle. Als der Fotograf am Flughafen mich und meine Tochter belästigte, hielt ich ihn verständlicherweise für einen Zombie.»
Dieser Vorfall war längst nicht der erste seiner Art bei Harrelson. Schon 2006 hatte er in einem Nachtclub in Los Angeles einem Paparazzo die Kamera zerstört. Dieser revanchierte sich mit einer 2,5 Millionen-Dollar-Schadensersatzklage.
Eigentlich gilt bei Roberto Blanco ja: Ein bisschen Spaß muss sein. Doch bei der Players Party der BMW Open im April 2011 in München war der Schlagersänger so gar nicht zu Späßen aufgelegt. Wegen einer vermeintlich harmlosen Frage eines Reporters rastete er plötzlich aus.
Blanco ist seit wenigen Wochen mit seiner Freundin Luzandra verheiratet. Der Reporter stellt ihm eine Frage zu seiner neuen Stieftochter - da schubst Blanco diesen grob mit beiden Händen weg und fordert lautstark: «Ich will Respekt haben hier.» Äußerst fraglich, ob Blanco mit solchen Aktionen Respekt erzwingen kann. Er erntet höchstens Spott. Für den Journalisten ging die Sache schmerzhaft aus: Sehnen in der Schulter wurden verletzt - trotzdem verklagte er den Schlagerstar nicht. Glück gehabt, Roberto!
kls/news.de