Angela Ermakova: Prinzessinnen-Traum ausgeträumt?
Von news.de-Redakteurin Julia Zahnweh
14.04.2021 20.29
Der Prinz aus dem Altenburger Land will Ermakova und ihre Tochter Anna zu Prinzessinnen machen. Dazu müsse er Angela nur heiraten und deren neunjährige Tochter, die aus einer Affäre mit Boris Becker stammt, adoptieren. Sein Vorhaben verkündete der 31-Jährige vor kurzem in einem Interview mit dem österreichischen Online-Portal Oe24.at. Doch sein Plan könnte sich schon bald in Rauch auflösen: Das Stammhaus von Schaumburg-Lippe wirft Prinz Mario-Max, der durch eine Adoption in den adeligen Stand erhoben wurde, vor, seinen Titel unrechtmäßig zu tragen.
Ermakova kenne er schon seit längerer Zeit. In Monaco seien sie sich begegnet, die Zuneigung habe dann stetig zugenommen und sei nun in Liebe gegipfelt, erklärt der junge Adelige in dem Interview mit Oe24.at . Die 41-jährige Ex-Geliebte von Boris Becker und ihre Tochter hätten die letzten Jahre einfach zu viel mitmachen müssen. Nun wolle er ihnen das Leben leichter machen. «Es ist unglaublich dreist, wenn darüber gesprochen wird, wo die süße Anna angeblich gezeugt wurde. Ich kann Angela und Anna beschützen und ihnen dadurch helfen, dass ich sie zu Prinzessinnen machen.»
Aber die entscheidende Frage habe er Ermakova noch nicht gestellt. Wie er sich diesen Moment jedoch vorstellt, hat Prinz Mario-Max, der nach eigenen Angaben als Jurist und Designer arbeitet, bereits verraten: «Ich denke, am Meer der blauen Cote d’Azur, im berühmten Monte Carlo Beach Club, mit vielen Blumen und einem historischen Ring aus der Königsfamilie, das wäre eine stilvolle Art der Fragestellung.» Wann er genau um die Hand seiner Angebetenen anhalten wolle, verriet er nicht.
Doch was sagt die mögliche Braut zu alldem? Nicht viel, zwar ist sie immer öfter mit ihrem adeligen Begleiter zu sehen, wie etwa vor kurzem beim Leipziger Opernball, aber was sie selbst von ihrem neuen Verehrer hält, ob sie ihn wirklich heiraten und nach Thüringen ziehen will, darüber hat sich die Auserwählte noch nicht geäußert. Und ob die beiden wirklich ein Paar sind, ist auch nicht klar. Trotz der gemeinsamen Auftritte, als wirkliches Liebespaar haben sich sie sich zumindest in der Öffentlichkeit noch nicht gezeigt.
Angela Ermakova ist bekannt dafür, ihre berühmte Tochter immer wieder in die Öffentlichkeit zu zerren - sei es auf Modeschauen, auf Galas oder in Talkshows. Dafür wurde sie sogar von Boris Becker, der selbst sein Privatleben in Perfektion medial vermarktet, schon desöfteren kritisiert. Da liegt der Vedacht recht nahe, dass es Ermakova im Fall des Prinzen vor allem um Publicity und einen möglichen Adelstitel für sich und ihre Tochter geht.
Doch Ermakovas «Prinzessinnen-Plan» könnte bereits ausgeträumt sein, bevor er überhaupt richtig gestartet ist. Nicht weil Boris Becker einer Adoption seiner Tochter erst zustimmen müsste, was als eher unwahrscheinlich gelten kann, sondern weil Prinz Mario-Max vorgworfen wird, gar kein richtiger Prinz zu sein.
Was Prinz Mario-Max vorgeworfen wird
Medienberichten zufolge hieß Prinz Mario-Max bis 2001 noch Mario-Helmuth Wagner, stammt aus einer Wiener-Industrie-Familie und ließ sich vor sieben Jahren von Helga Claire Prinzessin zu Schaumburg-Lippe adoptieren. Sie führte den Prinzen in den internationalen Jet-Set ein, kaufte ihm eine Wohnung in Monaco und einen Porsche, mit dem Mario-Max noch heute durch das Altenburger Land fahren soll.
Als seine Adoptivmutter 2005 starb, hinterließ sie ihm zwar ein Vermögen in unbekannter Höhe, aber sein Adelstitel wurde ihm aberkannt, so Medienberichte. Der Titel sei aufgrund eines Fehlers der österreichischen Behörden auf seinen Reisepass gelangt, der ihm daraufhin abgenommen worden sein soll. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen in Österreich Adelstitel nur von echten Adeligen getragen werden, Adoptionen nützen hier nichts.
So einfach geschlagen geben wollte sich der Prinz aber nicht. 2008 kam ihm dann zu Gute, dass seine leibliche Mutter Gertraud Antonia Wagner-Schöppll den Cousin der dänischen Königin, Waldemar Prinz zu Schaumburg-Lippe, heiratete und er von seinem Stiefvater adoptiert wurde. Dies passte der fürstlichen Familie zu Schaumburg-Lippe jedoch nicht: «Wir weisen darauf hin, dass wir weder Frau Dr. Wagner-Schöppl noch ihren Sohn, den adoptierten Mario-Max Schaumburg-Lippe, als Mitglieder unserer Familie anerkennen oder akzeptieren werden», heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Familie.
Da streitete sich Prinz Mario-Max aber bereits seit einiger Zeit mit dem Stammhaus zu Schaumburg-Lippe, das ihm das Führen des Familiennamens gerichtlich verbieten hat lassen. Zu einer neuer Wendung kam es aber im Januar dieses Jahres, als sich der Prinz im Altenburger Land niederließ, deutscher Staatsbürger wurde und seitdem seinen Adelstitel wieder im Ausweiß stehen hat.
Das Stammhaus zu Schaumburg-Lippe reichte daraufhin eine Strafanzeige wegen Erschleichens der Einbürgerung ein. Die Anwälte, die das Adelshaus vertreten, halten es für «rechtlich unmöglich», dass der Prinz ein Deutscher werden konnte. Wie Alexander von Kalckreuth, Anwalt von Alexander zu Schaumburg-Lippe,im Gespräch mit dem TV-Magazin RTL Exclusiv erklärt. Es gäbe ein immer noch gültiges Verbot des Oberlandesgerichts Hamburg, dass er das nicht dürfe.«Die Einbürgerung von Dr. Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe erfolgte rechtmäßig», sagt hingegen Dr. Dr. Alfred Holzmair, der Anwalt des Beschuldigten. Waldemar Prinz zu Schaumburg-Lippe habe seinen Stiefsohn Mario-Max rechtmäßig adoptiert.
Die Gerichte werden nun darüber entscheiden müssen, ob Mario-Max seinen Adelstitel rechtmäßig trägt. Und ob für Angela Ermakova und ihre Tochter der Prinzessinen-Traum nur ein Traum bleiben wird.