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Spektakuläre Wende: Feuerpause im Ukraine-Krieg? Trump kündigt Gespräch mit Putin an

Stimmt Wladimir Putin einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu?

Stimmt Wladimir Putin einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel

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  • Wende in Verhandlungen zwischen USA und Ukraine
  • Wolodymyr Selenskyj stimmt 30-tägiger Waffenruhe zu
  • Donald Trump kündigt Gespräch mit Wladimir Putin an

Spektakuläre Entwicklung: Bei Verhandlungen mit den USA hat die Ukraine einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg zugestimmt. Nun hängt alles an Kremlchef Wladimir Putin.

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In den vergangenen Tagen hatten die USA die ukrainische Regierung massiv unter Druck gesetzt, vor allem mit einem zeitweisen Stopp von Waffenlieferungen. Auch wichtige Aufklärungsdaten wurden nicht mehr weitergeleitet. Bei Verhandlungen in der saudischen Hafenstadt Dschidda haben US-Außenminister Marco Rubio und seine Delegation mit ukrainischen Vertretern über den Eintritt in einen Friedensprozess gesprochen. Nachdem die Ukraine einer Waffenruhe zugestimmt hat, lief die US-Militärhilfe sofort wieder an.

Donald Trump kündigt Gespräch mit Wladimir Putin an

US-Präsident Donald Trump sagte, hoffentlich werde auch Wladimir Putin dem Vorschlag für eine Feuerpause zustimmen. "Wir wollen diesen Krieg hinter uns bringen." Die US-Delegation werde schon "heute und morgen" Gespräche mit Russland führen. Und er selbst wolle schnell mit dem Kremlchef reden - vielleicht noch diese Woche.

Zum Hintergrund: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert seit mehr als drei Jahren an und kostete bereits Zehntausenden Menschen das Leben. US-Präsident Trump will ein schnelles Ende des Krieges erzwingen. Bisher setzt er jedoch vor allem die ukrainische Regierung unter Druck. Gegenüber dem Aggressor Russland tritt er weit weniger fordernd auf.

Obwohl Moskau die Gespräche in Dschidda aufmerksam verfolgte, äußerte sich der Kreml bisher nicht zu den Ergebnissen. Kontakte zu den USA in den nächsten Tagen seien aber nicht ausgeschlossen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Bislang lehnte Russland alle Vorschläge einer Waffenruhe ab. Die Ukraine würde eine solche Atempause nur nutzen, um ihre Kräfte aufzustocken, lautet die Begründung. Dies gilt natürlich umgekehrt auch für Russland, dessen Truppen Militärexperten zufolge ebenfalls unter Erschöpfung leiden.

Gebietsabtretungen, Truppenstärke und Co.: Welche Zugeständnisse hat die Ukraine gemacht?

Der Kreml hält bislang an seinen Maximalforderungen fest. Russland hat etwa ein Fünftel der Ukraine besetzt und fordert weitere Gebiete, die es als sein eigen betrachtet. Auch will es die politische Kontrolle über eine Restukraine. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti schrieb, dass die gemeinsame amerikanisch-ukrainische Erklärung nicht auf die Frage von Gebieten oder Grenzen eingehe. "Diese Abwesenheit ohne eine Erwähnung bedeutet eins: Kiew hat verstanden, dass es sich mit den territorialen Änderungen abfinden muss."

Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Vorschlag einer 30-Tage-Waffenruhe als positiven Schritt. "Nun liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird die Waffenruhe sofort in Kraft treten", schrieb er auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter.

Der US-Vorschlag umfasst nach Selenskyjs Worten nicht nur Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Bomben sowie Angriffe vom Schwarzen Meer, sondern die gesamte Frontlinie. Neben dem Vorschlag einer Waffenruhe soll Washington gegenüber Moskau auch die Frage von Sicherheitsgarantien für die Ukraine anbringen. Derzeit ist unklar, welche Zugeständnisse wie Gebietsabtretungen und Truppenstärke die Ukraine gemacht hat. 

Europa begrüßt Entwicklungen im Ukraine-Krieg

Europa fordert eine Reaktion von Russland. Der britische Premierminister Keir Starmer forderte Russland zur Zustimmung zu einer Feuerpause und einem "Ende der Kämpfe" in der Ukraine auf. Auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron begrüßt die Fortschritte in den Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine: "Der Ball liegt nun eindeutig bei Russland." Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf X von einem möglichen Wendepunkt. "Es liegt nun an Russland, seinen Angriffskrieg zu beenden."

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/fka/news.de/dpa

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