Mark Carney: Klare Kante gegen Trump? Das müssen Sie über den Trudeau-Nachfolger wissen

Der ehemalige Top-Banker Mark Carney wird der Nachfolger von Justin Trudeau. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Chris J Ratcliffe
Erstellt von Anika Bube
10.03.2025 11.26
- Mark Carney als Nachfolger von Justin Trudeau
- Steckbrief des neuen Premierministers von Kanada
- Wie steht der Trudeau-Nachfolger zu Trump?
Als Nachfolger von Premierminister Justin Trudeau soll nun Mark Carney Kanada durch wirtschaftlich turbulente Zeiten führen. Bei einer parteiinternen Abstimmung erhielt der 59-Jährige 85,9 Prozent der gut 150.000 abgegebenen Mitglieder-Stimmen. Er soll in den nächsten Tagen als Premierminister vereidigt werden. Doch wer ist Mark Carney? Wie steht Trudeaus Nachfolger zu Donald Trump?
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Vom Top-Banker zum kanadischen Premierminister: Der Lebenslauf von Mark Carney
Mark Carney wurde am 16. März 1965 in Fort Smith geboren. Er studierte an der Harvard University Wirtschaftswissenschaften und machte 1988 seinen Bachelor. 1993 folgte ein Master-Abschluss und 1995 ein Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften an der Oxford University. Seine Karriere begann Carney zunächst bei Goldman Sachs. Ab 2008 leitete er die kanadische Zentralbank. Dass Kanada die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise vergleichsweise gut überstand, wird übrigens ihm zugeschrieben. Zwischen 2013 und 2020 war Carney während der turbulenten Brexit-Phase Zentralbankchef in Großbritannien, bevor er dann - bis zum Januar dieses Jahres - als UN-Sondergesandter für Klimaschutz fungierte. Mit der Wahl zum Vorsitzenden der Liberalen Partei folgt er nun auf Justin Trudeau. Mit der Führung der Mitte-Links-Partei wird der ehemalige Chef der britischen und kanadischen Zentralbanken auch das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen - und sich in dieser Rolle mit der aggressiven Zollpolitik und Annexions-Drohungen von US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen müssen.
"Kanada wird siegen!" Scharfe Worte gegen Donald Trump
In seiner Siegesrede am 09.03.2025 setzte Carney die Rhetorik seines Vorgängers Trudeau fort und richtete eine klare Botschaft an Trump, der damit gedroht hatte, Kanada zum "51. Bundesstaat der USA" zu machen. "Kanada wird niemals in irgendeiner Form Teil Amerikas werden", betonte Carney. Die Nation erlebe zwar "dunkle Tage, ausgelöst durch ein Land, dem wir nicht länger trauen können" - man werde die Herausforderung aber bewältigen. "Im Handel wie im Eishockey: Kanada wird siegen", sagte Carney unter dem Jubel der Parteimitglieder.
Seit dem Machtwechsel in Washington gibt es starke politische und wirtschaftliche Spannungen mit der Regierung Trumps, die Kanada massiv unter Druck setzt. Zwar ist Kanada der zweitgrößte Flächenstaat der Erde, dafür haben die etwas kleineren USA fast neunmal so viele Einwohner und eine 13 Mal so hohe Wirtschaftsleistung. Im parteiinternen Wahlkampf plädierte Carney für eine engere Zusammenarbeit mit Europa und Asien, um die Handelsabhängigkeit von den USA zu verringern.
In den vergangenen Tagen führten die USA hohe Zölle auf kanadische Waren ein, die Kanada mit Gegenzöllen beantwortete, bevor Trump die von ihm angeordneten Strafabgaben vorerst aussetzte. Die wirtschaftliche Verflechtung zwischen den beiden Nachbarn ist enorm: Im vergangenen Jahr importierten die USA Waren im Wert von umgerechnet 380 Milliarden Euro aus Kanada, in umgekehrter Richtung beliefen sich die Einfuhren auf rund 322 Milliarden Euro.
Das erwartete Kanada mit Carney
In der Innenpolitik verspricht Carney eine grundlegende Reform der Wirtschaft mit Steuererleichterungen für die Mittelschicht und den Abbau bürokratischer Hürden sowie eine stärkere Förderung von Innovation und Investitionen.
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bua/gom/news.de/dpa