Friedrich Merz: 900 Milliarden für Bundeswehr und Co.? Wirtschaftsexpertin zerpflückt Schuldenpläne

Friedrich Merz berät sich mit der SPD angeblich über neuer Schuldenpakete. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Erstellt von Anika Bube
04.03.2025 13.21
- 900 Milliarden Euro notwendig, um Bundeswehr und Infrastruktur zu sanieren
- Union und SPD verhandeln angeblich über neue Schuldenpakete
- Wirtschaftsexpertin zerpflückt die Pläne bereits vorab
Die Sondierungsgespräche von Union und SPD stehen unter Druck: Für die Bundeswehr und die Infrastruktur werden neue Schuldenpakte in Milliardenhöhe diskutiert. Angeblich steht eine Summe von 900 Milliarden Euro im Raum. Eine Wirtschaftsexpertin zerpflückt die Pläne und übt scharfe Kritik.
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900 Milliarden für die Sanierung von Bundeswehr und Infrastruktur
Führende deutsche Ökonomen beziffern den Investitionsbedarf für die Bundeswehr auf 400 Milliarden Euro. Für die Sanierung der Infrastruktur wie Straßen, Brücken und die Bahn seien bis zu 500 Milliarden Euro notwendig. Laut "Bild" sollen CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil bei der Sondierungsrunde am Freitag über die Vorschläge gesprochen haben.
"Würden unser Pulver verschießen!" Wirtschaftsexpertin kritisiert mögliche Schuldenpakete
Doch Wirtschaftsexpertin Veronika Grimm hält nichts von der Schulden-Kehrtwende der CDU. "Die Ampel hat jetzt dreieinhalb Jahre bewiesen, dass Subventionen auf der Basis von Schulden nicht funktionieren, dass der Staat schlecht darin ist, mit dem Geld das Richtige anzufahren", sagte sie gegenüber der "Bild". "Das klingt eigentlich mehr nach Satire als nach einem ernsthaften Vorschlag." Die Expertin hofft, dass sich die Union nicht darauf einlasse. Andernfalls würden wir unser Pulver verschießen, "bevor wir überhaupt eine Strategie haben, wie wir wehrhaft werden und gleichzeitig das Wachstum ankurbeln". Und weiter: "Wir reden dauernd nur über zusätzliche Schulden, viel zu wenig über eine Strategie, wie wir aus diesen Investitionen auch wirklich Wachstum generieren." Grimm fordert eine europäische Zusammenarbeit beim Aufbau einer "eigenen Rüstungsproduktion, insbesondere im Hightech-Bereich". Die Expertin glaubt nicht, dass das Schuldenpaket im Bereich Verteidigung deutschen Unternehmen zugutekomme. "Am Ende nehmen wir jetzt viel Geld auf und kaufen damit bei den Amerikanern ein. Die wird das freuen. Wir aber werden dadurch unsere strukturellen Schwächen nicht überwinden", sagte Grimm gegenüber der "Bild". Sollten die potenziellen Koalitionspartner ein Sondervermögen vereinbaren, sollte die Union der SPD einiges im Bereich der sozialen Sicherungssysteme abverhandeln.
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