Politik

AbiPaid: Rapper will "Abschiebeticket" einlösen - AfD-Mann hilft und blamiert sich

Die AfD sorgte mit sogenannten "Abschiebetickets" im Wahlkampf für Aufregung. Nun nimmt ein Musiker die Partei mit einer Aktion Hops.

Die AfD sorgte mit sogenannten "Abschiebetickets" im Wahlkampf für Aufregung. Nun nimmt ein Musiker die Partei mit einer Aktion Hops. Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

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  • AfD empört mit "Abschiebetickets"
  • Musiker versucht "Abschiebetickets" einzulösen
  • AfD blamiert sich mit Wahlkampfaktion

Mitte Januar sorgte die AfD mit "Abschiebetickets" im Raum Karlsruhe für reichlich Empörung: Die Polizei ermittelte wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und Tausende demonstrierten gegen diese Wahlkampf-Aktion. Der Rapper AbiPaid geht einen anderen Weg und versucht das Abschiebeticket einzulösen. In mehreren Social-Media-Videos lässt er die rechtspopulistische Partei auffliegen.

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AfD schockt mit "Abschiebetickets" im Wahlkampf

Die AfD fährt einen knallharten Kurs. Die Partei will die Migrationspolitik deutlich verschärfen und die "unkontrollierte, millionenfache Zuwanderung" beenden. Menschen ohne Bleiberecht sollen abgeschoben werden. Die AfD kündigte eine "umfassende Rückführungsoffensive" an. Bei den Flyern, die optisch an Flugtickets erinnern, handelte es sich um eine Wahlkampf-Aktion des Kreisverbandes Karlsruhe. Die "Abschiebetickets" wurden in Briefkästen verteilt und richteten sich an "illegale Einwanderer".Das Abflugdatum war auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar datiert für die Reise "Von: Deutschland - Nach: Sicheres Herkunftsland".In wie vielen Briefkästen der umstrittene Flyer landete, ist unklar. Der AfD-Landesverband sprach von 30.000 Exemplaren.

Social-Media-Aktion: Rapper versucht "Abschiebetickets" einzulösen

Der Musiker AbiPaid nimmt das Versprechen der AfD ernst - mit einem Augenzwinkern versteht sich - und versucht das "Abschiebeticket" einzulösen. In einer Video-Reihe nimmt er seine Social-Media-Follower mit. Zunächst versucht er es direkt am Flughafen Frankfurt am Main. "Ich wollte mich jetzt abschieben lassen", sagt er einem Mitarbeiter am Infoschalter. "Für Abschiebungen ist die Bundespolizei zuständig", erhält er als Antwort. Doch auch bei der Bundespolizei kann er das "Abschiebeticket" nicht einlösen. Er wird sogar gefragt, ob er Anzeige erstatten wolle.

"Da sind wir nicht die richtigen Ansprechpartner!" Mitglied blamiert AfD

Schließlich versucht AbiPaid es direkt bei der AfD. "Entschuldigung, ich habe hier so ein Abschiebeticket. Ich wurde da vom Flughafen bereits abgewiesen. Ich wollte das eigentlich einlösen", sagt der Musiker einem AfD-Mitglied an einem Wahlkampfstand in Bad Homburg. "Das geht auch ohne Ticket, indem man sich einfach ein Ticket kauft und dahin zurückgeht, wo man herkam", erklärt das AfD-Mitglied. "Ich dachte, ich kriege das bezahlt", gibt sich AbiPaid unwissend. "Da sind wir nicht die richtigen Ansprechpartner, da gibt es Behörden dafür, die das entsprechend einlösen", erklärt das AfD-Mitglied weiter. Ein anderes Parteimitglied versucht, die Situation zu retten, und meint, dass Wahlkampf sei.

Im Netz sorgt die Aktion des Rappers für reichlich Zündstoff:

  • "Da möchte man sein Abschiebe-Ticket einlösen aber die AfD weigert sich, ihr Versprechen (Wir erinnern uns: Millionenfach Abschieben!) einzulösen. Das ist Betrug am Wähler", schreibt ein X-Nutzer.
  • "Das K in AfD steht eben nicht umsonst für kompetent und konsequent", ist in einem Tweet zu lesen.
  • "Danke für deine Arbeit. Deren Rassismus und Hass mit friedlichen Protesten auf Social Media zu entlarven ist mega", schreibt ein TikTok-Nutzer.
  • "Wir sind nicht die richtigen Ansprechpartner, genau das stimmt. Diese Partei ist nicht der richtige Ansprechpartner für Deutschland", heißt es in einem weiteren Kommentar auf TikTok.
  • "'Wir sind dafür nicht zuständig.' Sagte der Typ von der Partei, die diese Tickets verteilt hat. Ja lol wer denn sonst?", fragt sich ein TikTok-Nutzer.
  • "Leerste aller Wahlversprechen. Erst Ticket verschenken, dann nicht einlösen", heißt es in einem weiteren Kommentar.
  • "Auch sehr gut ausgeweidelt", befindet ein TikTok-Nutzer.

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/sfx/news.de/dpa

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