Politik

Friedrich Merz kritisiert: Dieser folgenschwere Fehler fiel dem CDU-Chef auf die Füße

Friedrich Merz steht nach einem eklatanten Fehler im Wahlkampf als Deutschlands nächster Bundeskanzler vor einer alles verändernden Herausforderung.

Friedrich Merz steht nach einem eklatanten Fehler im Wahlkampf als Deutschlands nächster Bundeskanzler vor einer alles verändernden Herausforderung. Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

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  • Deutschland hat gewählt: CDU und CSU Wahlsieger vor AfD
  • Abrechnung mit Friedrich Merz: Experte sieht schwerwiegenden Wahlkampf-Fehler
  • CDU-Bundeskanzler könnte "Alternative für Deutschland" zum nächsten Bundestagssieg verhelfen

Dem vorläufigen Endergebnis der Bundestagswahl 2025 zufolge dürfte der nächste Bundeskanzler Friedrich Merz heißen: Die Union mit CDU und CSU konnten die Wahl für sich entscheiden und gingen mit 28,6 Prozent der Wählerstimmen als deutlicher Sieger vor der zweitplatzierten AfD hervor, die auf 20,8 Prozent kam. Wie die anderen Parteien abschnitten, erfahren Sie im News-Ticker zur Bundestagswahl 2025.

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Nun läuft alles auf ein Bündnis aus Union und SPD hinaus, denn eine schwarz-grüne Koalition hat keine Mehrheit der Mandate. Ein Zusammengehen mit der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD, die sich auf 20,8 Prozent verdoppelte (10,4 Prozent), hat Friedrich Merz ausgeschlossen - auch wenn der CDU-Chef zuletzt mehr als deutlich mit der AfD kuschelte und sogar die Unterstützung der "Alternative für Deutschland" in Kauf nahm, um einen umstrittenen Antrag zu schärferen Migrationsgesetzen im Bundestag durchzudrücken.

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Friedrich Merz nach Wahlsieg in der Kritik: Schwerwiegende Fehler verhinderten 30 Prozent und mehr für die Union

Während die Union noch Friedrich Merz' Wahlsieg feiert, wird andernorts bereits scharfe Kritik an dem CDU-Kanzlerkandidaten laut. Im konkreten Fall kommt diese, so ist es am Montag nach der Bundestagswahl in der "Augsburger Allgemeinen" zu lesen, von Professor Jürgen W. Falter, seines Zeichens Politikwissenschaftler aus Mainz. Der frühereVorsitzende der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft geht mit Friedrich Merz hart ins Gericht und kreidet dem CDU-Chef schwerwiegende Fehler im Bundestagswahlkampf an.

"Kalkül ist nicht aufgegangen": Friedrich Merz hat sich mit AfD-Kuschelkurs verzockt

Dem Politik-Professor zufolge hat sich Friedrich Merz in der heißen Wahlkampf-Phase selbst ein Bein gestellt, was den CDU-Chef kostbare Wählerstimmen und das Überschreiten der 30-Prozent-Marke bei der Bundestagswahl gekostet haben dürfte. Kurzum: "Das Kalkül von Friedrich Merz ist nicht aufgegangen", so das Fazit von Jürgen W. Falter. Merz' Entscheidung, sein Gesetzesvorhaben mit AfD-Stimmen durchzuprügeln, habe schwere Folgen für den CDU-Wahlkampf gehabt und sei "ein strategischer Fehler, und das in mehrfacher Hinsicht" gewesen, so Falter weiter. "Merz hat mit seinem Vorgehen nicht die Union gestärkt, sondern am Ende der Linken beim Wiedereinzug in den Bundestag geholfen."

Wahlforscher übt Kritik: Friedrich Merz hat die Union wertvolle Stimmen gekostet

Allerdings habe Merz nicht nur der Linken Wähler in die Arme getrieben, sondern vor allem der extremen Rechten - und zugleich seine eigene Zustimmung bei der Wählerschaft ramponiert. "Die Union konnte seit der Abstimmung nicht entscheidend zulegen, sondern ist in den Umfragen sogar schwächer geworden", gibt Falter zu bedenken. "Gleichzeitig hat Merz damit das gegnerische Lager und dessen Wählerschaft mobilisiert."

Warnung an Friedrich Merz: Dieser Fehltritt könnte die AfD zum Wahlsieger in 4 Jahren machen

Der schwerwiegende Fehler des CDU-Kanzlerkandidaten sei dem Politikwissenschaftler zufolge in den Wahlergebnissen deutlich zu erkennen, denn die Union blieb unter der 30-Prozent-Marke, was Jürgen W. Falter zufolge als "ein Zeichen der Schwäche" der Union zu verstehen sei. Leichter dürfte es für Friedrich Merz als Deutschlands neuer Bundeskanzler in den kommenden vier Jahren keineswegs werden, vielmehr belastet den CDU-Chef nicht nur das schwere Erbe von 16 Jahren Union unter Angela Merkel als Regierungspartei, sondern auch die Verantwortung, die AfD nicht weiter zu stärken. Andernfalls sieht Jürgen W. Falter für die nächste Bundestagswahl nämlich schwarz: 

  • "Viele Wähler sehen die Probleme in der Migrationspolitik als eine Erbschaft Merkels an, die die Union nicht einfach SPD und Grünen zuschieben kann."
  • "Falls diese Probleme nicht ernsthaft angegangen werden und es keine sichtbaren Fortschritte gibt, dann könnte die AfD beim nächsten Mal tatsächlich die 30-Prozent-Marke erreichen oder gar überschreiten."

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