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Sergej Lawrow: "Beunruhigende Ähnlichkeit": Putin-Sprachrohr zieht Nazi-Vergleich zu Trump

Der russische Außenminister Sergej Lawrow verglich den von Donald Trump verwendeten Slogan "America First" mit dem Nazi-Spruch "Deutschland über alles".

Der russische Außenminister Sergej Lawrow verglich den von Donald Trump verwendeten Slogan "America First" mit dem Nazi-Spruch "Deutschland über alles". Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP | Alexander Nemenov

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  • Sergej Lawrow kritisiert Donald Trump für Slogan "America First"
  • Russischer Außenminister sieht Parallelen zu Nazi-Spruch "Deutschland über alles"
  • Putin-Sprachrohr warnt vor 3. Weltkrieg

Seit der Invasion in der Ukraine musste sich der russische Präsident Wladimir Putin schon häufiger Vergleiche mit Adolf Hitler gefallen lassen. Nun drehte der russische Außenminister Sergej Lawrow den Spieß einmal um. Er zieht Parallelen zwischen Aussagen von US-Präsident Donald Trump und der Gefolgschaft des Nazi-Diktators, der für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sowie mehrere Millionen Tote verantwortlich ist.

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Sergej Lawrow vergleicht Donald Trumps Slogan "America First" mit Nazi-Spruch

Wie die "Moscow Times" berichtet, äußerte sich Sergej Lawrow in dieser Woche besorgt über die Verwendung von Donald Trumps Slogan "America First" (deutsch: Amerika zuerst). Dieser würde laut dem Putin-Verbündeten eine "beunruhigende Ähnlichkeit" zu der unter Adolf Hitler während der Nazi-Zeit verwendeten Phrase "Deutschland über alles" aufweisen. Diese kommt in der nach dem Zweiten Weltkrieg verpönten ersten Strophe der deutschen Nationalhymne vor.

Hintergrund: Laut "Moscow Times" hatte bereits der während des 1. Weltkriegs amtierende US-Präsident Woodrow Wilson (Amtszeit zwischen 1913 und 1921) den Slogan "America First" benutzt. Er stand später auch für eine Organisation, die den Kriegseintritt der USA im 2. Weltkrieg ablehnte, wie die "Deutsche Welle" darstellt. Diese geriet schließlich durch Sympathisanten des Nationalsozialismus in Verruf. Trump übernahm den Slogan für seine eigenen Zwecke. Er beschreibt in der Außenpolitik laut Konrad-Adenauer-Stiftung die Überwindung von internationalen Systemen zum Nachteil der USA.

Putin-Sprachrohr warnt USA vor 3. Weltkrieg

Sergej Lawrow betonte außerdem, dass nur die Einhaltung der UN-Charta einen weiteren Weltkrieg verhindern könne. Die Rhetorik der neuen US-Behörden würde die derzeitige Weltordnung jedoch infrage stellen. "Der Fokus auf 'Frieden durch Gewalt schaffen' könnte die Diplomatie endgültig begraben. Ganz zu schweigen davon, dass solche Aussagen nicht den geringsten Respekt vor Washingtons internationalen rechtlichen Verpflichtungen zeigen", fügte Putins Außenminister gegenüber dem Magazin "Russia in Global Affairs" hinzu. Er warf den Vereinigten Staaten vor, aufgrund ihrer Expansion nach dem Kalten Krieg in Osteuropa für den Ukraine-Krieg verantwortlich zu sein und forderte sie auf, ihr Vorgehen auf internationaler Ebene zu überdenken. Die USA würden bald "zu der Einsicht gelangen, dass sie ihren Einfluss in globalen Angelegenheiten nicht übermäßig ausdehnen müssen und sich als führende Nation durchaus wohlfühlen werden, nur nicht als Hegemon".

Warum das wichtig ist: Die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Russland haben aufgrund des Ukraine-Kriegs in den vergangenen Jahren einen erneuten Tiefpunkt erreicht. Allerdings soll Donald Trump einen guten Draht zu Wladimir Putin haben. Der Republikaner versprach im US-Wahlkampf auch, dass er den Ukraine-Krieg innerhalb von nur einem Tag beenden könne. Nachdem er im Januar erneut ins Weiße Haus, drohte er Putin mit Zöllen und weiteren Sanktionen, sollte sich der russische Präsident für Gespräche zur Konfliktbeilegung bereit zeigen.

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