Politik

Gedenken in Dresden zum 80. Jahrestag: Bündnisse wollen Neonazi-Aufmärsche stoppen - Polizei befürchtet Eskalation

Gegendemonstration zum 80. Jahrestag des Gedenkens in Dresden, am 13.02.2025 Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

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  • JUSOS und Widersetzen rufen zum Protest gegen Rechtsextremismus auf
  • Rechtsextremer Telegramm-Kanal organisiert 4.000 Mitglieder
  • Polizei beobachtet deutliche Mobilisierung

Am 13. Februar 2025 jährt sich die Bombardierung von Dresden im Zweiten Weltkrieg zum 80. Mal. Die Stadt rechnet aus diesem Anlass mit einem erhöhten Aufkommen von Demonstrationen unterschiedlicher Lager. Neben rechtsextremen Gruppierungen planen auch bürgerliche und solidarische Organisationen Veranstaltungen. Die Innenstadt bleibt an diesem Tag für den Verkehr gesperrt.

80. Jahrestag der Bombardierung Dresdens: Vergangene Proteste und Polizeieinsätze

Bereits im vergangenen Jahr demonstrierten rund 5.000 Menschen gegen einen rechtsextremen Aufmarsch von 1.000 Neonazis. Die Polizei kesselte dabei etwa 150 Personen aus linken Gruppierungen ein. Laut MDR konnten die Lager der beiden Seiten zwar voneinander getrennt bleiben, befanden sich jedoch in Sicht- und Hörweite.

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Linke Organisationen rufen zum Widerstand auf

Die links-politische Jugendorganisation JUSOS ruft für das Wochenende vom 13. bis zum 16. Februar dazu auf, ein "Bollwerk gegen den Faschismus" zu bilden. Ihr Ziel ist es, eine Instrumentalisierung des Gedenktages durch rechte Gruppen zu verhindern. Unterstützt wird dies durch Anreisemöglichkeiten für Teilnehmer aus ganz Deutschland, eine Bettenbörse, ein ganztägiges Bildungsprogramm sowie eine Abschlussveranstaltung am Samstagabend.

Auch die Initiative "Dresden WiEdersetzen" mobilisiert zum Protest gegen rechtsextreme Gruppen. Die Organisation warnt vor einer "neuen Generation gewaltbereiter Nazis" und einem "gesellschaftlichen Rechtsruck".

Stadt setzt auf friedliches Gedenken

Die Stadt Dresden selbst ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich am 13. Februar um 17.00 Uhr auf dem Theaterplatz zu versammeln. Geplant ist eine Menschenkette, die an die "Opfer von Nationalsozialismus und Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung" erinnern soll. In welchen Städten außerdem Demos gegen Rechtsextremismus und Menschenhass stattfinden, erfahren Sie hier.

Rechtsextreme Mobilisierung über Telegram

In einem rechtsextremen Telegram-Kanal mit dem Motto "Vergiss Dresden nicht!" werden "Freunde, Kameraden und Unterstützer" zur Teilnahme an einem Gedenkmarsch am 15. Februar aufgerufen. Die Teilnehmer sollen sich kleiden, "als ginge man mitten im Februar zur Beerdigung der eigenen Großeltern". Der Kanal zählt bereits etwa 4.000 Abonnenten.

Polizei beobachtet bundesweite Mobilisierung

Die Polizei Sachsen bereitet sich auf die Demonstrationen vor, kann jedoch derzeit keine genaue Einschätzung zur Teilnehmerzahl abgeben. Ein Sprecher der Stabsstelle Kommunikation erklärte, dass es bislang keine Anzeichen für eine "konfrontative Versammlungslage" gebe. Dennoch sei eine verstärkte bundesweite Mobilisierung erkennbar, insbesondere aufgrund des besonderen 80. Jahrestages der Bombardierung.

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