Alice Weidel vs. Sahra Wagenknecht: "Dreiste Lügenrhetorik!" Absurder Hitler-Zoff bei "Maischberger"

Alice Weidel und Sahra Wagenknecht streiten sich bei "maischberger" um Adolf Hitler. Bild: picture alliance/dpa/WDR | Oliver Ziebe
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
23.01.2025 09.35
- Hitler-Zoff bei "Maischberger" am 22.01.2025
- Scharfes Wortgefecht zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht
- Alice Weidel wiederholt bizarre Hitler-Äußerung
Heftiger Schlagabtausch zwischen Alice Weidel und Sahra Wagenknecht: Die AfD-Chefin und die BSW-Chefin lieferten sich in der ARD-Sendung "Maischberger" am Mittwochabend (22.01.2025) ein scharfes Wortgefecht.
Lesen Sie auch:
- "Intellektuell überfordert!" AfD-Chefin Alice Weidel schockt mit Hitler-Lüge
- "Nächste Woche war Hitler gar nicht so böse!" AfD-Chef schockt mit SS-Eklat im ZDF
- Nazi-Eklat vor laufender Kamera - SPD-Chef kanzelt AfD und Alice Weidel ab
- "Ich werde ihn nicht los!" Designierter US-Präsident genervt von Elon Musk
"Unterwürfiges Fangirl!" Sahra Wagenknecht watscht AfD-Chefin bei "Maischberger" ab
Moderatorin Sandra Maischberger thematisierte unter anderem das öffentliche Telefonat von Alice Weidel und Tech-Milliardär Elon Musk auf dessen Social-Media-Plattform X. Sahra Wagenknecht warf der AfD-Chefin vor, dort wie ein "unterwürfiges Fangirl" gewirkt zu haben. Im direkten Aufeinandertreffen legte die BSW-Chefin nach. "Ich war wirklich abgrundtief enttäuscht darüber, wie dieses Gespräch gelaufen ist. Das war ja keine Debatte auf Augenhöhe", resümierte Wagenknecht bei "Maischberger". Es sei kein kritisches Gespräch gewesen, sondern als "wenn jemand sein Idol trifft und das anhimmelt". Das sei "doch einigermaßen peinlich", sagte sie.
"Ich finde, wenn eine deutsche Politikerin, eine Kanzlerkandidatin einer Partei, die jetzt immerhin mit 20 Prozent in den Umfragen steht, jemanden wie Elon Musk trifft, dann sollte das doch ein Gespräch darüber sein, welche Gesellschaft will man", sagte Wagenknecht zu Weidel. "Ich glaube, Sie wollen das gleiche wie Elon Musk. Es ist eine Ellenbogen-Gesellschaft, wo Milliardäre noch weniger Steuern zahlen, noch weniger Rücksicht auf die Allgemeinheit nehmen." Sie wirft der AfD-Chefin vor, sich nicht kritisch mit Elon Musk auseinandergesetzt zu haben, sondern sich auf der Woge ausgeruht zu haben, dass ihr eine "Audienz" gewährt wurde. "Also, ich glaube zu sagen, ein Fangirl zu sein von Elon Musk, find' ich hart verkürzt. Das war ein Dialog. Ich bin ein Fangirl von der Meinungsfreiheit", versuchte Weidel zu kontern.
Alice Weidel vs. Sahra Wagenknecht: Heftiger Streit über Hitler-Aussage
Im Laufe des Gesprächs wurde der Ton zwischen den beiden Politikerinnen immer schärfer. Angesprochen auf die Aussage aus dem Musk-Gespräch, dass Hitler ein Kommunist gewesen sei. "Ich mache das daran fest, dass Hitler einen neuen Menschen erschaffen wollte, der in eine Richtung marschiert. Eine komplette gesellschaftliche Gleichmacherei, mit Einpferchung der Kinder in irgendwelche Camps. Hitlerjugend, Gleichschaltung der Medien, gelenkte Staatswirtschaft", erklärte die AfD-Chefin. Es gebe Parallelen mit dem Kommunismus und sozialistischen Systemen. "Er war im Geiste ein Linker", sagte Weidel schließlich.
Wagenknecht sprach von "Geschichtsklitterung aus dem rechtsextremen Diskurs" und von einer Ungeheuerlichkeit gegenüber den Opfern von Hitler. Dieser habe Tausende Kommunisten und Sozialdemokraten in die Konzentrationslager und Zuchthäuser geschickt und umgebracht. "Wie viele Millionen von Menschen haben die Kommunisten umgebracht und Stalin? (...) Diesen Leuten sind Sie hinterhergerannt", polterte Weidel. Sie warf Wagenknecht vor, als früheres Mitglied der "kommunistischen Plattform" der Linken dem sowjetischen Diktator Josef Stalin "hinterhergeeifert" zu haben, was diese energisch zurückwies.
Sie müsse sich nicht dafür schämen, in den Neunzigerjahren als junge Frau eine Kommunistin gewesen zu sein, entgegnete Wagenknecht. "Heute sehe ich die Dinge anders und ich würde sagen, bei Ihnen ist die Entwicklung eher in die andere Richtung", fügte sie hinzu und warf Weidel vor, anfangs eine rechtskonservative Politikerin gewesen zu sein, sich aber "ganz radikal entwickelt" zu haben.
Das Wortgefecht gipfelte darin, dass sich beide Parteichefinnen, die sich bei den Themen Migration, Gas-Lieferungen aus Russland und in der Ablehnung von US-Raketen in Deutschland weitgehend einig sind, Arroganz vorwarfen. Weidel sagte, Wagenknecht habe ihre Vorgängerpartei die Linke "zerlegt" und fügte mit Blick auf die BSW-Umfragewerte hinzu, "jetzt kratzen sie an der 5-Prozent-Hürde". Die BSW-Chefin konterte: "Hören Sie auf mit dieser Arroganz", was Weidel wiederum zu der Aussage verleitete: "Sie haben ihre eigene Partei kaputtgemacht. (...) Das ist arrogant."
"Boykottiert solche Sendungen!" ARD-Zuschauer entsetzt über Weidel-Wagenknecht-Talk
Bei den Zuschauern sorgt der ARD-Talk für reichlich Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken:
- "#Weidel wiederholt ihre Aussage, dass Hitler ein Sozialist und Kommunist gewesen sei, #Maischberger widerspricht nicht und lässt es im Gespräch so stehen. Ich platz gleich", schreibt ein X-Nutzer.
- "Bemerkenswert wie Maischberger heute einer Weidel ohne zu unterbrechen ihre Lügen verbreiten lässt und Habeck gestern bei jedem Satz unterbrochen hat", heißt es in einem Tweet.
- "Wieder regen sich alle über #maischberger auf und wieder kann ich nur sagen - boykottiert solche Sendungen, in denen Faschisten ihre Lügen verbreiten können und gute Politiker nicht ausreden dürfen. Dies ist der einzige Weg.Vom aufregen wird sich nichts ändern", appelliert ein X-Nutzer.
- "Eine vollkommend entgleisende #Weidel behauptet in einer Talkshow Hitler sei Kommunist gewesen. Sie verhöhnt somit jedes von den Nazis ermordete politische Opfer. Rausschmiss ? Fehlanzeige. Es wird sich kurz empört und dann weiter im Text gegangen. Erschreckend", ist in einem weiteren Tweet zu lesen.
- "Meine Güte, die Weidel ist inhaltlich völlig blank, gepaart mit dreister Lügenrhetorik als Ablenkungsstrategie. Da muss sie sich natürlich die Ohren zuhalten, wenn sie mit Fakten konfrontiert wird", schreibt ein X-Nutzer.
- "#Weidel fällt zu Hitlers Gräueltaten nichts besseres ein als auf #Wagenknecht zu schimpfen, um von ihrer irren These abzulenken, dass der Führer kein Nazi war. Und 20 Prozent sitzen vor dem TV und jubeln: Jawoll, die wähle ich, die soll meine Kanzlerin werden", heißt es in einem Tweet.
- "Ich feiere ja den Typen, der bei #maischberger hinter #WhoTheFuckIsAlice im Publikum saß und permanent mit dem Kopf geschüttelt hat, wenn sie ihre Absurditäten und Lügen von sich gegeben hat", schreibt ein anderer X-Nutzer.
Die komplette "Maischberger"-Sendung mit Alice Weidel und Sahra Wagenknecht vom 22.01.2025 können Sie in der ARD-Mediathek als Video-on-Demand abrufen.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/bos/news.de/dpa