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Seit dem Ukraine-Krieg: Putins Behörden kämpfen gegen Kokain-Flut

Seit dem Ukraine-Krieg nehmen die Kokain-Lieferungen nach Russland zu. 

Seit dem Ukraine-Krieg nehmen die Kokain-Lieferungen nach Russland zu.  Bild: picture alliance/dpa/Sputnik/Kremlin Pool/AP | Alexei Danichev

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  • Russland kämpft mit einem Kokainproblem
  • Seit dem Ukraine-Krieg nehmen die Drogenlieferung zu
  • Dealer schmuggeln Substanz mit Bananen

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland offenbar ein Kokain-Problem. Das Land, das strikt gegen Drogenhandel und Dealer vorgeht, sieht sich laut einem Bericht immer größeren Mengen an Kokain ausgesetzt. Die Händler lassen sich immer neue Wege für die illegalen Lieferungen einfallen.

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Bericht deckt Kokain-Flut in Russland auf

Die kremlnahe Zeitung "Izvestia" berichtet, dass russische Beamte zwischen 2023 und 2024 Kokain im Wert von rund 350 Milliarden Rubel (3,4 Milliarden Dollar) beschlagnahmt haben. Das ist eine Verzehnfachung gegenüber früheren Zahlen, wie aus Statistiken von Strafverfolgungsbehörden, der russischen Bundeszollbehörde und Daten aus dem Darknet hervorgeht. Am Hafen von St. Petersburg machten die Behörden eine tonnenschwere Entdeckung. Im Januar 2024 fanden Sie 1,2 Tonnen Kokain. Der baltische Zoll hat daraufhin ein Strafverfahren eingeleitet.

Welche Rolle spielt der Ukraine-Krieg?

Das russische Innenministerium und der Inlandsgeheimdienst (FSB) berichtete von Beschlagnahmungen. Diese hätten sich seit dem Kriegsbeginn erhöht. Der Krieg sei auch eine Ursache für die großen Liefermengen. Dadurch änderten sich die Lieferrouten, wie das Beispiel Odessa zeigte. Der Hafen wurde 2022 geschlossen. Dadurch wurde das Kokain durch Russland transportiert. Generell sind Händler schlau: Um Strafen zu umgehen, schmuggeln sie die Substanz in Obst-Containern. Besonders beliebt sind Bananen, schreibt "Izvestia". Die Droge wird aber auch unter anderen Produkten wie Fisch oder Porzellan versteckt. Der Anstieg lässt sich auch durch die erhöhte Produktion erklären. Die weltweite Kokainproduktion stieg im Jahr 2022 um 24 Prozent an, wie das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) mitteilt. Neben Produktion und Krieg spielen auch das Darknet und Drogenkartelle eine zentrale Rolle. Für Die Behörden erfassten 1.150 Anzeigen für den Verkauf von Kokain im Darknet.

Hintergrund: Russland geht hart gegen Drogenkonsum und -schmuggler vor. Gerichte verhängen oft hohe Strafen. Bereits mit kleinen Mengen von Betäubungsmitteln machen sich Personen strafbar. Der Artikel228 des Strafgesetzbuches regelt den Erwerb, den Besitz, den Vertrieb, die Herstellung und die Verarbeitung von Drogen. Kritiker üben aber gegen Russlands drakonische Drogenstrafen immer wieder Kritik. Der Grund: Die Zahl der Drogenabhängigen nahm seit dem Ende der Sowjetunion zu, aber Hilfe bleibt aus, wie aus einer Studie aus dem Jahr 2022 hervorgeht.

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