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Donald Trump: "Niemand kann sich sicher fühlen!" Experten warnen vor "Alpha Male"-Herrschaft

Donald Trump gilt als "leuchtender Stern" der "Alpha Male"-Bewegung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • Donald Trump stärkt offenbar die "Alpha Male"-Bewegung
  • Experten warnen vor "toxischer Männlichkeit"
  • Psychologe: Niemand kann sich mehr sicher fühlen

Die Alpha-Male-Bewegung propagiert eine Form der Männlichkeit, die von Dominanz, Herabwürdigung und sogar Gewalt gegen Frauen geprägt ist. In den sozialen Netzwerken kultivieren Anhänger ein misogynes Weltbild und verbreiten ein irreales Verständnis von Männlichkeit. Die stetig wachsende Popularität der "Alpha Males" deutet auf eine "gefährliche Wolke toxischer Männlichkeit" im Jahr 2025 hin. Der designierte US-Präsident Donald Trump gilt als "leuchtender Stern" der Bewegung: Ein hyper-maskuliner Mann, der absolute Autorität anstrebt und materiellen Wohlstand und Stärke schätzt.

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Wie Catherine De Vries, Politikwissenschaftlerin und Präsidentin des Institute of European Policy Making, gegenüber dem britischen "Metro" sagt, könnte Donald Trump der Grund dafür sein, dass die Alpha-Male-Bewegung in diesem Jahr an Popularität gewinnen werde, weil er die mächtigste Position der Welt einnimmt. "Er ist dieses besondere Bild des Mannes - der pater familias [der Familienvater, der wirtschaftliche und rechtliche Macht ausübt], der damit auch Autorität ausstrahlt", erklärt die Expertin. Die wenigen Frauen in seinem Kabinett sehen alle sehr traditionell weiblich aus, während seine Top-Berater meist männlich sind. Zudem sehen sich seine Kabinettsmitglieder mit Anschuldigungen wegen sexuellen Übergriffen und anderer Verbrechen konfrontiert. Zudem ist Donald Trump selbst einer der ersten ehemaligen US-Präsidenten, die wegen sexuellen Missbrauchs haftbar gemacht wurde.

Expertin warnt vor frauenfeindlicher Politik

Die Expertin glaubt, dass sich die "Alpha Male"-Politik von Donald Trump auch in anderen Staaten durchsetzen könnte. Ein Beispiel dafür sei das Abtreibungsrecht. In den USA kippte es unter der Verantwortung von Trump. In Großbritannien wächst der Einfluss der Reform-Partei und der Rechtspopulist Nigel Farage verbündet sich mit Abtreibungsgegnern. "Farage ist sehr stark in der Alpha-Male-Trump-Manosphäre. Wahrscheinlich glaubt er, dass Trump ihm politisch helfen kann, Dinge durchzusetzen", fügt Catherine De Vries hinzu. "Die Art und Weise, wie es Leuten wie Trump und Farage gelungen ist, den Zeitgeist zu lesen und ihre Rhetorik emotional aufzuladen, wird es sehr viel unwahrscheinlicher machen, dass die Menschen umschwenken und stattdessen eine fortschrittliche politische Partei unterstützen - selbst wenn diese eine schlechte Politik verfolgt." In Deutschland positioniert sich die AfD gegen das Abtreibungsrecht und propagiert ein äußerst konservatives Frauenbild.

Ein weiterer mächtiger Mann, der mit dem "Alpha Male"-Narrativ hausieren zu gehen scheint, ist Meta-Gründer Mark Zuckerberg. Er schaffte die Programme zur Überprüfung von Fakten auf Instagram und Facebook ab, um angeblich mehr Meinungsfreiheit zu ermöglichen. Kritiker glauben jedoch, dass dies nur ein Vorwand sei, um Missbrauch zuzulassen. Im Podcast von Joe Rogan rief Zuckerberg außerdem zu mehr männlicher Energie in der Unternehmenskultur auf.

Darum sind "Alpha Males" so gefährlich

Typische Merkmale eines "Alpha Males" sind laut dem Psychologen Stefan WaltersEigenschaften wie Selbstvertrauen, ein starkes Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Führungsqualitäten, Charisma und ein starker moralischer Charakter. "Dieser Persönlichkeitstyp wird jedoch auch mit dunkleren Eigenschaften in Verbindung gebracht, die in Richtung Frauenfeindlichkeit, Narzissmus, kontrollierendes Verhalten, emotionale Dysregulation und Unfähigkeit zur Zusammenarbeit gehen können", erklärt Walters gegenüber "Metro".

Prominente "Alpha Males" in den Medien wie Donald Trump und Andrew Tate könnte eine Veränderung des Selbstbildes von Männern erzwingen. "Der 'Alpha Male'-Stereotyp schadet allen Geschlechtern - niemand profitiert von dieser Idee", sagt Walter. "Es bedeutet, dass sich die Menschen emotional abkapseln und sich niemand sicher fühlt. Niemand kann verletzlich sein."

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