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Joe Biden: Scheidender US-Präsident mit mahnenden Abschiedsworten

Joe Biden warnte in seiner Abschiedsrede vor den Gefahren einer Oligarchie in Amerika. Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP/AP | Mandel Ngan

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  • Joe Biden hält seine letzte Rede an die Nation im Weißen Haus
  • Scheidender US-Präsident warnt vor Gefahren durch Oligarchie
  • Offenbar Kritik an Milliardären wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg

Nur noch wenige Tage ist US-Präsident Joe Biden (82) im Amt, bevor sein Nachfolger Donald Trump (76) ins Weiße Haus einzieht. Am Mittwoch, 15. Januar, hielt Biden noch einmal eine Rede an die Nation aus seinem Amtszimmer. Dabei gab es auch einen Seitenhieb auf superreiche Trump-Unterstützer.

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Joe Biden warnt vor in Abschiedsrede vor bedrohlicher Oligarchie in den USA

So warnte der scheidende US-Präsident vor dem Aufkommen einer bedrohlichen Oligarchie in Amerika. "Ich möchte das Land vor einigen Dingen warnen, die mir große Sorgen bereiten: die gefährliche Machtkonzentration in den Händen einiger weniger extrem reicher Menschen - und die gefährlichen Folgen, wenn ihr Machtmissbrauch unkontrolliert bleibt", sagte der US-Präsident. Biden erklärte, dass diese Oligarchie mit ihrem enormen Reichtum, Einfluss und politischer Macht die Demokratie, die Grundrechte sowie die Chancen für alle Bürger, erfolgreich zu sein, ernsthaft gefährde. Er machte außerdem auf Fehl- und Desinformationen insbesondere in den sozialen Medien sowie eine bröckelnden freie Presse aufmerksam.

Scheidender US-Präsident mit impliziter Kritik an Elon Musk und Mark Zuckerberg

Zwar nannte der Demokrat in seiner Rede keine Namen, doch er spielte mit seinen Aussagen wohl klar auch auf US-Unternehmer und Milliardäre wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg an. Musk, Besitzer der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) hatte Donald Trump im Wahlkampf öffentlich unterstützt, soll trotz fehlendem politischen Mandats auch in der künftigen US-Regierung eine wichtige beratende Rolle übernehmen. Zuckerberg, Chef des Facebook-Konzerns Meta, ist ebenfalls zu Trumps Amtseinführung am 20. Januar 2025 eingeladen. Den beiden Milliardären wird vorgeworfen, dass sie sich von der Nähe zum designierten US-Präsidenten Vorteile für ihre Firmen erhoffen. Beide stehen außerdem in der Kritik, weil sie die Moderationsregeln auf ihren Social-Media-Plattformen änderten. Da es kaum noch Einschränkungen für Äußerungen gibt, wird von ungezügelter Hassrede gesprochen.

Reaktionen auf Joe Bidens Rede: Kritik vom Trump-Team, Lob von Barack Obama

Anna Kelly, Sprecherin von Trumps Übergangsteam, reagierte auf Joe Bidens Abschiedsrede gegenüber "Newsweek" und sagte: "Joe Bidens Vermächtnis ist getrübt durch lähmende Inflation, eine Invasion der Migrantenkriminalität und amerikanische Schwäche auf der Weltbühne. Glücklicherweise wird Präsident Trump in nur fünf Tagen ein neues Goldenes Zeitalter des amerikanischen Erfolgs einläuten und sein Mandat erfüllen, Amerika wieder wohlhabend, sicher, stark und großartig zu machen."

Lob für Biden gab es hingegen von Ex-US-Präsident Barack Obama. Der 63-jährige Demokrat schrieb bei X: "Vor vier Jahren, mitten in einer Pandemie, brauchten wir einen Führer mit dem Charakter, die Politik beiseite zu lassen und das Richtige zu tun. Das hat @JoeBiden getan. In einer Zeit, als unsere Wirtschaft taumelte, trieb er die stärkste Erholung der Welt voran – mit 17 Millionen neuen Arbeitsplätzen, historischen Lohnsteigerungen und niedrigeren Gesundheitskosten. Er verabschiedete bahnbrechende Gesetze, um die Infrastruktur unseres Landes wieder aufzubauen und der Bedrohung durch den Klimawandel entgegenzuwirken. Ich bin Joe dankbar für seine Führung, seine Freundschaft und sein lebenslanges Engagement für dieses Land, das wir lieben."

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/bos/news.de/dpa

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