Politik

Ukraine-Krieg aktuell: Kein Interesse an Frieden? Russen-Elite von Putin "enttäuscht"

Russlands Elite ist "enttäuscht" von Wladimir Putin. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik/AP | Sergei Ilyin

  • Artikel teilen:
  • Russlands Elite ist besorgt wegen Wladimir Putin Zeitplan für ein Ende des Ukraine-Kriegs
  • Putin will laut einem Bericht keine friedliche Lösung
  • Sicherheitsbeamte und Regierungen fehlt es an einer Vision für Russland nach dem Krieg

Während der Krieg in der Ukraine andauert, macht sich Unmut innerhalb der russischen Elite breit. Viele sind von Wladimir Putins frustriert. Der Grund: Sie sind besorgt über seinen Zeitplan für ein Ende des Krieges. Das ist nicht alles, was sie ihnen Kopfzerbrechen bereitet.

Lesen Sie auch:

"Müde" auf das Kriegsende zu warten: Russen Elite von Putin "enttäuscht" 

Mehrere Quellen, darunter russische Regierungen, Mitglieder in der Staatsduma und hochrangige Sicherheitsberater haben der Oppositionszeitung "Meduza" ihre Sorgen mitgeteilt. Die russischen Eliten seien zunehmend "enttäuscht" und "müde", auf das Ende des Krieges zu warten. Sie sprechen sich deshalb für eine Intensivierung der Kriegshandlungen, statt Verhandlungen aus. Selbst Putin soll nicht an Gesprächen interessiert sein: "Meduzas Bericht deutet darauf hin, dass die russische Sicherheitselite - wie auch Putin selbst - kein Interesse an einer friedlichen Verhandlungslösung für den Krieg in naher Zukunft hat", schreibt "The Institute for the Study of War" (ISW) in seinem Bericht vom 9. Januar 2025.

Putins-Elite fordert weitere Mobilisierung im Ukraine-Krieg

Ihrer Meinung nach müsse Putin eine "Mobilisierung" durchführen und die russische Gesellschaft und die russische Wirtschaft vollständig auf eine kriegsähnliche Grundlage stellen. Sie fordern Teilreserveeinberufungen sowie einen förmlichen Beschluss, indem der Übergang in den Kriegszustand festgehalten wird. Das bedeutet auch, dass Russland weitere Verluste in Kauf nehmen müsste, wenn der Krieg anhält. Dem ist sich die Elite bewusst. Dennoch seien sie nicht bereit den Krieg deswegen aufzugeben. Ihre Fokussierung auf Arbeitskräfte könnte an den Vorstößen der Russen sein. Es sei laut dem ISW denkbar, dass die Politiker und Sicherheitsbeamten den Arbeitskräftemangel als "größtes Hindernis für einen schnellen Erfolg auf dem Schlachtfeld ansehen und nicht die Ineffizienz der russischen Streitkräfte an der Front, die mangelhaften Fähigkeiten der russischen Kommandeure bei der Kampagnenplanung und den erheblichen Mangel an gepanzerten Fahrzeugen, unter dem die russischen Streitkräfte derzeit leiden." 

Große Sorge um die Zukunft: Keine Vision nach dem Kriegsende

Daneben beängstigen sie auch zwei weitere Punkte. Zum einen die langfristigen Folgen für die Wirtschaft durch die Sanktionen des Westens. Zum anderen, fehle es der russischen Regierung an einer klaren Vision für das Nachkriegsrussland, erklärten zwei der Präsidialverwaltung nahestehende Quellen. Außerdem könnte "ein Ende des Krieges für die Präsidialverwaltung kritisch sein, wenn die Verwaltung nicht in der Lage sei, ein klares Narrativ und einen politischen Rahmen für die russische Gesellschaft nach dem Krieg zu finden."

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.