Politik

Markus Söder: CSU-Chef für Weihnachtsmarkt-Fotos heftig kritisiert

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (Mitte) besuchte gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann (l.) und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (r.) den Christkindlesmarkt. Bild: picture alliance/dpa | Daniel Vogl

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  • Markus Söder besuchte am Samstag Nürnberger Christkindlesmarkt
  • CSU-Chef bedankte sich nach Anschlag in Magdeburg bei Sicherheitskräften
  • Kritik am bayerischen Ministerpräsidenten wegen Fotos in den sozialen Medien

Markus Söder sollte am Samstagabend eigentlich als Co-Kommentator bei Sport1 für das Zweitliga-Spiel seines Lieblingsvereins 1. FC Nürnberg gegen Eintracht Braunschweig zum Einsatz kommen. Doch nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Tag zuvor sagte der bayerische Ministerpräsident seinen TV-Auftritt kurzfristig ab. Stattdessen war er am Samstag auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt zu Gast, um sich unter anderem zum Sicherheitskonzept vor Ort zu informieren. Seine Social-Media-Posts dazu riefen gemischte Reaktionen hervor.

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Markus Söder besucht Nürnberger Christkindlesmarkt nach Anschlag in Magdeburg

Markus Söder teilte bei Instagram und X (vormals Twitter) Fotos von seinem Besuch in Nürnberg. Er schüttelte die Hand eines Polizeibeamten, trat zudem gemeinsam mit Oberbürgermeister Marcus König (44) sowie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67) vor die Presse und lief über den am Wochenende trotz des Anschlags in Magdeburg weiterhin gut besuchten Weihnachtsmarkt. Zu den Bildern schrieb Markus Söder unter anderem: "Das Attentat in Magdeburg ist unvorstellbar und macht tief betroffen. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und allen Verletzten. Unser Dank gilt allen Rettungs- und Sicherheitskräften, die so schnell geholfen haben – und all jenen, die auch heute noch in den Krankenhäusern die Verletzten versorgen." Gleichzeitig machte er auf das erweiterte Sicherheitskonzept für die den Nürnberger Markt aufmerksam. "Bayern hat bereits ein sehr starkes und engmaschiges Konzept für Weihnachtsmärkte. Aber wir verstärken nochmal spürbar die Polizeipräsenz in den letzten Tagen vor Weihnachten. Weihnachtsmärkte sollen ein Platz des Friedens und der Freude sein. Unserer Polizei gilt ein besonderer Dank für ihren Einsatz."

Heftige Kritik, aber auch Lob für CSU-Chef nach Dank an Polizei

Während sich manche Follower:innen bei Markus Söder für seine Worte bedanken, gibt es auch einige kritische Worte. So wird dem bayerischen Ministerpräsidenten zum Beispiel vor, nach den schrecklichen Ereignissen in Magdeburg mit seinem Social-Media-Post nicht wirklich angemessen zu reagieren. Kommentare dazu lauten beispielsweise:

  • "Überflüssiger Populismus a la Söder. Manchmal wäre wirkliche Demut angebracht. In diesem Fall hätte ich auf die Fotos verzichtet, aber so isser halt."
  • "Toll, dass es auch in schlimmsten Stunden eine Konstante gibt: Fotos von Markus Söder, komme was wolle"
  • "Das Attentat in unvorstellbar und macht tief betroffen, dass Maggus dieses unendliche Leid und Terror für seine geschmacklose Selbstdarstellung nutzt. Und morgen postet er wieder Wurst Fotos und verlost Micky Maus Hefte oder Backwaren mit seinen demütigen, bibeltreuen Antlitz".
  • "Ich bin es so leid wie Politiker gleich nach so einem Attentat nur an Ihren Wahlkampf denken, aber die eigene Bevölkerung kann auch ein Markus Söder nicht vor sowas schrecklichen beschützen, da helfen auch keine noch so gutgemeinten Lippenbekenntnis, besser wäre sich selber mal im Spiegel zu betrachten und sich zu fragen wer die Leute immer so gegeneinander aufhetzten tut. Manchmal ist schweigen besser, als zu viel zu reden. Meine Mitgefühl gilt den Opfern von Magdeburg."

Andere stören sich hingegen überhaupt nicht an Markus Söders Besuch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt und drücken ebenfalls ihren Dank für die Sicherheitskräfte aus. So heißt es außerdem:

  • "Ein Dankeschön an alle Polizistinnen und Polizisten die uns beschützen. Wir fühlen uns auf dem Christkindlesmarkt sicher"
  • "Diese Kommentare hier sind so schlimm und menschenverachtend. Anstatt zu schauen wie es den Angehörigen geht, welches Leid sie durchmachen müssen, wird hier teilweise wieder gehetzt und Hass geschürt. Wann lernen wir Menschen endlich dass es nur gemeinsam geht.", findet ein weiterer Nutzer.

Markus Söder ist nicht der einzige Politiker, dem nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem fünf Menschen starben und mehr als 200 Personen verletzt wurden, die Wut der Bürger entgegenschlägt. Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) besuchte am Samstag den Ort der Tragödie und wurde dabei von einer wütenden Menge böse beschimpft.

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