Margarita Simonjan und Wladimir Solowjow: Putin-Propagandisten drohen mit Raketenduell in Nato-Staaten
Erstellt von Martin Gottschling
21.12.2024 14.22
- Neue Drohung im russischen Propaganda-TV
- Margarita Simonjan sinniert über Raketenduell mit Westen in London oder New York
- Aussagen folgen auf Putins Jahrespressekonferenz
Wladimir Putin hat in dieser Woche bei seiner kombinierten Jahrespressekonferenz und Bürgersprechstunde mit dem erneuten Einsatz der Mittelstreckenrakete Oreschnik gedroht. Dabei betonte der Kremlcef, dass es keine Möglichkeit gebe, diese Rakete abzuschießen. Sollte der Westen Zweifel an der Leistungsfähigkeit von Oreschnik haben, könne er gern ein von allen ein von allen verfügbaren Flugabwehrwaffen geschütztes Ziel in Kiew benennen, das damit beschossen werden solle. Putin sprach von eine "Experiment, einem hochtechnologischen Duell des 21. Jahrhunderts". Russische Propagandisten forderten im Staatsfernsehen nun noch einmal dazu auf, diese Drohung des Kremlchefs ernst zu nehmen.
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Drohung im Russen-TV: Propagandistin Margarita Simonjan und Wladimir Solowjow sinnieren über Raketenduell mit Westen in London oder New York
Margarita Simonjan, Chefin des Senders RT, sagte in der Talkshow von Wladimir Solowjow, dass sie Putins Äußerungen - anders als in westlichen Medien behauptet - nicht für einen "Scherz" halte. "Außerdem hat er uns gesagt, dass er viel weniger scherzt. Ich dachte nicht, dass er überhaupt einen Scherz gemacht hat." Die beiden Kreml-Propagandisten unterhielten sich weiter darüber, dass Russland auch ein anderes Ziel für das angekündigte Raketenduell mit dem Westen auswählen könne - zum Beispiel London oder New York. "Sie schreiben ständig 'Verhandlungen, Verhandlungen, Verhandlungen', als ob wir diese Verhandlungen bräuchten, als ob wir ihnen bereits zugestimmt hätten, als ob wir irgendwo erklärt hätten, dass wir verhandeln, oder als ob wir einige Bedingungen oder so etwas vorgeschlagen hätten. So wie ich das sehe, erst ein Urteil, dann Verhandlungen." So würde es in einer "perfekten Welt" ablaufen. Solowjow ergänzte: "Nein, Oreschnik kommt sowieso zuerst."
Der Talkshow-Ausschnitt wurde bei X (vormals) vom ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, geteilt. Er bezeichnet Simonjan dabei als "Kriegstreiberin".
Hintergrund: Im November hatten Nato-Staaten wie Großbritannien oder die USA Kiew im die Erlaubnis gegeben hatten, die zur Verfügung gestellten westlichen Langstreckenwaffen für Angriffe tief innerhalb Russlands nutzen zu dürfen. Wladimir Putin reagierte, indem er erstmals eine Oreschnik-Rakete auf die ukrainische Stadt Dnipro abfeuerte. Diese ist prinzipiell auch mit atomaren Sprengköpfen bestückbar. Der Kremlchef bekräftigte in dieser Woche noch einmal, dass Russland im Notfall auch zum Einsatz von Atomwaffen bereit sei.
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gom/news.de/dpa