FDP: Partei erlebt Umfrage-Überraschung nach "D-Day"-Skandal
Erstellt von Martin Gottschling
17.12.2024 13.41
- Überraschung für FDP in neuer Wahlumfrage
- Partei von Ex-Finanzminister Christian Lindner klettert wieder auf 5 Prozent
- Verluste für SPD nach verlorener Vertrauensfrage von Kanzler Scholz
Nachdem Kanzler Olaf Scholz am Montag die Vertrauensfrage im Parlament verloren hat, steht fest: Am 23. Februar 2025 wird es eine vorgezogene Bundestagswahl geben. Ursprünglich sollte diese erst im September nächsten Jahres stattfinden. Doch nachdem Scholz im November 2024 FDP-Finanzminister Christian Lindner aus seinem Amt entließ, war das Aus der Ampel-Koalition besiegelt. Wenig später wurde anhand von einem veröffentlichen "D-Day"-Papier klar, dass einige Liberale das Ende der Regierung schon längere Zeit geplant hatten. Lindner beteuerte hingegen, nichts von dem Dokument gewusst zu haben. Nach harscher Kritik in den vergangenen Tagen gibt es jetzt wieder einen Hoffnungsschimmer für die FDP.
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Umfrage-Überraschung für FDP: Partei darf wieder auf Einzug in den Bundestag hoffen
Denn die Partei kommt in der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild" wieder auf 5 Prozent (+0,5 Punkte), was ihr den erneuten Einzug in den Bundestag ermöglichen würde. Zuletzt lag die FDP regelmäßig unter der dafür notwendigen Fünf-Prozent-Hürde. An der Spitze liegt weiterhin die Union mit 31,5 Prozent (unverändert). Einen Verlust von einem halben Prozentpunkt hingegen gibt es für die Noch-Kanzlerpartei SPD. Die Sozialdemokraten stehen nur noch bei 16,5 Prozent. Unverändert bleiben AfD (19,5 Prozent), Grüne (11,5 Prozent) und BSW (8 Prozent). Die Linke würde den Sprung ins Parlament mit 2,5 Prozent deutlich verpassen. An der repräsentativen Umfrage nahmen zwischen dem 13. und 16. Dezember insgesamt 2.002 Bürger:innen teil. Die Fehlertoleranz liegt bei +/-2,5 Prozentpunkten.
Olaf Scholz unbeliebter als Friedrich Merz und Robert Habeck
Insa ging auch der aktuellen Beliebtheit der deutschen Spitzenpolitiker auf den Grund. Bei den Kanzlerkandidaten der SPD, Grünen und der Union kann sich CDU-Chef Friedrich Merz im Vergleich leicht absetzen. Die Popularitätswerte lauten wie folgt:
- Friedrich Merz (Union): 40,6 Prozent - unverändert
- Robert Habeck (Grüne): 35,5 Prozent
- Olaf Scholz (SPD): 34,9 Prozent
Sowohl für Habeck als auch Scholz gibt es leichte Verluste. Deutlich beliebter als alle drei Kandidaten sind aktuell SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius (54,1 Prozent) sowie CSU-Chef Markus Söder (46,3 Prozent) mit den höchsten Popularitätswerten.
Wahlumfragen sind mit Unsicherheiten behaftet und geben immer nur ein aktuelles Stimmungsbild wieder. Bis zum Urnengang am 23. Februar 2025 kann sich noch einiges ändern.
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