AfD Parteitag 2025 Exklusive: Das Bündnis "Widersetzen" will den AfD-Parteitag „verhindern“!
Von news.de-Redakteur Lucas Meyer
11.12.2024 10.35
- Parteitag der AfD am 11. und 12. Januar 2025
- Bündnis Widersetzen will Parteitag „verhindern“
- Hier geht es zum Bündnis Widersetzen
Am 11. und 12. Januar 2025 trifft sich die AfD erneut in Riesa zu ihrem Parteitag. Die Themen, darunter eine „Neustrukturierung der Jugendorganisation“, sorgen für Diskussionen. Parallel plant das Bündnis „Widersetzen“ Proteste, um den Parteitag zu stoppen. Mit Demonstrationen und zivilen Aktionen wollen sie ein Zeichen gegen rechte Politik setzen. Wir haben mit ihnen über ihre Entstehung, Ziele und Strategien gesprochen.
Wie Widersetzen entstand: Von Essen nach Riesa
Das Bündnis „Widersetzen“ wurde am 25. April 2024 ins Leben gerufen. Damals schlossen sich 170 Einzelpersonen sowie Vertreter*innen von Organisationen und Initiativen zusammen, um gemeinsam gegen rechte Politik zu kämpfen. „Zusammen gekommen sind Aktive aus Gewerkschaften, attac, der Interventionistischen Linken, lokalen Antifa- und Betriebsgruppen, Parteien und ihren Jugendorganisationen“, beschreibt das Bündnis. Dabei knüpften sie an die erfolgreichen Proteste von „Dresden nazifrei“ an, die bereits zuvor für massenhaften zivilen Ungehorsam gegen rechte Demonstrationen bekannt geworden waren.
Ihr erster großer Einsatz war der Protest gegen den AfD-Parteitag Ende Juni 2024 in Essen. „Dieser wurde in dutzenden Arbeits- und Lokalgruppen vorbereitet“, erklärt ein Sprecher. Das Konzept ging auf: Die Aktionen in Essen waren ein symbolträchtiger Erfolg. Nun richtet sich der Fokus des Bündnisses auf den AfD-Parteitag in Riesa.
AfD-Parteitag „verhindern": So plant das Bündnis „Widersetzen" den Widerstand
Für den Parteitag am 11. und 12. Januar 2025 in Riesa hat sich „Widersetzen“ ehrgeizige Ziele gesetzt. „Unser Ziel ist es, der menschenverachtenden Politik der AfD keinen Raum zu geben und den AfD-Parteitag zu verhindern“, erklärt das Bündnis. Die Wahl des Veranstaltungsorts durch die AfD wird als Zeichen ihrer Schwäche interpretiert: „Die AfD war in Essen nicht willkommen. Das ist nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Sie zieht sich nach Riesa zurück, offenbar mit dem Gefühl, hier ungestört sein zu können.“
Das Bündnis kritisiert jedoch, dass Riesa von der extremen Rechten seit Jahren als „Rückzugsort“ genutzt wird. „Die Proteste gegen die beiden letzten Parteitage der AfD in Riesa waren wichtig, aber klein“, gibt das Bündnis zu. Doch diesmal soll sich das ändern: „Wir wollen die Dominanz der rechten Minderheit über die Mehrheit der Vielen und der Vielfalt brechen.“ Für das Bündnis geht es nicht nur „gegen“ die AfD, sondern „für Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Willkommenskultur und Solidarität.“
Protest gegen rechte Politik: Aktionen des Bündnisses „Widersetzen" in Riesa
Das Bündnis hat eine klare Strategie, um den Parteitag zu stören: „Die Propaganda-Show für Hass und Hetze soll ausfallen. Wir widersetzen uns der AfD – entschieden und massenhaft.“ Dafür plant „Widersetzen“ eine Kombination aus Demonstrationen, Kundgebungen und zivilem Ungehorsam.
„Wir werden uns mit Tausenden Menschen vor den Zugängen zum AfD-Parteitag versammeln und nicht freiwillig Platz machen“, erklärt das Bündnis. Solidarität und Rücksichtnahme stehen dabei im Vordergrund: „Gemeinsam, solidarisch und fürsorglich miteinander.“ Außerdem wird es Kundgebungen für Demokratie, eine Demonstration der Vielen und laute Musik geben, um den Widerstand sichtbar und hörbar zu machen.
„Widersetzen" ruft auf: So kannst du den Protest gegen die AfD unterstützen
Das Bündnis ruft dazu auf, die Proteste auf vielfältige Weise zu unterstützen. „Kommt nach Riesa!“, fordert ein Sprecher. Vor Ort will das Bündnis mit so vielen Menschen wie möglich ein Zeichen setzen und ihre Vision einer demokratischen Zivilgesellschaft verwirklichen.
Doch auch diejenigen, die nicht nach Riesa kommen können, sind gefragt. „Wer keine Zeit hat oder andere Gründe, nicht nach Riesa zu kommen, kann spenden und allen Freundinnen, Bekannten und Kolleginnen Bescheid geben.“ Eine weitere Möglichkeit sei der Kauf eines „Solitickets“, das symbolisch die Arbeit des Bündnisses finanziell unterstützt. „Antifaschismus ist nicht umsonst. Jede helfende Hand und jeder denkende Kopf in jeder Stadt und auf jedem Dorf hilft“, heißt es abschließend. Wer das Bündnis aktiv unterstützen möchte, findet alle weiteren Informationen auf der Website widersetzen.com.
mel/news.de