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Baschar al-Assad: Er ließ Syrien ausbluten - so reich ist der Ex-Machthaber

Assad und seine Familie ließen Syrien jahrzehntelang ausbluten und häuften dadurch ein Milliarden-Vermögen an. Bild: picture alliance/dpa/SANA | -

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  • Baschar al-Assad nach Sturz nach Russland geflüchtet
  • Assad-Familie saugte Syrien aus
  • Diktator mit geschätztem Vermögen von mehreren Milliarden Dollar

Mehr als 50 Jahre lang hatte die Assad-Familie die syrische Bevölkerung auf brutalste Weise unterdrückt und das Land ausgesagt. Mit dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad endet nun die Schreckensherrschaft. Assad flüchtete mit seiner Familie nach Russland. Im Gepäck: Ein gigantisches Vermögen.

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Der Assad-Clan besaß über Firmenbeteiligungen und Lizenzverträge praktisch ganz Syrien. Auf den Sanktionslisten des Westens stehen mehr als 100 Verwandte von Baschar al-Assad, die direkt oder indirekt mit der Unterdrückung und Ausbeutung des syrischen Volkes beteiligt waren. Zahlreiche Familienmitglieder hatten hohe Posten in Politik, Militär oder Wirtschaft. Über Scheingeschäfte wurde jede Menge Kohle ins Ausland geschafft.

Laut Schätzungen beläuft sich das Vermögen von Assad auf ein bis zwei Milliarden Dollar, heißt es in einem Bericht des US-Außenministeriums. Jedoch könne diese Summe nicht unabhängig bestätigt werden. "Die Schwierigkeit, das Nettovermögen von Assad und seinen erweiterten Familienmitgliedern genau zu schätzen, ergibt sich aus den Familienvermögen, von denen angenommen wird, dass sie auf zahlreichen Konten, Immobilienportfolios, Unternehmen und Offshore-Steueroasen verstreut und versteckt sind", ist in dem Bericht zu lesen. Und weiter: "Alle Vermögenswerte, die sich außerhalb Syriens befinden und nicht beschlagnahmt oder blockiert werden, werden wahrscheinlich unter falschen Namen oder von anderen Personen gehalten, um die Eigentümerschaft zu verschleiern und Sanktionen zu umgehen."

Laut US-Außenministeriums ist die Assad-Familie in "illegale Wirtschaftsaktivitäten" wie Schmuggel, Waffenhandel, Drogenhandel sowie Schutzgeld- und Erpressungsgeschäfte verwickelt. Mit einem komplexen Patronagesystem werde das "schmutzige Geld" schließlich über Scheinfirmen und gemeinnützige Einrichtungen gewaschen.

ER war einst der reichste Mann in Syrien

Bis vor kurzem galt Rami Machluf, der Cousin von Baschar al-Assad, als reichster Mann Syriens. Der 55-Jährige soll mehr als die Hälfte der syrischen Wirtschaft kontrolliert haben. Darunter Telekommunikationsunternehmen, Banken, TV-Sender, Hotels, Kaufhäuser und den Tabakimport. Sein Vermögen belief sich laut Schätzungen auffünf bis zehn Milliarden US-Dollar. Allein zwischen 2013 und 2019 hat er laut NGO-Berichten für mehr als 40 Millionen Dollar Luxusapartments in Moskau gekauft. Jedoch zerstritt sich Machluf mit Assad. Der Machthaber ließ einen Teil der Geschäfte verstaatlichen und sicherte sich dadurch einen beträchtlichen Anteil des Vermögens seines Cousins.

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