Politik

Ukraine-Krieg aktuell: Militärexperte erwägt Entsendung von Nato-Bodentruppen

Ukrainische Soldaten trainieren auf einem Übungsplatz in Charkiw. Werden sie bald von Nato-Bodentruppen unterstützt? Bild: picture alliance/dpa/AP | Andrii Marienko

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  • Militärexperte bringt Entsendung von Nato-Bodentruppen in die Ukraine ins Spiel
  • Carlo Masala fordert "Koalition der Willigen"
  • Europa müsse Ukraine auch beim Wegfall der US-Hilfen weiter unterstützen

Nachdem Donald Trump Anfang November zum US-Präsidenten gewählt wurde, bleibt unklar, in welcher Form Amerika die Ukraine zukünftig im Krieg gegen Russland unterstützen wird. Andere westliche Staaten befürchten, dass die Hilfe drastisch zurückgefahren werden könnte. Dies wiederum würde Kremlchef Wladimir Putin in die Karten spielen. Deshalb wird aktuell in Europa ein Vorschlag wieder intensiver diskutiert, den Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereits im Frühjahr 2024 machte.

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Konkret geht es um die mögliche Entsendung von Nato-Bodentruppen in die Ukraine. Über diese Maßnahme denkt auch der deutsche Politikwissenschaftler Carlo Masala nach. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte der Militärexperte: "Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen." Dabei gehe es um eine "Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden." Diesbezüglich sei derzeit "viel in Bewegung, in Frankreich, Großbritannien und Polen". Deutschland hatte sich nach Macrons Äußerungen im Frühjahr klar gegen die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine ausgesprochen. Doch laut Masala verfolge Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) offenbar aktuell das Ziel, "Deutschland wieder ins Spiel zu bringen".

Donald Trump könnte Hilfen im Kampf gegen Wladimir Putin zurückfahren

Warum das wichtig ist: Donald Trump hatte während seines Wahlkampfs Kritik an den US-Hilfen für die Ukraine geübt. Der Republikaner kündigte ebenfalls an, den Krieg innerhalb von nur 24 Stunden beenden zu können. Konkrete Pläne dazu stellte er allerdings nicht vor. Derweil eskalierte die Situation in der Ukraine in den vergangenen Tagen weiter. Zunächst griff Kiews Militär erstmals Ziele innerhalb Russlands mit amerikanischen ATACMS-Raketen und britischen "Storm Shadow"-Marschflugkörpern an. Wladimir Putin reagierte, indem er mit seiner neuen Mittelstreckenrakete "Oreschnik" die ukrainische Stadt Dnipro attackierte und gleichzeitig Angriffe auch auf westliche Staaten androhte. Die "Oreschnik"-Rakete soll Moskau zufolge mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und Luftabwehrsysteme überwinden können. Unabhängig bestätigt wurden diese Angaben bislang nicht.

Unterdessen traf sich Boris Pistorius am 25. November mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien und Polen in Berlin. Zudem waren nach Teilnehmerangaben Italiens Verteidigungssekretärin Isabella Rauti sowie der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow zugeschaltet. Pistorius sicherte der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu.

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