Wladimir Putin: "Er würde sich selbst vernichten!" Macht er seine Atombomben-Drohungen wahr?
Erstellt von Anika Bube
19.11.2024 10.23
- Wladimir Putin drohte dem Westen mehrfach mit dem Einsatz nuklearer Waffen
- Militärexperte glaubt nicht, dass der Kremlchef seine Drohungen wahr mache
- Putin würde sich mit Atombomben-Einsatz selbst vernichten
Kurz nachdem russische Truppen die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen haben, versetzte Wladimir Putin seine Abschreckungswaffen in besondere Alarmbereitschaft. Anschließend warnte er den Westen mehrfach, nukleare Waffen einzusetzen. Außerdem erweiterte Putin die Atomwaffen-Doktrin, um bei Bedrohungen Atomwaffen zur Abschreckung einsetzen zu können. Experten glauben jedoch nicht, dass der Kremlchef seine Drohungen wahr macht.
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Angst vor Atombomben-Einsatz: Macht Wladimir Putin seine Drohungen wahr?
Seit dem Einmarsch russischer Truppen erhält die Ukraine massive Unterstützung von der Nato. Das Land steht unter enormem Druck. Nun könnte eine mutmaßliche US-Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen auch auf russischem Staatsgebiet ein möglicher Wendepunkt sein. "Kurz gesagt, es könnte ein Wendepunkt sein, und je weiter entfernt die Ukraine zuschlagen kann, desto kürzer wird der Krieg sein, sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York.US-Medien hatten zuvor übereinstimmend berichtet, dass der scheidende US-Präsident Joe Biden der Ukraine erstmals erlaubt, taktische Raketen des Typs ATACMS mit einer Reichweite von mehreren Hundert Kilometern gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies soll vor allem bei der Abwehr der Gegenoffensive russischer und möglicherweise nordkoreanischer Truppen gegen den ukrainischen Brückenkopf im Gebiet Kursk helfen.
"Die Freigabe der ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern gegen militärische Ziele auf russischem Territorium könnte den weiteren Kriegsverlauf entscheidend beeinflussen", sagte der Militärexperte Albert Stahel gegenüber "Focus online". Die russischen Soldaten wären dadurch an der Front enorm eingeschränkt. In Frontnähe könnte Russland dann keine Kampfflugzeuge mehr einsetzen. Auch Stellungen von Iksander-Raketen müssten wohl zurückgezogen werden, um sie vor ukrainischen Angriffen zu schützen. "Die Intensität der russischen Luftangriffe auf die ukrainische Infrastruktur könnte abnehmen", prophezeit Stahel.
"Putin kann nicht gleichzeitig Krieg gegen die Ukraine und die Nato führen": Experte glaubt nicht an Eskalation
Mit der neuen Atomwaffen-Doktrin erhöht sich vor allem für westliche Atommächte wie die USA und Frankreich die Gefahr, Ziel eines russischen Gegenschlags zu werden, sollten sie etwa die kernwaffenfreie Ukraine bei einer Aggression gegen Russland unterstützen. Doch Stahel glaubt nicht daran, dass Putin nukleare Waffen einsetzen werde. "Ich denke, Bidens Entscheidung dürfte nicht zu einer Eskalation führen", meint der Militärexperte. Kein Staat könne einen Atomkrieg gewinnen, das wisse auch der Kremlchef.
"Putin kann nicht gleichzeitig Krieg gegen die Ukraine und die Nato führen", meint Politikwissenschaftler Gustav Gressel. Putin müsse zunächst den Ukraine-Krieg gewinnen, bevor er sich auf andere Feinde konzentrieren könne. "Würde er die Nato nuklear angreifen, würde er sich selbst vernichten", sagt der Experte gegenüber "Focus online".
In den vergangenen Jahren habe Putin mehrfach rote Linien gezogen. Trotz mehrfachen Überschreitungen machte der Kremlchef seine Drohungen nicht wahr. Auch Putin und seine Kumpel dürften einen nuklearen Winter vermeiden wollen. "Die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist dumm und hohl", sagte Stahel weiter. Sie seien "nur Geschwätz".
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