Politik

Nach Aufschrei um "Haustier-Verbot" der Grünen: Ricarda Lang rechnet mit "Schwachsinn der CSU" ab

Seit ihrem Rücktritt aus der Grünen-Spitze amüsiert sich Ricarda Lang vorrangig in den sozialen Medien. Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

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  • Ricarda Lang nach Rücktritt bei den Grünen verstärkt in sozialen Medien
  • Altes Interview von Junge-Grüne-Chef Jakob Blasel sorgt für Aufschrei
  • CSU und Freie Wähler ätzen gegen "Haustier-Verbot der Grünen"
  • Ricarda Lang rechnet ab: "Schwachsinn der CSU hat auch sein Gutes"

Vier Wochen liegt der Rücktritt von Ricarda Lang als Grünen-Chefin zurück - doch im stillen Kämmerlein Trübsal zu blasen, kommt für die Politikerin jetzt erst recht nicht in Frage. Vielmehr macht sich Ricarda Lang inzwischen einen Spaß daraus, besonders irrwitzige Behauptungen aus der Politikwelt fachgerecht zu filetieren und in den sozialen Netzwerken mit Spott zu überziehen.

Wollen die Grünen Haustiere verbieten? Alte Aussagen von Jakob Blasel sorgen für Wirbel

Der Auslöser für eine neue Schimpftirade aus der Union war eine Äußerung, die Ricarda Langs Parteikollege Jakob Blasel vor einigen Jahren in einem Interview tätigte. Der jüngst neben Jette Nietzard zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Grünen Jugend gewählte 24-Jährige gehörte zuvor zu den bekannteren Gesichtern der Klimabewegung "Fridays for Future" und gab 2019 dem Format "Ozon" ein Interview. Darin sagte Blasel wörtlich:

  • "So liebenswürdig unsere Haustiere auch sind. Das ist ein ziemlicher Umwelt- und CO₂-Luxus, den wir uns da leisten. Wir brauchen sie eigentlich nicht."
  • "Deshalb sollte es verboten werden, Tiere unnötig zu züchten."

CSU und Freie Wähler eskalieren nach vermeintlich gefordertem Haustier-Verbot

Das im Zuge seiner Wahl zum Grüne-Jugend-Co-Chef wieder hervorgekramte Zitat löste nun einen empörten Aufschrei aus. CSU-Generalsekretär Martin Huber beispielsweise veröffentlichte als Reaktion auf Blasels Aussage ein bizarres Video bei Facebook und schrieb dazu:

  • "Grüner Verbotswahn immer irrer!"
  • "Der Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, will die Züchtung von Haustieren verbieten. (...) Für uns ist klar: Die CSU ist für Haustiere und gegen eine Politik der Bevormundung! Deshalb gilt: Kein Schwarz-Grün!"

Auch Hubert Aiwanger (Freie Wähler) echauffierte über das als Haustier-Verbot verstandene Statement von Jakob Blasel:

Ricarda Lang macht sich über CSU-Schreihälse lustig - und bekommt Schützenhilfe von Grünen-Kollegen

Und Ricarda Lang? Die lehnte sich genüsslich zurück, öffnete X (vormals Twitter) und gab dem Affen Zucker. Als Reaktion auf das Geschrei aus der konservativen Ecke veröffentlichte die zurückgetretene Grünen-Chefin eine spitzzüngige Anspielung auf Donald Trumps Fake-News, in denen er behauptete, Einwanderer würden Katzen und Hunde von aufrechten US-Amerikanern verspeisen, und gab die CSU so der Lächerlichkeit preis:

Grünen-Politiker witzelt über "Haustier-Genehmigungen" - Ricarda Lang von Hunde- und Katzenfotos überschwemmt

Inzwischen hat der verbale Schlagabtausch eine neue Stufe erreicht: Nachdem Michael Lühmann, der für die Grüne Fraktion im niedersächsischen Landtag sitzt, ein Foto seines Hundes postete und dazu schrieb "Ich habe mir mein Haustier von Ricarda Lang genehmigen lassen, dann ist es kein Problem, liebe CSU.Anträge bekommt ihr bei mir, ich leite die dann weiter, ihr Clowns", kann sich die Ex-Grünen-Chefin vor putzigen Haustier-Posts kaum noch retten. Ein Umstand, der Ricarda Lang alles andere als ungelegen kommt, wie diesem Post zu entnehmen ist:

"Twitter-Game durchgespielt": Ricarda Lang von Followern für schlagfertige Reaktion gefeiert

Für ihre Social-Media-Spitzen wurde Ricarda Lang umgehend von ihren Followern gefeiert:

  • "Ricarda hat das Twitter-Game durchgespielt"
  • "Großartiger Post. 10/10. werde langsam aber sicher zum riesen Fan"
  • "Sie werden täglich besser! Finde ich total gut! Weiter so!"
  • "Eine Steilvorlage nach der anderen"
  • "Jawoll, gib ihnen Mädel! Sie gehen so steil, ich mag das"
  • "Liebe Ricarda, ich muss Sie einfach gerade mal virtuell in den Arm nehmen. Danke, dass Sie endlich die Bremse rausgenommen haben. Bitte machen Sie so weiter, Sie sind ein echtes Juwel! Und Sie machen mir Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist. Danke"

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