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Wladimir Solowjow: Putin-Freund fantasiert über Atomangriff auf Nato-Basis

Wladimir Solowjow hält einen russischen Atomangriff auf die Nato für kein großes Problem. Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph

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  • Wladimir Solowjow diskutiert erneut möglichen Atomangriff
  • Kreml-Sprachrohr würde gern eine Nato-Trainingsbasis attackieren
  • TV-Moderator hält harte Reaktion durch USA für unwahrscheinlich

Bislang hat Wladimir Putin keine Atomwaffen im Ukraine-Krieg eingesetzt. Doch im Westen blickt man weiter besorgt auf die Aktionen des Kremls. Schließlich drohte Russland in den vergangenen Monaten häufiger mit seinem nuklearen Potential. Würde es nach Putin-Sprachrohr Wladimir Solowjow gehen, wäre der Konflikt wohl schon längst eskaliert.

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Der russische TV-Moderator ist für seine wilden Wut-Reden gegen die Ukraine und die Nato bekannt. In seiner eigenen Talkshow forderte er bereits mehrfach, dass Wladimir Putin zu seinen Atomwaffen greift. Jetzt legte Wladimir Solowjow in diesem Zusammenhang noch einmal nach. Im Staatsfernsehen sagte er laut Übersetzung: "Wir sollten nicht auf etwas warten, das von dort (dem Westen, Anmerkung der Redaktion) kommt. Meiner Meinung nach hätte man schon vor langer Zeit Raketen einsetzen sollen. Wir hätten schon vor langer Zeit zeigen sollen, dass wir Atomwaffen haben. Wie können wir das tun? Ich denke zum Beispiel, dass ein ausgezeichnetes Ziel für taktische Atomwaffen eine Trainingsbasis ist." Von einem seiner Gäste erhielt Solowjow allerdings Widerspruch. Er ermahnte, dass man zunächst keine Nato-Stützpunkte angreifen sollte, da die Vereinigten Staaten reagieren könnten.

Putin-Sprachrohr schließt harte Reaktion gegen Russland durch die USA aus

Wladimir Solowjow zeigte kein Verständnis für diesen Einwurf. "Welcher Idiot in den Staaten, der erkennt, wie das System funktioniert, würde sich für Europa einsetzen?", fragte der Kreml-Propagandist. Er verwies zudem auf einen Vorfall aus dem Jahr 2015, als ein russischer Kampfjet in den Luftraum des Nato-Staats Türkei eindrang und abgeschossen wurde. Dies führte kurzzeitig zur Diskussion darüber, ob der Nato-Bündnisfall ausgerufen werden könnte, welcher der Türkei Beistand durch alle Nato-Mitgliedsstaaten zusichert.Laut Solowjow habe die Nato damals gesagt, der Fall sei nur Angelegenheit der Türkei. Die USA riefen damals beide Seiten dazu auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden, wie unter anderem der "Tagesspiegel" berichtete. Für Solowjow zeigt dieses Beispiel, dass Russland bei einem von ihm geforderten Atomangriff angeblich nicht viel zu befürchten hätte: "Technisch gesehen hätte man sich auf Artikel 5 berufen können. Das wird auch jetzt so sein. Niemand wird sich für das alte Europa einsetzen."

Anton Geraschtschenko, ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministers, hat den Ausschnitt aus dem russischen TV auf X (vormals Twitter) geteilt. Er schreibt dazu: "Null Tage ohne nukleare Drohungen aus Russland."

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