Sergej Lawrow: Putin-Scherge droht Westmächten mit "gefährlichen Folgen"
Erstellt von Claudia Löwe
09.10.2024 09.11
- Russischer Außenminister legt Kreml-Plan für Ende des Ukraine-Kriegs vor
- Sergej Lawrow unterstellt Wolodymyr Selenskyj mangelnde Bereitschaft für Frieden
- Unverhohlene Russland-Drohung gegen den Westen: "Spiel mit dem Feuer kann gefährliche Folgen haben"
Seit Ende Februar 2022 führt Wladimir Putin seinen unerbittlichen Krieg in der Ukraine - sehr zum Missfallen des Kreml-Chefs erhält das von Russland angegriffene Land dabei fortwährend Unterstützung aus dem Westen. Vor allem die militärische Hilfe der USA ist Putin und seinen Getreuen ein Dorn im Auge, weshalb die Drohgebärden aus dem Kreml immer deutlicher und unheilvoller werden.
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Putin-Marionette Sergej Lawrow gibt USA die Schuld am Ukraine-Krieg - Drohungen aus Moskau reißen nicht ab
Die jüngste unverhohlene Drohung an die Adresse der USA kam nun von Sergej Lawrow, der der US-amerikanischen"Newsweek"in einem Interview Rede und Antwort stand. Seit zwei Jahrzehnten gilt Lawrow als Wladimir Putins Top-Diplomat und bekleidet seit Februar 2004 das Amt des russischen Außenministers. In dieser Zeit hat Lawrow die Kunst perfektioniert, Wladimir Putins Standpunkte wie eine Bauchrednerpuppe auf internationalem Parkett wiederzugeben - entsprechend fallen auch die Antworten aus, die der russische Außenminister im "Newsweek"-Interview gab.
Sergej Lawrow: So kann die Ukraine den russischen Angriffskrieg im Handumdrehen beenden
Für Lawrow liegt demnach auf der Hand, dass Russland den Ukraine-Krieg jederzeit beenden könnte, würden die USA und die Nato sich nicht querstellen. Die Ukraine müsste, so Lawrows Erklärung, einfach nur die von Russland annektierten Gebiete in den Provinzen Luhansk, Cherson, Donezk und Saporischschja sowie die Halbinsel Krim an Moskau abtreten und zudem von dem Bestreben nach einer Nato-Mitgliedschaft Abstand nehmen und schon wäre das Blutvergießen beendet. Lawrow betonte gegenüber "Newsweek", Russland sei "offen für eine diplomatisch-politische Lösung", die "die Ursachen der Krise" beseitigen solle. Im Klartext:
- "Der Westen muss aufhören, Waffen zu liefern und Kiew muss die Feindseligkeiten beenden. Die Ukraine sollte zu ihrem neutralen, nicht blockierenden und atomwaffenfreien Status zurückkehren, die russische Sprache schützen und die Rechte und Freiheiten ihrer Bürger respektieren."
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Russland gibt Nato und USA Schuld am Ukraine-Krieg und ergeht sich in Drohungen
Dass Russland sich selbst nicht als Kriegstreiber sieht, ist seit Beginn des Ukraine-Krieges deutlich geworden, immerhin stellt Wladimir Putin seit jeher die USA und die Nato als diejenigen dar, die die sinnbildliche Saat ausbrachten, die 2022 als Putins militärische Spezialoperation in der Ukraine Früchte trug. Die Ukraine denkt jedoch nicht im Traum daran, Putins Forderungen zu erfüllen, um den Rückzug der Russen-Armee einzuleiten. Den Kreml wiederum veranlasst dies immer wieder zu Drohgebärden in Richtung Nato, die dem russischen Standpunkt zufolge deshalb unaufhörlich auf einen Krieg mit Russland zusteuere - ein Punkt, den nun auch Sergej Lawrow mit seinen Äußerungen untermauerte:
- "Wir sehen derzeit nicht, dass die Wiederherstellung des Friedens Teil des Plans unseres Gegners ist."
- "Selenskyj hat sein Dekret, das Verhandlungen mit Moskau verbietet, nicht aufgehoben."
- "Washington und seine Verbündeten in der Nato unterstützen Kiew auf politischer, militärischer und finanzieller Seite, damit der Krieg weitergehen kann."
- "Sie diskutieren darüber, den Streitkräften der Ukraine die Genehmigung zu erteilen, Langstreckenraketen aus dem Westen einzusetzen, um tief in russisches Territorium vordringen zu können."
- "Ein derartiges Spiel mit dem Feuer kann gefährliche Folgen haben."
- "Wie Präsident Putin bereits sagte, werden wir auf der Grundlage unseres Verständnisses der Bedrohungen durch den Westen angemessene Entscheidungen treffen - jetzt liegt es an Ihnen, daraus Schlüsse zu ziehen."
Putin-Blamagen nehmen kein Ende: Wie groß sind die Verluste für die Ukraine wirklich?
Auch wenn Wladimir Putins Armee auf dem Schlachtfeld nahezu täglich herbe Rückschläge kassiert und sich die russischen Soldaten mit Zwischenfällen wie dem verheerenden Beschuss eigener Kampfflugzeuge selbst bis auf die Knochen blamiert, ist man im Kreml nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass es die Ukraine sei, die die schwersten Verluste in dem weiter schwelenden Konflikt einstecken müsse. Lawrow dazu wörtlich:
- "Die Kosten des Konflikts sind für die Menschen in der Ukraine am größten, die von ihren eigenen Anführern rücksichtslos in den Krieg gedrängt und dort abgeschlachtet werden."
- "Für Russland geht es um die Verteidigung des eigenen Volkes und seiner für das Überleben notwendigen Sicherheitsinteressen."
Von der Zusammenarbeit mit Bündnispartnern wie China oder Nordkorea verspricht sich Russland Sergej Lawrow zufolge folgendes:
- "Unserer Vorstellung nach muss die Weltordnung an die derzeitige Wirklichkeit angepasst werden."
- "Die Welt erlebt derzeit einen 'multipolaren Moment'. Die Hinwendung zu einer solchen Weltordnung ist deshalb ein natürlicher Teil der Neuausrichtung von Machtverhältnissen, der objektiven Veränderung in der globalen Wirtschaft, im Finanzwesen und in der Geopolitik. Der Westen hinkt bei der Einsicht dazu zwar hinter anderen Ländern hinterher, beginnt aber auch zu erkennen, dass dieser Prozess alternativlos ist."
- "Es geht darum, neune Machtzentren die Entscheidungsfindung des globalen Südens und des Ostens zu stärken. Russland unterstützt ein für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit und den Respekt für gegenseitige Interessen."
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loc/news.de