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Dmitri Medwedew: Putin-Marionette vergisst sich bei wilder Hasstirade völlig

Dmitri Medwedew (l.) unterstützt Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine und verspottet den Westen. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik/Kremlin Pool/AP | Alexei Nikolsky

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  • Wilde Hasstirade von Dmitri Medwedew auf Telegram
  • Putin-Freund teilt gegen Großbritannien, lettischen und ukrainischen Präsidenten aus
  • Medwedew spricht über Donald Trump, Israel, möglichen Atomwaffeneinsatz durch Belarus und deutsche Autoindustrie

Von 2008 bis 2012 war Dmitri Medwedew Präsident Russlands. Er galt als liberaler Hoffnungsträger. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Mittlerweile ist klar, dass er fest an der Seite von Wladimir Putin steht. Medwedew unterstützt den Krieg gegen die Ukraine, forderte in diesem Zusammenhang sogar ein noch härteres Vorgehen. In den vergangenen Monaten fiel der 59-Jährige hauptsächlich durch wilde Hasstiraden gegen Kiew und den Westen auf seinen Social-Media-Kanälen auf. Bei seinem neuen Telegram-Post vom Sonntag, 6. Oktober, vergaß sich Medwedew offenbar wieder einmal völlig.

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Dmitri Medwedew fordert Zerstörung Großbritanniens

In einer Art Wochenrückblick ging der Ex-Präsident auf sieben verschiedene Themen ein. Dabei forderte er unter anderem einen Angriff auf den Nato-Staat Großbritannien. Dmitri Medwedew schrieb: "Unsere berühmte Skifahrerin Jelena Välbe schlug vor, eine Bombe auf London abzuwerfen. Das ist natürlich richtig, aber die Frage muss grundlegend gelöst werden und die verdammte Insel der angelsächsischen Hunde sofort versinken." Über die Möglichkeit eines Nuklearschlags wurde in Russland bereits öffentlich diskutiert, weil Großbritannien darüber nachdenkt, Kiew Langstreckenwaffen für Angriffe auf russisches Gebiet zur Verfügung zu stellen.

Wilde Hasstirade von Putin-Marionette gegen Lettlands Präsident Edgars Rinkevics und Wolodymyr Selenskyj

Weiter spottete Dmitri Medwedew über den lettischen Präsidenten Edgars Rinkevics (51), der sich bei einem Fahrradunfall den Arm gebrochen hatte: "Der Präsident des nicht existierenden Landes 'Lettland', der Russland den Tod wünscht, hat sich den Arm gebrochen. Es ist schade, dass es nicht sein Genick ist. Wir warten ab." Abermals bekam auch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) sein Fett weg. Medwedew wütete gegen ihn: "Der schweinemusikalische Kiewer Clown sagte, dass es bald 'ein spezielles Ramstein' geben wird. Wird er wirklich Till Lindemann auf der Bühne ersetzen und endlich zum phallischen Klavier zurückkehren?"

Hintergrund:

  • Ramstein ist ein strategisch bedeutender Militärflugplatz der Air Force One (Luftstreitkräfte der USA) im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz.
  • Till Lindemann ist der Frontmann der ähnlich geschriebenen deutschen Rockband Rammstein.
  • Medwedew spielte in seinem Post außerdem auf einen Auftritt von Selenskyj aus der Vergangenheit an. Der ukrainische Präsident war früher Comedian. Für einen Sketch spielte er offenbar Piano mit seinem Penis. Phallus ist eine Bezeichnung für das männliche Glied.

Dmitri Medwedew lobt Donald Trump und kritisiert Israel

Dmitri Medwedew äußerte sich auch zum US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Der Republikaner hatte behauptet, mit ihm im Weißen Haus hätte es den Ukraine-Krieg nie gegeben. Etwas sarkastisch schrieb Medwedew über Trump: "Schade, dass er in den letzten 10.000 Jahren nicht überall ein Führer, Pharao, Schah, Khagan, Sultan, Prinz, König, Zar, Präsident war!" Trump wird eine zu enge Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin nachgesagt. Medwedew könnte mit seinen bizarren Worten also durchaus Sympathien für den Republikaner bekundet haben. Der russische Ex-Präsident kritisierte außerdem die Entscheidung Israels, UN-Generalsekretär Antonio Guterres (75) zur "Persona non grata" zu erklären. Dieser hatte den iranischen Angriff auf Israel in der vergangenen Woche nach Meinung des jüdischen Staates nicht sofort auf Schärfste verurteilt.

Dmitri Medwedew droht mit Atomwaffeneinsatz durch Belarus und spottet über deutsche Autoindustrie

Anschließend ging Dmitri Medwedew noch auf die Forderung des ukrainischen Abgeordneten Oleg Dunda ein, der vorgeschlagen hatte, den Krieg in das mit Russland verbündete Belarus zu tragen. In diesem Fall hätte Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko für Medwedew jeden Grund dazu, um die im eigenen Land stationierten Atomwaffen einzusetzen. Zum Schluss verwies Medwedew noch auf die drohenden Werkschließungen von VW in Deutschland. Über den Misserfolg in der deutschen Autoindustrie freute er sich hämisch: "Volkswagen wird zum ersten Mal seine Werke in Deutschland schließen. Was für eine erfreuliche Nachricht! Wir warten auf den friedlichen Untergang von Mercedes und BMW. Und dann wird sich der Kreis schließen!" Es werden wohl nicht die letzten spöttischen Sätze gegen den Westen von Dmitri Medwedew in Richtung Westen gewesen sein.

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/loc/news.de

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