Politik

Vorwürfe nach Kapitol-Sturm: "Bringt sie dazu, zu randalieren": Stachelte Donald Trump seine Anhänger an?

Sturm auf das US-Kapitol: Hat Donald Trump seine Anhänger bewusst aufgestachelt? Bild: picture alliance/dpa/AP | Charlie Neibergall

  • Artikel teilen:
  • Neue Vorwürfe gegen Donald Trump im Zusammenhang mit dem Sturm auf das US-Kapitol
  • Sonderermittler Jack Smith wirft Republikaner Straftaten vor
  • Ex-US-Präsident soll seine Anhänger gezielt aufgestachelt haben

Welche Rolle spielt Donald Trump beim Sturm auf das US-Kapitol? Als am 6. Januar 2021 gewaltbereite Menschen den Sitz des Kongresses stürmten, sollen der frühere US-Präsident und seine Leute Trump-Anhänger gezielt aufgestachelt haben, um die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Das geht aus neu veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervor.

Lesen Sie auch:

Vorwürfe nach Kapitol-Sturm: Donald Trump soll Straftaten begangen haben

Darin werden detaillierte Einblicke in die Wahlmanipulationsvorwürfe gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump geliefert. Darin wirft Sonderermittler Jack Smith dem Republikaner vor, im Kampf um den Machterhalt nach der verlorenen Präsidentschaftswahl 2020 Straftaten begangen zu haben.

"Mit seinen Komplizen startete der Angeklagte eine Reihe von zunehmend verzweifelten Plänen, um die rechtmäßigen Wahlergebnisse in sieben Staaten, die er verloren hatte, zu kippen", heißt es in dem 165 Seiten langen, in Teilen geschwärzten Dokument. Trump soll demnach die Öffentlichkeit, Wahlbehörden und seinen eigenen Vizepräsidenten Mike Pence bewusst belogen haben.

Fakten Check: Stachelte Donald Trump seine Anhänger auf?

Nicht nur das. Ein Auszug zeigt Zitate. Es geht um die Stimmen für Joe Biden. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird die Person gewarnt, dass es zu Gewalt kommen würde. Daraufhin hätte Trump gesagt: "Bringt sie dazu, zu randalieren, tut es." Der Ausschnitt wurde vom dem X-Account "Republicans against Trump" veröffentlicht. Es bleibt aber unklar, ob die Aussage wirklich von Trump stammt, weil der Name geschwärzt wurde.

Denn in dem Dokument werden die Personen mit einem P bezeichnet. Hinter dem Buchstaben verbergen sich 77 mögliche Zeugen des Ereignisses, schreibt "News Week". Sie sind dahinter mit Nummern gekennzeichnet. "Eines der Dinge, die mir sofort auffallen, ist, wie viele Personen hier nur mit 'P'-Nummern identifiziert werden, was bedeutet, dass es sich nicht um Personen handelt, die angeblich Mitverschwörer sind, sondern um Personen, die angeblich Zeugen oder Teilnehmer des Ereignisses sind", analysierte die frühere Anwältin Lisa Rubin die Veröffentlichung bei MSNBC am Mittwoch (2. Oktober). Außerdem kommen sechs ungenannte Mitverschwörer vor. Diese wurden bereits in Trumps Anklageschrift genannt.

Hintergrund zur Klage gegen Donald Trump

Aufgrund des Sturms auf das Kapitol und der Manipulationsvorwürfe wurde er in der Hauptstadt Washington auf Bundesebene angeklagt. Die Anklageschrift wurde neu aufgelegt, nachdem das Oberste Gericht der USA im Juli entschieden hatte, dass Trump für bestimmte Amtshandlungen Immunität genießt. Diese Entscheidung zwang Sonderermittler Smith dazu, die Vorwürfe gegen Trump entsprechend anzupassen, um das Verfahren weiter voranzutreiben. Der Ex-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner plädiert auf «nicht schuldig» und bezeichnet die Anklage als «politische Hexenjagd».

Die Veröffentlichung des - in Teilen geschwärzten - Dokuments erfolgte nun, nachdem die zuständige Richterin Tanya Chutkan entschieden hatte, es für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Smiths Team argumentiert darin, dass Trump «wie jeder andere Bürger» für seine «privaten Verbrechen» vor Gericht gestellt werden müsse. Die Ankläger legen dar, warum Trump in dem Fall nicht vor Strafverfolgung immun sein sollte, und stützen sich dafür unter anderem auf Zeugenaussagen, Social-Media-Beiträge und direkte Aussagen Trumps.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

 

/news.de/dpa

Themen