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Wladimir Putin: Kremlchef lockt "Verlierer und Außenseiter" nach Russland

Wladimir Putin gewährt Straftätern aus dem Westen Asyl in Russland. Häufig nutzt er diese dann für seine Propagandazwecke. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel

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  • Wladimir Putin lockt Menschen aus dem Westen nach Russland
  • Laut Experte hat es der Kremlchef auf "Verlierer und Außenseiter" abgesehen
  • Sie sollen im Gegenzug Propaganda für Putin betreiben oder im Ukraine-Krieg kämpfen

Noch immer schockieren täglich die Bilder aus der Ukraine. Mit seinem brutalen Angriffskrieg sorgte Wladimir Putin für unfassbares Leid und Zerstörung. Doch auch in Russland ist für viele Menschen kein sicheres und friedliches Leben mehr möglich. Dafür sorgen zum Einen ukrainische Truppen mit ihrer Offensive in der Grenzregion Kursk. Zum Anderen werden politische Gegner im eigenen Land vom Kreml verfolgt. Dennoch suchen auch einige Menschen aus dem Westen Schutz in Russland. Wladimir Putin lockt sie offenbar mit einem perfiden Angebot.

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Das analysierte jetzt der britische Schriftsteller und Russlandexperte Keir Giles für die "Sun". Ihm zufolge würde Putin vor allem "Verlierern und Außenseitern" aus westlichen Staaten einen "sicheren Hafen" bieten. Diese Menschen würden einerseits nicht aufgrund von Strafanzeigen gegen sie in ihrem eigenen Land bleiben wollen. Zum anderen sei ihre Ideologie ein Grund für die Flucht. Sie schwören eher auf traditionelle Werte und hoffen darauf, diese in Russland zu finden. Keir Giles sagt dazu: "Diesen Menschen gefällt die Idee, dass die gesellschaftlichen Einstellungen in ihrem eigenen Land so sind wie vor 50 bis 70 Jahren, sich schnell umkehren. Sie kommen nach Russland, weil sie es als einen Palast sehen, der das genaue Gegenteil des Westens ist."

Geflohene ziehen in Putins Ukraine-Krieg oder betreiben Propaganda für den Kreml

Wladimir Putin würde den Bürgern aus dem Westen Asyl geben und sie dann für seine eigenen Zwecke benutzen. Dazu könnten laut Keir Giles die Geflohenen zum Beispiel in die russischen Streitkräfte eintreten, aber auch für Medien in den besetzten Gebieten arbeiten. "Die Art und Weise, wie diese Menschen benutzt werden, um einen Propagandakrieg gegen den Westen zu führen, ist einfach fest in der Art und Weise verankert, wie Russland Dinge tut. Das ist kein neues Phänomen, es geht auf die Sowjetzeit zurück und ist absolut ein Kernbestandteil Russlands, diese beschädigten Menschen auszubeuten", so der Experte. Russland würde dazu auch gezielt nach gescheiterten Existenzen suchen. "Es ist nur eine Art, Verlierer und Außenseiter als Waffe einzusetzen, und das war schon immer so, es ist gängige russische Praxis." Wladimir Putin würde diesen Leuten einen Ort bieten, an dem sie "all ihre wilden Fantasien ausleben können".

Wladimir Putin gewährt westlichen Kriminellen Asyl

"The Sun" verweist beispielhaft auf einen Veteran der US-Luftwaffe, der wegen Besitzes von Kinderpornografie in Amerika angeklagt wurde sowie zwei verurteilten britische Terroriste, die mittlerweile für Putins Armee in der Ukraine kämpfen. Der Kremlchef hat durch Gesetzesänderungen dafür gesorgt, dass Menschen, die sich klar gegen den Westen positionieren einfacher nach Russland einwandern können. Zudem kann eine Familie schneller die russische Staatsbürgerschaft erlangen, wenn ein Mitglied in den Ukraine-Krieg zieht. Auch der Mangel an Auslieferungsgesetzen und diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen würde zur aktuellen Situation beitragen.

Was dazu außerdem wichtig ist: Der aktuell berühmteste Fall eines westlichen Flüchtlings in Russland steht aktuell allerdings nicht im direkten Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Der amerikanische Whistleblower Edward Snowden (41) lebt seit 2013 im russischen Exil, besitzt seit 2022 sogar die russische Staatsbürgerschaft. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter hatte zuvor über die Spionageaktivitäten westlicher Geheimdienste aufgeklärt.

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