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Gefährlicher Zwischenfall über der Ostsee: Russische Militärflugzeuge eingedrungen - Nato-Kampfjets steigen in die Luft

Eurofighter waren beim Abfangen russischer Militärfahrzeuge über der lettischen Ostsee beteiligt. Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

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  • Zwischenfall über der lettischen Ostsee
  • Nato-Kampfjets fangen sechs russische Militärflugzeuge ab
  • Zuvor sorgte unbekanntes Flugobjekt und abgestürzte Drohne in Balten-Staat für Aufregung

Die Spannungen zwischen Russland und der Nato nahmen in den vergangenen Monaten immer weiter zu. Seitdem Wladimir Putin am 24. Februar 2022 die Ukraine überfiel, wurde auch in westlichen Staaten schon häufiger vor der Gefahr eines Dritten Weltkriegs gewarnt. Doch statt für Deeskalation zu sorgen, spielt Wladimir Putin offenbar weiter mit dem Feuer. Am Wochenende hat es erneut einen gefährlichen Zwischenfall über der Ostsee zwischen Russland und der Nato gegeben.

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Wie jetzt bekannt wurde, hat die lettische Luftwaffe am vergangenen Freitag und Samstag sechs russische Militärflugzeuge über der Ostsee entdeckt. Die Jets seien demnach mit ausgeschalteten Transpondern unterwegs gewesen. Diese elektronischen Geräte sollen normalerweise für den sicheren Flugverkehr sorgen. "Kyiv Independent" schreibt über den Zwischenfall: "Russische Jets dringen regelmäßig mit ausgeschalteten Transpondern in den Luftraum über dem Baltikum ein, wahrscheinlich um die Reaktion der Nato-Staaten zu testen." Bei den neuesten Vorfällen über der lettischen Ostsee wurden die russischen Flugzeuge von Nato-Kampfjets, darunter Eurofighter, abgefangen und eskortiert.

Unbekanntes Flugobjekt über Nato-Staat Lettland entpuppte sich als Vogelschwarm

Erst in der vergangenen Woche hatte es eine weitere mutmaßliche Verletzung des lettischen Luftraums gegeben. Es wurde am Dienstag, den 17. September über dem baltischen EU- und Nato-Staat ein unbekanntes Flugobjekt entdeckt, welches aus dem benachbarten und mit Wladimir Verbündeten Staat Belarus kam. Auch bei diesem Vorfall stiegen in Lettland stationierte Nato-Abfangjäger auf. Das Objekt stellte sich jedoch schließlich als harmlos heraus. Es handelte sich lediglich um einen Vogelschwarm. Zuvor war am 7. September eine russische Drohne über Belarus nach Lettland eingeflogen und bei Gaigalava nahe der Stadt Rezekne zu Boden gegangen - rund 90 Kilometer Luftlinie von der Grenze entfernt. Nach Angaben der lettischen Armee war sie mit einem Sprengsatz bestückt, der nach dem Auffinden entschärft wurde.

Warum das wichtig ist:

  • Sollte Lettland von Russland angegriffen werden, würde der sogenannte Nato-Bündnisfall in Kraft treten. Alle Mitgliedsstaaten des westlichen Militärbündnisses wären Lettland dann zum Beistand verpflichtet. Ein großer Krieg zwischen Russland und der Nato wäre wohl unvermeidlich.
  • Der Luftraum über Lettland sowie Estland und Litauen (an den Grenzen zu Russland und Belarus) wird schon heute von Nato-Verbündeten überwacht. Denn die baltischen Staaten besitzen keine eigenen Kampfjets. Aktuell hat auch die Bundeswehr in Lielvarde (Lettland) mehrere Eurofighter stationiert.
  • Wladimir Putin hatte öffentlich immer wieder beteuert, er hege keine Absichten, einen Nato-Staat zu überfallen. Experten zweifeln jedoch daran, dass er sich mit der Ukraine zufrieden geben würde. Infolge der russischen Invasion sind auch die nordeuropäischen Staaten Schweden und Finnland in die Nato eingetreten, um besseren Schutz bei einem möglichen Angriff der Kreml-Truppen zu haben.

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