Wladimir Putin: Nach Gefangenenaustausch: Schickt Russland seine Ex-Häftlinge wieder in den Ukraine-Krieg?
Von news.de-Redakteurin Sabrina Böhme
17.09.2024 07.32
- Erneuter Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine
- Video zeigt freigelassene Soldaten
- Russland soll ausgetauschte russische Ex-Gefangene wieder in den Ukraine-Krieg schicken
Noch immer weigert sich Russland seine Kampfhandlungen in der Ukraine einzustellen und den Krieg zu beenden. Dafür hat er sich zu einem Austausch von Gefangenen eingelassen. Insgesamt 50 Mal tauschten beide Seiten gefangen genommene Soldaten aus. Am Samstag (14. September) wurden Gefangene des Krieges (POW) freigelassen. Doch russische Männer sollen wieder an die Front zurück geschickt worden sein.
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Russland soll Ex-Gefangene wieder in Ukraine-Krieg zurückschicken
Das berichtet der US-Amerikaner Igor Sushko auf dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Der in der Ukraine geborene Sushko teilte ein Video von mehreren russischen Soldaten. Sie sitzen in einem Bus, der sie zu ihren Familien zurück bringen soll. Statt wieder nach Hause zu kommen, müssen sie angeblich wieder kämpfen. Dazu schreibt Sushko:
- "Die 103 russischen Wehrpflichtigen, die in Kursk gefangen genommen und heute im Rahmen des Gefangenenaustauschs ausgetauscht wurden, wurden nach Angaben ihrer schockierten Familienangehörigen sofort zu Militärstützpunkten in der Nähe der Frontlinie zurückgebracht. Zuvor hatten sie ihre Freude darüber zum Ausdruck gebracht, nach Hause zu ihren Familien zurückkehren zu können."
Berichte über Kursk-Häftlinge: Putin schickt Gefangene an die Ukraine-Front
Der Bericht lässt sich aber nicht unabhängig verifizieren. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es derzeit nicht. Dass Russland Gefangene an die Front schickt ist kein Geheimnis. Im Dezember 2023 berichtete der russische Menschenrechtsaktivist Wladimir Osechkin von der Gefangenenrechtsgruppe Gulagu.net dem Portal "Newsweek", dass 100.000 Häftlinge in den Ukraine-Krieg eingezogen wurden. Auch inhaftierte Frauen sollen an die Front geschickt worden sein.
Nächster Gefangenenaustausch zwischen Russland und Ukraine
Am Samstag gab es wieder einen Gefangenenaustausch. Jede Seite habe 103 Gefangene übergeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. "Alle russischen Soldaten befinden sich derzeit auf dem Gebiet der Republik Belarus, wo ihnen die nötige psychologische und medizinische Hilfe gewährt und zudem ermöglicht wird, mit ihren Angehörigen Kontakt aufzunehmen", heißt es in der Mitteilung. Die Soldaten würden in Kürze nach Russland zurückkehren. Später bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Austausch.
Moskau bedankte sich bei den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung in dem Fall. Auf russischer Seite sind demnach viele Wehrpflichtige freigekommen, die von der ukrainischen Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk überrascht und dort gefangen genommen wurden.
Nach Angaben Selenskyjs kamen auf ukrainischer Seite 82 Soldaten und 21 Offiziere frei. Neben Angehörigen der regulären Streitkräfte seien auch Grenzschützer, Nationalgardisten und Polizisten dabei gewesen, schrieb er auf Telegram. Dazu postete er Bilder der Freigelassenen mit ukrainischen Flaggen. Schon am Vortag hatte Kiew einen Gefangenenaustausch vermeldet. Präsident Selenskyj sprach von 49 Rückkehrern aus der Gefangenschaft, darunter vielen Frauen.
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bos/news.de/dpa