Kranken- und Rentenversicherung 2025: Beitragsexplosion droht - Arbeitnehmer müssen Hunderte Euro mehr zahlen
Erstellt von Sabrina Böhme
17.09.2024 07.43
- Sozialabgaben für Renten- und Krankenversicherung sollen ab 2025 steigen
- Millionen Gutverdiener müssen mehr Beiträge zahlen
- Arbeitsministerium erhöht die Beitragsbemessungsgrenze
- So hoch fallen die Beiträge für Renten- und Krankenversicherung aus
Millionen Arbeitnehmer müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Sozialabgaben einstellen. Das gilt für Gutverdiener. Sie trifft es gleich doppelt: Neben höheren Krankenkassenbeiträgen, sollen auch die Beiträge zur Rentenversicherung ansteigen.
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Arbeitsministerium erhöht Beitragsbemessungsgrenze
Die Sozialabgaben für Gutverdiener sollen im kommenden Jahr erneut turnusgemäß steigen. Nach einem Verordnungsentwurf des Bundesarbeitsministeriums sollen die Beitragsbemessungsgrenzen vergleichsweise stark angehoben werden. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung.
Höhere Sozialabgaben ab 2025: Gutverdiener müssen mehr zahlen
Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll demnach zum 1. Januar 2025 auf 5512,50 Euro steigen. Aktuell müssen Gutverdiener Beiträge auf das Einkommen bis 5175 Euro im Monat bezahlen. Das geht aus einer Verordnung des Arbeitsministeriums hervor, auf die sich die "Bild" bezieht. Nach Angaben der Sprecherin ist der Entwurf innerhalb der Regierung in die Ressortabstimmung gegangen. Was bedeutet das für Arbeitnehmer? Derzeit liegt der Beitragssatz bei durchschnittlich 16,3 Prozent. Diesen teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Laut Berechnungen der Zeitung müsste eine Person mit einem Gehalt von5512,50 Euro ab Januar 449 Euro zahlen, bislang sind es 421 Euro. Im Jahr hochgerechnet macht die Erhöhung also 336 Euro mehr aus.
Beitragserhöhung in der Rentenversicherung: Mehrkosten für Millionen Arbeitnehmer
Demnach sollen in der gesetzlichen Rentenversicherung künftig Beiträge fällig werden bis zu einem Monatseinkommen von 8050 Euro. Aktuell liegt der Wert deutlich niedriger und unterscheidet sich zwischen alten und neuen Bundesländern: Im Westen beträgt er 7550 Euro und im Osten 7450 Euro im Monat. Wer mehr verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge - auf das darüber liegende Einkommen werden keine Beiträge fällig.
Krankenkassenbeiträge sollen ab 2025 steigen
Bei den Krankenkassenbeiträgen sind es bei einem Verdienst von 5512,50 Euro im Jahr Kosten von zusätzlich 528 Euro. Wer etwas weniger verdient, der muss dennoch etwas mehr zahlen. Das heißt zum Beispiel: Eine Person die 2.500 Euro verdient zahlt im nächsten Jahr pro Monat 7,50 Euro mehr. Je höher das Gehalt ausfällt, desto mehr müssen Arbeitnehmer dann bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen. DerSpitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rechnet im nächsten Jahr mit einer Erhöhung der Beiträge für die Krankenversicherung von 0,6 Prozent.
Die Rechengrößen werden gemäß der Einkommensentwicklung im vergangenen Jahr angepasst. Ein Ministeriumssprecher führte die Höhe der Anpassungen bei "Bild" auf die "sehr gute Lohnentwicklung von deutschlandweit 6,44 Prozent im vergangenen Jahr" zurück. Dadurch stiegen die Beitragsbemessungsgrenzen im Jahr 2025 "vergleichsweise stark", zitierte ihn die Zeitung. Damit werde gewährleistet, "dass sich auch Besserverdienende entsprechend der durchschnittlichen Lohnentwicklung relativ gleichbleibend an der Finanzierung der Sozialversicherung beteiligen".
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bos/news.de/dpa