Politik

Landtagswahl 2024: SPD-Bundestagsabgeordneter kritisiert Parteiführung

Bei der Landtagswahl wird das Parlament eines Bundeslands gewählt (Symbolbild). Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

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Nach dem Wahldebakel der SPD in Thüringen und Sachsen hat der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir die Parteiführung offen kritisiert. "Führungsriegen, die zusehen, wie seit anderthalb Jahrzehnten die SPD sinkende Mitgliedszahlen und geringere Zustimmung in der Bevölkerung verzeichnet, müssen ihre Verantwortung erkennen", schrieb der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium auf Facebook. "Wir brauchen den Mut, unsere Lage ehrlich zu beschreiben: Die Menschen vertrauen uns nicht!"

Die SPD hatte bei beiden Landtagswahlen ihre bisher schlechtesten Ergebnisse eingefahren, in Thüringen mit 6,1 Prozent sogar das schlechteste Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Parteiführung hatten die Ergebnisse zwar als bitter beschrieben, sich aber gleichzeitig erleichtert gezeigt, dass der Wiedereinzug in die Landtage entgegen einzelner Umfragen vor der Wahl geschafft wurde.

Özdemir schreibt dazu: "Wer glaubt, dass man in einer solchen Situation, zwölf Monate vor der Bundestagswahl, sich darüber freuen kann, dass man ja in den Umfragen schlechter stand und doch die Fünf-Prozent-Hürde überwunden hat, vergisst, dass die SPD das einzige Bollwerk gegen Faschisten war und ist." Die Kommunikation zwischen der SPD und denen, die sie mal gewählt hätten oder wählen würden, sei gestört. "Wenn die Menschen keine Veränderungen in ihrer Lebensrealität verspüren mit mehr Wohlstand in der Lohntüte, mit mehr Sicherheit auf der Straße und mit mehr Perspektive für ein Deutschland, das auch Kindern und Enkeln eine gestaltbare Zukunft liefert, dann werden wir dieses Vertrauen nicht zurückgewinnen."

Am Donnerstag und Freitag kommt die SPD-Bundestagsfraktion in Nauen bei Berlin zu einer Klausurtagung zusammen, bei der sie sich auch mit den Wahlergebnissen befassen wird.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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