Wladimir Putin attackiert: "Eine Schande!" Russischer Ex-Minister wütet im Staats-TV gegen Kreml-Chef
Von news.de-Redakteurin Claudia Löwe
30.08.2024 08.36
- Russland von ukrainischer Kursk-Offensive überrumpelt
- Einstige Vertraute poltern öffentlich gegen Wladimir Putin
- "Es ist eine Schande!" Russischer Ex-Minister ätzt im Staatsfernsehen gegen unfähige Russen-Armee
Die Überraschungsoffensive in der Region Kursk, die die Ukraine Anfang August jenseits der russischen Grenze startete, hat Wladimir Putins Truppen einen heftigen Dämpfer versetzt.
Putin-Vertraute ätzen gegen Kreml-Chef wegen Kursk-Offensive
Nahezu ungehindert dringen ukrainische Soldaten seit Wochen weiter nach Russland vor - inzwischen regt sich deshalb auch im näheren Umfeld Wladimir Putins heftige Empörung. Im russischen Staatsfernsehen bekam ein früherer Vertrauter des Kreml-Chefs nun einen kaum zu bremsenden Tobsuchtsanfall.
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Ukraine führt Kursk-Offensive fort - wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
- Seitdem die Ukraine am 6. August 2024 in der südrussischen Region Kursk einfiel, scheint die Offensive von russischer Seite nicht zu stoppen.
- Zuletzt sollen nach ukrainischen Angaben etwa 1.000 Siedlungen sowie knapp 1.300 Quadratkilometer von der Ukraine unter Kontrolle gebracht und etwa 600 russische Soldaten gefangen genommen worden sein.
- Russland reagierte mit Truppenverlagerungen in die Kursk-Region auf die Offensive der Ukraine und soll etwa 30.000 Putin-Soldaten zusammengezogen haben.
Ex-Vertrauter von Wladimir Putin tobt im Staatsfernsehen drauflos
Im russischen Staatsfernsehen sind dank glühenden Propagandisten wie Wladimir Solowjow oder Olga Skabejewa normalerweise nur flammende Reden zu vernehmen, die Wladimir Putins Entscheidungen im Ukraine-Krieg feiern und Drohungen gegen den Westen vorbringen - in einer aktuellen Talkshow wurde der Spieß jedoch umgedreht. Ein bei YouTube und in den sozialen Netzwerken, so beispielsweise auf dem X-Account der US-Journalistin Julia Davis, geteilter Ausschnitt der Sendung "Mesto Vstrechi" ("Treffpunkt") zeigt, wie ein früherer Vertrauter von Wladimir Putin in ungewohnt deutlichen Tönen gegen den Kreml-Chef und dessen Umgang mit der ukrainischen Kursk-Offensive wütet.
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Eklat im Russen-TV: Ex-Minister schämt sich für unfähige Russen-Arme nach Kursk-Offensive
Der Ausschnitt stammt aus einer Sendung, die am 27. August 2024 im russischen Fernsehen über den Äther flimmerte. Die überraschend direkte Kritik an Wladimir Putin kam von Andrei Fedorov, seines Zeichens früherer stellvertretender Außenminister Russlands und Ex-Berater des russischen Premierministers und Vizepräsidenten. Die Gründerin des Portals "Russian Media Monitor", Julia Davis, schrieb begleitend zu dem bei X (vormals Twitter) geteilten Videoschnipsel:
- "Unterdessen in Russland: Die Hölle bricht los, als Russlands früher Vizeaußenminister Andrei Fedorov sagt, er sei beschämt, wie die russische Invasion in der Ukraine fortschreitet, während der Moderator und andere Gäste verzweifelt versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen."
Ex-Minister Andrei Fedorov wütet gegen unfähigen Kreml-Chef Wladimir Putin
In seinem wutschnaubenden Redebeitrag sagte Fedorov der englischen Übersetzung von "Russian Media Monitor" zufolge wörtlich:
- "Man darf nicht vergessen, dass die ukrainischen Truppen sich jetzt schon seit 21 Tagen auf dem Territorium in der Region Kursk befinden."
- "Ja, ich zähle die Tage, denn das hier ist eine Schande. Ich möchte daran erinnern, dass in 84 Tagen der Krieg seit 1.000 Tagen währt, und auch das ist eine Schande."
- "Das ist mein persönlicher Standpunkt. Ich erinnere mich noch daran, wie der große patriotische Krieg [der 2. Weltkrieg] geführt wurde. Damals hat mein Vater gekämpft. Heute wäre er beschämt von dem, was hier vor sich geht und davon, wie unsere Armee arbeitet."
- "Ich möchte es noch einmal betonen: Leider hängen wir einmal mehr Illusionen gegenüber der Ukraine hinterher und glauben, dass dort alles auseinander fällt."
Wutschnaubender Ex-Vertrauter von Wladimir Putin im Staatsfernsehen gemaßregelt
Andrei Fedorovs verbaler Tobsuchtsanfall blieb von den anderen an der TV-Diskussion Beteiligten nicht unsanktioniert: Moderator Ivan Truschkin titulierte Fedorov als "Saboteur" und herrschte den Talkgast an, ob ihm seine Worte "von den Genossen in Kiew" in den Mund gelegt worden seien.
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loc/news.de