Politik

Wladimir Putin rekrutiert Mörder: Kreml-Chef lässt Oma-Killer erneut für Fronteinsatz aus dem Knast

Nachschub für seine Armee findet Wladimir Putin bekanntlich in russischen Gefängnissen - und schreckt auch vor der Rekrutierung von Mehrfachmördern nicht zurück. Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Metzel/Kremlin Pool

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  • Wladimir Putin büßt Hunderttausende Soldaten im Ukraine-Krieg ein
  • Mörder aus Gefängnissen für Fronteinsatz im Ukraine-Krieg entlassen
  • Verurteilter Mörder heuert bei Gruppe Wagner an und tötet Seniorin nach Fronteinsatz - jetzt ist der Killer erneut frei

Seitdem Wladimir Putin im Februar 2022 den Krieg in der Ukraine entfesselte, sind für den Krem-Chef schätzungsweise mehr als 611.000 Soldaten gestorben, wie das ukrainische Verteidigungsministerium am 28. August in seinem täglichen Update zu russischen Kriegsverlusten angab.

Wladimir Putin holt verurteilte Killer als Rekruten aus dem Knast

Angesichts der immensen personellen Einbußen, die Wladimir Putin in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Kauf nehmen musste, scheint dem Kreml-Chef inzwischen jedes Mittel recht, um neue Kämpfer für die Front zu rekrutieren - selbst zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilte Mehrfachmörder scheinen Wladimir Putin geeignet zu sein.

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Fronteinsatz statt Haft: Iwan Rossomachin umgeht Mordstrafe

Konkret sorgt die Rekrutierung eines wegen mehrfachen Mordes verurteilten und inhaftierten Straftäters für Aufsehen, über die unter anderem der "Tagesspiegel" berichtet. Iwan Rossomachin, so der Name des Killers, schrieb bereits vor einigen Monaten Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass der im Jahr 2020 zu 14 Jahren Haft in einer Strafkolonie verknackte Straftäter bereits nach kurzer Zeit in Haft auf freien Fuß kam.

Verurteilter Mörder freigelassen und als Russen-Soldat rekrutiert - Mord an Seniorin nach Fronteinsatz

Rossomachin hatte sich der Söldnergruppe Wagner angedient und war als entlassener Häftling an die Front geschickt worden - doch er wurde erneut zum Mörder. Als Rossomachin nach dem Fronteinsatz erlaubt wurde, seine Heimatstadt Kirow in Russland besuchen, schlug der heute 29-Jährige erneut mit unfassbarer Brutalität zu. Die 85-jährige Yulia Buiskich aus dem nahegelegenen Dorf Wjatskije Poljany wurde von Iwan Rossomachin, so belegte es später die Obduktion der Leiche, brutal geschlagen und mit Messerstichen getötet. Der vorbestrafte Killer gestand die Bluttat wenig später gegenüber der Polizei.

Zu 23 Jahren Haft für Mord an Yulia Buiskich verurteilt: Killer sitzt nur eine Woche in Hochsicherheitsgefängnis

Zwar wurde Iwan Rossomachin wegen Mordes an der Seniorin abermals vor Gericht gestellt und im April 2024 zu 23 Jahren Haft verurteilt, doch auch von dieser Strafe saß der Mehrfach-Killer nur einen winzigen Bruchteil ab. Dem "Tagesspiegel" zufolge war Rossomachin nach nur einer Woche im Hochsicherheitsgefängnis wieder auf freien Fuß gesetzt worden, um abermals als Soldat in der russischen Armee in den Ukraine-Krieg zu ziehen.

Familie von Mordopfer fassungslos: Für Putins Ukraine-Krieg kommt der brutale Killer um seine Haftstrafe herum

Für die Familie der ermordeten Yulia Buiskich ist die Freilassung des Mehrfach-Killers ebenso unerträglich wie unbegreiflich. Anna Pekarewa, die Enkelin der ermordeten 85-Jährigen, sagte gegenüber der BBC: "Der Mörder unserer Großmutter ist der Strafe für sein Verbrechen entgangen - wieder einmal - und hat sich in den Krieg begeben. Ich habe die gerichtsmedizinischen Berichte gelesen, und ich weiß, was dieser Mensch meiner Großmutter angetan hat. Es ist ungeheuerlich, dass er wieder freigelassen wurde." Und weiter: "Die Tatsache, dass dies im 21. Jahrhundert geschieht ... Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was passiert."

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Was man wissen muss:

Russland bot bereits in den Anfangstagen des Ukraine-Krieges verurteilten Schwerverbrechern Deals an, die als Gegenleistung für eine Haftentlassung die Verpflichtung zum Kampf an der Front beinhalteten. Wie viele Verbrecher Wladimir Putin begnadigte und für seine Armee rekrutierte, ist nicht durch offizielle Zahlen belegt, Schätzungen gehen jedoch von mehreren tausend Häftlingen aus.

Auch die Ukraine verstärkt ihre Armee mit vorzeitig aus der Haft entlassenen verurteilten Verbrechern, lässt jedoch im Gegensatz zu Russland weder Vergewaltiger noch Mörder als Soldaten zu. Angaben des ukrainischen Justizministeriums zufolge stießen bis Anfang 2024 bereits rund 3.000 Gefängnisinsassen als Rekruten zum ukrainischen Militär.

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