Sonntagsfrage Sachsen vom 24.8.2024: Kenia-Koalition hätte keine Mehrheit mehr laut aktueller Wahlumfrage
Von news.de-Redakteur Tilman Weigel
25.08.2024 08.23
Aktuelle Wahlumfrage für Sachsen am 24.8.2024: AfD, CDU und BSW vorn
Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, würde die AfD daraus als stärkste Kraft hervorgehen. Das geht aus einer INSA-Umfrage vom 24.8.2024 hervor. 32 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 2 Prozentpunkte vor der CDU, die mit 30 Prozent auf Platz zwei kommen würde. In der Wählergunst auf Platz drei läge das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 15 Prozent, die SPD käme aktuell auf 6 Prozent. Die Grünen würden 5 Prozent der Stimmen bekommen. Die Linkspartei läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 4 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern. } in [Sachsen)(https://www.news.de/thema/sachsen/1/){target="_blank"
Parlament | Sächsischer Landtag |
---|---|
Institut | INSA |
Auftraggeber | BILD am Sonntag |
Befragte | 1.000 |
Art der Befragung | Telefon & Online |
Veröffentlichungsdatum | 24.8.2024 |
Befragungszeitraum | 19.8.2024 bis 23.8.2024 |
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Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen: Veränderung zur letzten Prognose
Das Meinungsforschungsinstitut INSA hatte bereits am 16. August 2024 eine vergleichbare Umfrage durchgeführt. Damals erreichte die AfD 32 Prozent, konnte ihr Ergebnis also weder verbessern noch verlor sie Anteile. Die Bündnis Sahra Wagenknecht bleibt unverändert bei 15 Prozent, die SPD gewinnt einen Prozentpunkt.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 16. August 2024 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 32 % | 32 % | 0 |
CDU | 30 % | 29 % | 1 |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 15 % | 15 % | 0 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 6 % | 5 % | 1 |
Bündnis 90/Die Grünen | 5 % | 5 % | 0 |
Die Linke | 4 % | 5 % | -1 |
Freien Wähler | 3 % | 4 % | -1 |
Aktuelle Umfragewerte in Sachsen und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Aktuell würde die CDU deutlich schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 32,1 Prozent erzielte sie damals ein um 2,1 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Auch die SPD würde Anteile verlieren, ihr Stimmanteil sank um 1,7 Prozentpunkte. Aktuell würde sie noch von 6 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, bei der letzten Wahl waren es 7,7 Prozent gewesen. Die FDP müsste 1,5 Prozentpunkte abgeben, bei der Wahl hatte sie 4,5 Prozent erreicht, Bündnis90/Die Grünen würde 3,6 Prozentpunkte verlieren.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2019 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 30 % | 32,1 % | -2,1 Prozentpunkte |
SPD | 6 % | 7,7 % | -1,7 Prozentpunkte |
FDP | 3 % | 4,5 % | -1,5 Prozentpunkte |
Grüne | 5 % | 8,6 % | -3,6 Prozentpunkte |
AfD | 32 % | 27,5 % | 4,5 Prozentpunkte |
Linkspartei | 4 % | 10,4 % | -6,4 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 15 % | x | x |
Freie Wähler | 3 % | 3,4 % | -0,4 Prozentpunkte |
Welche Koalitionen wären möglich?
Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte demnach keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 41 Prozent der Stimmen und rund 47 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 36 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 41 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Große Koalition | CDU, SPD | 36 % | 41 % | nein |
Schwarz-Grün | CDU, Bündnis90/Die Grünen | 35 % | 40 % | nein |
Rot-Grüne | SPD, Grüne | 11 % | 12 % | nein |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 41 % | 47 % | nein |
Wie genau sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Bis zur Wahl kann sich politische Stimmung aber noch deutlich verändern. Politische Ereignisse, aber auch wirtschaftliche Veränderungen, etwa bei der Konjunktur oder den Arbeitslosenzahlen, können die Prognosen schnell über den Haufen werfen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 25.08.2024, 08:22 Uhr. +++
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