Sonntagsfrage Thüringen vom 24.8.2024: Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen ohne Mehrheit in aktueller Wahlumfrage
Von news.de-Redakteur Tilman Weigel
25.08.2024 08.23
Aktuelle Wahlumfrage für Thüringen am 24.8.2024: AfD, CDU und BSW vorn
Die AfD liegt bei der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Thüringen vorn. Das geht aus einer INSA-Umfrage vom 24.8.2024 hervor. 30 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 9 Prozentpunkte vor der CDU, die mit 21 Prozent auf Platz zwei kommen würde. Auf Platz drei folgt in der Umfrage das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 20 Prozent, die Linkspartei käme aktuell auf 14 Prozent. Die SPD würde 6 Prozent der Stimmen bekommen. Die Grünen lägen den aktuellen Prognosen zufolge bei 3 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Parlament | Thüringischer Landtag |
---|---|
Institut | INSA |
Auftraggeber | BILD am Sonntag |
Befragte | 1.000 |
Art der Befragung | Telefon & Online |
Veröffentlichungsdatum | 24.8.2024 |
Befragungszeitraum | 19.8.2024 bis 23.8.2024 |
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Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Thüringen: Veränderung zur letzten Prognose
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage des Instituts vom 13. August 2024 änderte sich der Stimmenanteil der AfD nicht. In der letzten Umfrage hatte die Partei ebenfalls 30 Prozent erreicht. Die CDU stagniert bei 21 Prozent. Die Bündnis Sahra Wagenknecht schneidet einen Prozentpunkt besser ab als bei der Umfrage zuvor, die Linkspartei verliert 2 Prozentpunkte.
Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 13. August 2024 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
AfD | 30 % | 30 % | 0 |
CDU | 21 % | 21 % | 0 |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 20 % | 19 % | 1 |
Die Linke | 14 % | 16 % | -2 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 6 % | 6 % | 0 |
Bündnis 90/Die Grünen | 3 % | 3 % | 0 |
Freie Demokratische Partei | 3 % | 3 % | 0 |
Aktuelle Umfragewerte in Thüringen und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Bei einer Wahl würde die CDU etwas schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 21,7 Prozent erzielten sie damals ein um 0,7 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Die SPD verlöre ebenfalls Stimmen und käme nun auf 6 Prozent nach 8,2 Prozent bei der letzten Wahl. Das würde ein Minus von 2,2 Prozentpunkten bedeuten. Die FDP müsste 2 Prozentpunkte abgeben, bei der Wahl hatte sie 5,0 Prozent erreicht, Bündnis90/Die Grünen würde 2,2 Prozentpunkte verlieren.
Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2019 | Differenz in Prozentpunkten |
---|---|---|---|
CDU | 21 % | 21,7 % | -0,7 Prozentpunkte |
SPD | 6 % | 8,2 % | -2,2 Prozentpunkte |
FDP | 3 % | 5,0 % | -2 Prozentpunkte |
Grüne | 3 % | 5,2 % | -2,2 Prozentpunkte |
AfD | 30 % | 23,4 % | 6,6 Prozentpunkte |
Linkspartei | 14 % | 31,0 % | -17 Prozentpunkte |
Bündnis Sahra Wagenknecht | 20 % | x | x |
Welche Koalitionen wären möglich?
Die aktuelle Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit.
Eine SPD-CDU-Koalition käme aktuell auf 27 Prozent und damit rund 30 Prozent der Sitze. Damit hätte diese Koalition keine Mehrheit.
Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
---|---|---|---|---|
Rot-Rot-Grün | SPD, Linkspartei, Grüne | x % | x % | nein |
AfD-Linkspartei | Linkspartei, AfD | 44 % | 48 % | nein |
Große Koalition | 27 % | 30 % | nein | |
Kenia-Koalition | CDU, SPD, Grüne | 0 % | 0 % | nein |
Koalition der Mitte | CDU, SPD, FDP, Grüne | x | x | nein |
Wie zuverlässig sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Die politische Stimmung kann sich aber schnell ändern, beispielweise durch Skandale, konjunkturelle Entwicklungen oder Veränderungen bei den Arbeitslosenzahlen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 25.08.2024, 08:22 Uhr. +++
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