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Wladimir Putin greift durch: "Säuberungsaktion" im Kreml geht weiter - Festnahmen wegen Betrugs

Wladimir Putin ließ Helfer und Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums festnehmen. Bild: picture alliance/dpa/Kremlin Pool Sputnik via AP | Grigory Sysoev

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  • Weitere Festnahmen in Russland
  • Kreml wirft Helfer und Mitarbeiter vom Verteidigungsministerium Betrug vor
  • "Säuberungsaktion" von Wladimir Putin geht offenbar weiter

Dass Wladimir Putin mit aller Macht gegen seine politischen Gegner vorgeht, ist bekannt. Doch daneben gibt es wohl auch im Kreml selbst einige Personen, die dem russischen Präsidenten ein Dorn im Auge sind. Erst im Mai 2024 wurde der bisherige Verteidigungsminister Sergej Schoigu durch Andrej Beloussow ersetzt - einem Mann, dem zuvor jegliche militärische Vorerfahrung fehlte. Der Schritt erfolgte nach heftigen Korruptionsvorwürfen gegen die Armeeführung. Jetzt geht es Berichten zufolge weiteren Helfern des russischen Verteidigungsministerium an den Kragen.

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Wie die russische Nachrichtenagentur Tass schreibt, wird dem Chef des Unternehmens JSC Voentorg, Wladimir Pawlow, Betrug vorgeworfen. JSC Voentorg handelt im Auftrag des Verteidigungsministeriums, erbringt Verpflegungs- und Wäschereidienstleistungen. Pawlow soll gemeinsam mit Komplizen zusammengearbeitet und erhöhte Preise für militärische Kulturbeutel verlangt haben. "Infolge dieser Maßnahmen wurde dem russischen Verteidigungsministerium und dem russischen Haushalt großer finanzieller Schaden zugefügt", teilte eine Kreml-Sprecherin mit. Deshalb wurde Pawlow festgenommen. Ihm soll der Prozess gemacht werden. Wie "Newsweek" unter Berufung auf das russische Investigativ-Portal "The Insider" schreibt, soll Wladimir Pawlow auch ein langjähriger Geschäftspartner der ehemaligen Geliebten von Ex-Verteidigungsminister Sergej Schoigu sein.

Kreml setzt "Säuberungsaktion" mit Festnahme von Baubehörden-Leiter Andrej Belkow fort

Von dem Fall um Pawlow unabhängig soll ein weitere prominenter Manager, der für das Verteidigungsministerium arbeitete, verhaftet worden sein. Dem Mann namens Andrej Belkow wird Machtmissbrauch bei der Ausführung eines staatlichen Verteidigungsauftrags vorgeworfen. Russische Medien, dass er einen Kernspintomographen für eine Militärklinik zum überhöhten Preis gekauft haben soll, als er Leiter für die oberste militärische Baubehörde im Kreml war. Dieser stammte von einem deutschen Hersteller. Offenbar sollten beim Deal westliche Sanktionen gegen Russland umgangen werden. Bereits im Mai hatte laut "Newsweek" eine dem Verteidigungsministerium nahestehenden Quelle gegenüber der "Moscow Times" von einer "Säuberungsaktion" im Kreml berichtet, die noch längst nicht abgeschlossen sei.

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