Wladimir Putin: "Sollen Weg mit Leichen ebnen!" Kreml-Soldaten berichten über Militärverbrechen
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
03.08.2024 10.56
- Russische Soldaten erheben schwere Vorwürfe gegen Militärführung
- Video mit schockierendem Front-Bericht aufgetaucht
- Soldaten sollen Weg für andere Soldaten angeblich mit ihren Leichen ebnen
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert seit fast zweieinhalb Jahren an. Eine Ende ist bislang nicht in Sicht. Unter hohen Verlusten auf dem Schlachtfeld rückt Wladimir Putin nur langsam vor. Nun erheben russische Soldaten erneut schwere Vorwürfe gegen die Militärführung.
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Schwere Vorwürfe gegen Militärführung: Russische Soldaten beschweren sich bei Wladimir Putin
Anton Gerasschtschenko, der ehemalige Stellvertreter des ukrainischen Innenministers, veröffentlichte auf der Social-Media-Plattform X ein Video-Statement von russischen Soldaten mit englischen Untertiteln. Die Soldaten des Motorisierten Schützenregiment 1 berichten über zahlreiche Verbrechen an der Front und fordern Hilfe von Wladimir Putin bei ihren Problemen. "Am 02.07.2024 teilte der Befehlshaber des Regiments, Oberst Awerjanow, Rufname "Liner", bei der Aufstellung im Dorf Zaaidarivka mit, dass unsere Gruppe von 14 Soldaten zu einer Angriffseinheit verlegt werde, um einen Angriffskampfeinsatz durchzuführen." Jedoch seien die Soldaten aufgrund "unzureichender Koordinierung der Kampfhandlungen auf dem Schlachtfeld" und die damit einhergehenden hohen Verluste für diese Aufgabe nicht bereit. Der Soldat merkt an, dass sie keine angemessenen Ruhezeiten, keinen Urlaubsanspruch, keine Ablösung, keinen vollen Sold und keinen Sanitätsdienst erhalten würden. Die Männer gaben diese Beschwerden bereits an das Kommando weiter.Oberst Awerjanow reagierte "unhöflich". Er sagte den Männern, dass sie keinen Anspruch auf Urlaub, Ruhepausen, Sold und Medikamente hätten. Awerjanow sagte den Soldaten, dass ihre Aufgabe darin bestehe, "mit ihren Leichen den Weg für die dahinter Liegenden zu ebnen".
Russische Soldaten berichten über "kriminelle Vergehen" an der Front
Am nächsten Tag kamen Inspektoren der Militärpolizei zu den Männern und teilte ihnen mit, dass sie in den DorfTyshkivka in der Oblast Luhansk verlegt werden. Dort angekommen wurden sie in einen Unterstand eingesperrt. "Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, durch psychologischen Druck, der Vortäuschung falscher Tatsachen und abstrakte Bilder der zukünftigen Situation, werden wir gezwungen, all die wirtschaftlichen und kriminellen Vergehen zu verschweigen, die von den eingetragenen Kommandanten der Militäreinheit 31135 während der militärischen Sonderoperation begangen wurden", sagt der russische Soldat in die Kamera. "Wochenend- und Feiertagszuschläge werden nicht gezahlt, Kampfzuschläge werden nicht gezahlt, Urlaubszeiten werden nicht eingehalten, Uniformen werden nicht ausgegeben, EW-Mittel werden nicht ausgegeben, Heizmaterial für den Winter wird nicht ausgegeben, und alles, was ich oben erwähnt habe, wird von uns mit unserem eigenen Geld gekauft." Und weiter: "Auf die Frage, ob wir Geld für Dinge ausgeben, auf die wir nach der Verordnung Anspruch haben, wurde uns gesagt, dass wir mobilisiert sind, dass wir Sold erhalten und es uns leisten können, diese Dinge zu kaufen." Der Soldat sagt, dass sie nichts dagegen haben, dem Vaterland zu dienen. "Wir sind gegen die grundlose Machtübernahme und die Verletzung unserer gesetzlichen Rechte."
Doch Vorsicht: Derartige Videos sind jedoch immer kritisch zu betrachten. Unabhängig lassen sie sich nämlich kaum auf Richtigkeit beurteilen. Außerdem sollte man bedenken, dass sowohl Russland als auch die Ukraine im Krieg mit Propaganda-Mitteln arbeiten, um die Moral der Truppen hochzuhalten und die gegnerische Seite zu demütigen.
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