Massaker in Mali: Rebellen wollen Wagner-Kämpfer in Hinterhalt gelockt und getötet haben
Erstellt von Martin Gottschling
29.07.2024 09.31
- Tuareg-Rebellen wollen in Mali Dutzende Wagner-Söldner getötet haben
- Russische Blogger berichten über Hinterhalt und Verluste
- Auch malische Armee klagt über zwei gefallene Soldaten
Nach dem Putschversuch im Juni 2023 sowie dem Tod von Chef Jewgeni Prigoschin rund zwei Monate später bei einem Flugzeugabsturz ist es etwas ruhiger um die russische Söldnergruppe Wagner geworden. Aktuell hat Wladimir Putin die Kontrolle über die Kämpfer. Diese sind mittlerweile in die Ukraine zurückgekehrt. Schon seit einigen Jahren halten sich Wagner-Truppen zudem im westafrikanischen Staat Mali auf. Dort gehen sie an Seite der Regierung gegen die sogenannten Tuareg-Rebellen vor. Berichten zufolge kam es dabei jetzt zu einem verheerenden Massaker für die Wagner-Söldner.
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Massaker in Mali: Dutzende Wagner-Söldner sollen bei Kämpfen ums Leben gekommen sein
Im Norden Malis sind laut Angaben der Tuareg-Rebellen Dutzende Wagner-Soldaten bei zweitägigen Kämpfen ums Leben gekommen oder verletzt worden. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bei dem Massaker an der algerischen Grenze seien auch gepanzerte Fahrzeuge, Tankwagen und Lastwagen in der StadtTinzaouaten erbeutet worden. Zudem wollen die Rebellen Hunderte Kilometer entfernt über der Stadt Kidal einen Hubschrauber abgeschossen haben. Dabei habe es allerdings keine Toten gegeben.
Russischer Wagner-Propagandist durch Tuareg-Rebellen getötet?
Auch russische Militärblogger und Telegram-Kanäle berichteten über Verluste in Mali. Weitere Wagner-Kämpfer seien gefangen oder verwundet worden. Sie sprachen von "mindestens 20" getöteten Söldnern. Die Kriegspropagandistin Anastasia Kaschewarowa schrieb laut "The Sun" beispielsweise: "Es ist wirklich wahr, es gibt viele unserer Männer von Wagner, die in Mali getötet und gefangen genommen wurden. Wir sind in einen Hinterhalt geraten." Sie berichtete außerdem über den Tod des Wagner-Propagandisten Nikita Fedjanin (31): "Er starb in Würde - mit Waffen in den Händen, wie es sich für einen Krieger gehört."
Malische Armee klagt ebenfalls über Verluste
Im Internet wurden Aufnahmen geteilt, die das Blutbad zeigen sollen. Soldaten-Leichen liegen neben Fahrzeugwracks auf dem Boden. Die malische Armee klagte außerdem über zwei getötete Männer. Gleichzeitig sollen 20 Rebellen bei den erbitterten Kämpfen gefallen sein. Unabhängig überprüfen ließen sich die Zahlen bislang nicht.
Hintergrund: Mali ist politisch extrem instabil: 2020 und 2021 putschten sich das Militär an die Macht. Die Tuareg-Rebellen gehen schon seit vielen Jahren mit Gewalt gegen ihre Marginalisierung vor. 2012 riefen sie gemeinsam mit Islamisten in Nordmali einen eigenen Staat aus. Es folgten schwere Unruhen. Wagner kämpft an der Seite der malischen Armee gegen die Separatisten. Weitere Hintergründe zur politischen Situation rund um die Tuareg lesen Sie hier. Auch die Bundeswehr war viele Jahre in Mali im Einsatz, zog sich allerdings im vergangenen Dezember aus dem Land zurück.
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gom/news.de