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Joe Biden: US-Präsident verkündet Rückzug aus Wahlkampf - Trump spricht von "Betrug"

Joe Biden gibt die Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten auf. Bild: picture alliance/dpa/AP | Susan Walsh

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  • Joe Biden zieht sich aus US-Wahlkampf zurück
  • Vizepräsidentin Kamala Harris wird wohl Ersatzkandidatin der Demokraten
  • Donald Trump wütet "Betrug" nach Bidens Rückzug
  • Internationale Reaktionen auf Entscheidung des US-Präsidenten

Nun also doch: Bereits Ende vergangener Woche berichteten Insider über den Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem US-Wahlkampf. Am Sonntag gab der amtierende Präsident offiziell bekannt, dass er nicht wie ursprünglich geplant als Kandidat der Demokraten antreten will. Wie fielen die Reaktionen auf den letztendlich doch überraschenden Rückzug aus? Wer rückt jetzt an Bidens Stelle? Was sagt sein republikanischer Konkurrent Donald Trump dazu? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Ausstieg des 81-jährigen Staatsoberhaupts aus dem Wahlkampf.

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Seltsame öffentliche Auftritte in den vergangenen Monaten, ein verpatztes TV-Duell gegen Donald Trump Ende Juni, schlechte Umfrageergebnisse und Kritik auch innerhalb der eigenen Partei: Der Druck auf Joe Biden war schlussendlich zu groß. Obwohl das Weiße Haus zuvor noch Berichte über einen möglichen Rückzug dementierte, verkündete der 81-Jährige am Sonntag in einem offenen Brief an die Amerikaner: "Obwohl es meine Absicht war, mich um eine Wiederwahl zu bemühen, glaube ich, dass es im besten Interesse meiner Partei und des Landes ist, wenn ich mich zurückziehe und mich für den Rest meiner Amtszeit ausschließlich auf die Erfüllung meiner Pflichten als Präsident konzentriere." Diese Entscheidung folgte nur rund eine Woche nachdem ein Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania verübt wurde. Der 78-Jährige entging nur knapp dem Tod. Der frühere US-Präsident rechnete sich daraufhin gute Chancen gegen Biden aus, lag in allen Umfragen deutlich vor dem Amtsinhaber.

Wer soll Joe Biden ersetzen? Kamala Harris könnte gegen Donald Trump antreten

Nach dem Rückzug von Joe Biden gilt Vizepräsidentin Kamala Harris als aussichtsreichste Ersatzbewerberin für die Wahl im November. Sie wird von zahlreichen weiteren Parteigrößen unterstützt. "Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen", teilte die ehemalige kalifornische Generalstaatsanwältin und Ex-Senatorin mit. Die 59-jährige Harris ist die erste Schwarze, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat und gilt als schlagfertig und kämpferisch. Sie ist 19 Jahre jünger als Trump, machte an der Seite Bidens in der öffentlichen Wahrnehmung aber nicht immer eine gute Figur. Biden sprach sich aber direkt nach seinem Rückzug für Harris aus. "Heute möchte ich meine volle Unterstützung und Befürwortung für Kamala als Kandidatin unserer Partei in diesem Jahr anbieten. Demokraten - es ist an der Zeit, zusammenzukommen und Trump zu schlagen. Lasst uns das tun", so der noch amtierende Präsident.

Nach Berichten einiger US-Medien erwägt der als Quertreiber bekannte Senator Joe Manchin (76), anzutreten. Chancen dürfte er nicht haben. Die "Bild" bringt zudem Pennsylvanias Gouverneur Josh Shapiro (51), Michigan-Gouverneurin Gretchen Whitmer (52), Illinois-Gouverneur J.B. Pritzker (59) sowie die ehemalige First Lady Michelle Obama (60) als mögliche Ersatzkandidaten ins Spiel. Letztere gilt auch als "Trumps größter Alptraum" und könnte den Republikaner aktuellen Umfragen zufolge wohl klar schlagen. Der Nominierungsparteitag der Demokraten findet Mitte August in Chicago statt.

Wie reagiert Donald Trump auf den Rückzug von Joe Biden?

Donald Trump schien nach dem Rückzug Bidens wütend. Sein Team habe Zeit und Geld in "den Kampf gegen den betrügerischen Joe Biden" investiert. "Jetzt müssen wir wieder von vorn anfangen", schimpfte Trump auf der von ihm mitbegründeten Internet-Plattform Truth Social. Der 78-Jährige stellte eine Entschädigung der Republikaner für diesen "Betrug" an seiner Partei in den Raum.

Der 78-Jährige war beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee vergangene Woche offiziell zum Kandidaten seiner Partei gekürt worden. Als Vizekandidat der Republikaner geht der Senator J.D. Vance ins Rennen.

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Wie fallen die internationalen Reaktionen auf den Ausstieg Joe Bidens aus dem US-Wahlkampf aus?

Führende Demokraten sowie Staats- und Regierungschef aus der ganzen Welt zollten Biden Respekt für den bedeutenden Schritt. Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) schrieb auf der Plattform X (vormals Twitter): "Mein Freund @POTUS Joe Biden hat viel erreicht: für sein Land, für Europa, die Welt. Dank ihm ist die transatlantische Zusammenarbeit eng, die NATO stark, die USA ein guter und verlässlicher Partner für uns. Sein Entschluss, nicht noch einmal zu kandidieren, verdient Anerkennung." Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X zudem: "Die Ukraine ist Präsident Biden dankbar für seine unerschütterliche Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes, die zusammen mit der starken parteiübergreifenden Unterstützung in den Vereinigten Staaten entscheidend war und ist. In den letzten Jahren wurden viele wichtige Entscheidungen getroffen, die als mutige Schritte von Präsident Biden in schwierigen Zeiten in Erinnerung bleiben werden. Und wir respektieren die heutige harte, aber starke Entscheidung." Er fügte mit Hinblick auf den Krieg gegen Russland hinzu: "Die aktuelle Situation in der Ukraine und in ganz Europa ist nicht weniger herausfordernd, und wir hoffen aufrichtig, dass Amerikas anhaltend starke Führung verhindern wird, dass das russische Böse Erfolg hat oder sich seine Aggression auszahlt." Es gibt Sorgen, dass Trump bei einem Wahlsieg die Unterstützung für die Ukraine minimieren könnte.

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/news.de/dpa

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