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Robert Habeck vs. Annalena Baerbock: Kanzlerkandidatur als "vergiftetes Geschenk"? Interner Machtkampf eskaliert

Annalena Baerbock sind Kollegen, aber auch Rivalen. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

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  • Annalena Baerbock verzichtet auf Kanzlerkandidatur
  • Außenministerin macht mit Absage Weg frei für Robert Habeck
  • Kanzlerkandidatur als "vergiftetes Geschenk"
  • Baerbock und Habeck mit parteiinternem Machtkampf

Ob diese Ansage abgesprochen war? In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN am Rande des Nato-Gipfels in Washington hat Annalena Baerbock überraschend bekanntgegeben, bei der Bundestagswahl 2025 nicht als Kanzlerkandidatin antreten zu wollen. Damit macht die Außenministerin den Weg frei für ihren Parteikollegen Robert Habeck.

Baerbock-Verzicht auf Kanzlerkandidatur als "vergiftetes Geschenk" an Robert Habeck?

Doch hat Annalena Baerbock dem Wirtschaftsminister einen Gefallen getan oder ist ihre Absage doch eher ein "vergiftetes Geschenk", wie die "Bild"-Zeitung in einem aktuellen Bericht titelt? Obwohl Annalena Baerbock und Robert Habeck als eingespieltes Team gelten, ist es unbestreitbar, dass sich die beiden Grünen-Politiker seit Jahren einen Machtkampf liefern. So kam es in der Vergangenheit wiederholt vor, dass sie öffentlich gegeneinander austeilten.

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Robert Habeck von Annalena Baerbock in der Vergangenheit wiederholt bloßgestellt

Bei einem Interview mit dem NDR im November 2020 hatte Annalena Baerbock beispielsweise erklärt, Robert Habecks Themen seien ja mehr "Hühner, Schweine, Kühe melken". Sie wiederum komme ja "eher aus'm Völkerrecht". Damals hatte sich der heutige Wirtschaftsminister reichlich bemüht,Annalena Baerbocks verbale Attacke wegzulächeln.

War Baerbock nur Grünen-Kandidatin, weil sie eine Frau ist?

Doch auch Habeck selbst kann austeilen. "Dass Annalena eine Frau ist in einem ansonsten männlichen Wahlkampf, war ein zentrales Kriterium", kommentierte der Grünen-Politiker damals die Nominierung seiner Kollegin. Zuvor hatte ihm Baerbock vor der internen Abstimmung für die Kanzlerkandidatur per Telefon mitgeteilt, dass auch sie antreten wird. Mit ihrer aktuellen Absage hält die 43-Jährige erneut die Zügel in der Hand. Denn sie ist es, die Habeck nun ins Rampenlicht geschubst hat und er muss das Beste daraus machen.

Hat Robert Habeck überhaupt Chancen auf das Kanzleramt?

Ob das gelingen kann, ist fraglich. Schließlich kommen die Grünen derzeit in dem Umfragen auf höchstens 12 Prozent, womit es eher  unwahrscheinlich ist, dass Robert Habeck tatsächlich Chancen auf das Kanzleramt hat. Einige Kritiker hatten Annalena Baerbock deswegen nach ihrer Absage vorgeworfen, sie würde "das sinkende Schiff verlassen".

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