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Sergej Mardan: Kreml-Sprachrohr über Atomschlag: "Warum sollten wir Leute opfern?"

Wladimir Putin führt seit über zwei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergey Guneyev

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  • Putin-Sprachrohre hetzen im Staats-TV
  • Sergej Mardan spricht über möglichen Atomschlag in der Ukraine
  • Propaganda-Experte fragt: Wo sollten wir einen[...]Atomschlag durchführen?"

Spätestens mit Beginn des Ukraine-Krieges wird im russischen Staats-Fernsehen in den "Talkshows" gegen die Nato, den Westen und alle vermeintlichen Russland-Feinde gehetzt. Zu den bekanntesten TV-Gesichtern, die für Wladimir Putin "argumentieren", zählen Wladimir Solowjow, Olga Skabejewa, Olesja Losewa, Margarita Simonjan und Sergej Mardan.

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Wie in einem Video beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) jetzt nachvollzogen werden kann, hat Sergej Mardan im russischen Staatsfernsehen einmal mehr die Möglichkeit eines Nuklearschlags gegen die Ukraine ins Spiel gebracht. Das Putin-Sprachrohr äußerte sich zu einer Umfrage, wonach ein Drittel der Russen einen Atomschlag gegen die Ukraine angeblich nicht ablehnen würde.

  • In dem Clip sagte Mardan, dass die Zahl der Russen, die sich einem Atomschlag nicht widersetzen würden, "unglaublich hoch" sei, dass aber viele auch Angst vor einem Atomkrieg hätten.
  • "Der Fairness halber sollte gesagt werden, dass die Masse der Russen ihren Verstand nicht verloren hat und ihn meiner Meinung nach auch nicht verlieren wird", erklärt er.
  • "Ich verstehe die Argumentation dieser Leute[...] sehr gut: 'Ja natürlich, warum sollten wir unsere Leute opfern, wenn wir einfach eine Atombombe hochgehen lassen können?'" sagte Mardan.
  • "Aber dann stellt sich die Frage: Wen sollen wir konkret atomar angreifen? Wo sollten wir einen massiven Atomschlag durchführen?", will er wissen.
  • Mardan sprach sich gegen eine Bombardierung der Ukraine aus, weil sie "ein Teil Russlands" sei, und fragte, ob die Menschen Atomschläge auf russische Städte unterstützen würden, wenn dort Gewalt ausbräche.
  • "Das Gebiet von Charkiw, Dnipro, Cherson, Saporischschja, Kiew, Tschernihiw, all das ist Russland", sagte er.

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Wladimir Putin führt seit Februar 2022 offen Krieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund ein Fünftel seines Nachbarlandes besetzt. Die Ukraine betont immer wieder, dass der Abzug russischer Truppen von ihrem Staatsgebiet eine Bedingung für dauerhaften Frieden sei. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte Russlands Offensive auf die östliche Grenzregion Charkiw jüngst zumindest vorerst für gescheitert. Wladimir Putin hatte als Bedingung für ein Ende der Kampfhandlungen von der Ukraine den vollständigen Verzicht auf die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson, Saporischschja und die Schwarzmeer-Halbinsel Krim gefordert.

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